Dämpfer in Olympia-Ambitionen

Sport / 14.03.2024 • 22:33 Uhr
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Mykola Bilyk und Co. hatte Probleme, gegen die dicht gestaffelte Abwehrreihe der Kroaten in Wurfpositionen zu kommen. GEPA

Österreichs Handballer mit 29:35 gegen Kroatien zum Auftakt des Qualiturniers.

Hannover „Wir haben jetzt zwei Finalspiele vor der Brust. Wir dürfen uns jetzt keinen Ausrutscher mehr erlauben, müssen Algerien bezwingen, hoffen, dass die Kroaten Deutschland bezwingen. Dann kommt es am Sonntag zum Endspiel gegen die Deutschen“, analysierte Tobi Wagner nüchtern. Noch ist alles möglich, doch die rot-weiß-rote Euphorie und der Glaube an das nächste Handballmärchen erhielten einen herben Dämpfer und die Traumreise zu den Sommerspielen in Paris ist zumindest etwas weiter in die Ferne gerückt als vor Turnierbeginn. Zum Auftakt des Olympia-Qualifikationsturniers in Hannover musste sich Österreichs Männerteam gegen Turnierfavorit Kroatien mit 29:35 (16:16) geschlagen geben. Damit steht man in den Partien am Samstag (17.30 Uhr) gegen Algerien und Sonntag (14.10 Uhr) gegen Gastgeber Deutschland unter Zugzwang. Die Gastgeber besiegten den Afrika-Vizemeister mit 41:29 (16:13).

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Bregenz-Kreisläufer Tobias Wagner hatte trotz seiner unglaublichen Physis einen schweren Stand.

Acht Minuten kein ÖHB-Treffer

Vor knapp 10.000 Zuschauern zeigte das erstmals von Ex-ÖHB-Teamchef Dagur Sigurdsson betreute Team von Kroatien seine Klasse, steckte einen Blitzstart von Österreich und einer 5:1-Führung (9.) weg, fand sowohl defensiv als auch offensiv zu sich. Bei 9:9 (19.) glich der EM-Elfte im Duell mit dem -Achten erstmals aus, obwohl Abwehrchef Jakov Gojun nach einem Foul an Janko Bozovic mit Rot vom Feld musste. Österreich stellte sein neu gewonnenes Selbstbewusstsein aber unter Beweis, blieb ruhig und setzte sich in Unterzahl auf 13:11 (23.) ab, ehe beim Stand von 16:16 die Seiten gewechselt wurden.

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Unmittelbar nach Wiederbeginn kippte dann die Partie zugunsten des Gegners und nach einer knapp achtminütigen Phase ohne Treffer von Österreich drehten die Sigurdsson-Mannen die Partie und lagen 21:18 (40.) vorn.

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Die Enttäuschung nach der Niederlage ist Abwehrchef Lukas Herburger anzusehen.

ÖHB-Teamchef Ales Pajovic versuchte alles, brachte im Angriff einen siebten Feldspieler zum Einsatz und stellte auf eine offensive 5:1-Deckung um. Doch die gegenüber der EURO stabiler und fokussierter agierenden Kroaten spielten den Sieg letztlich souverän nach Hause. „Jetzt heißt es den Mund abzuwischen, die Partie genau zu analysieren und sich bereits gegen Algerien von einer anderen Seite zu zeigen. Wir haben noch nichts verloren. Es ist noch möglich, den Zug Richtung Paris zu erwischen. Wir müssen weiter an unsere Chance glauben“, betonte Pajovic.