Altachs Krux mit dem Toreschießen

Sport / 15.03.2024 • 19:00 Uhr
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Für SCRA-Kapitän Lukas Jäger ist das Auftaktspiel seine 193. Partie in der österreichischen Bundesliga. Allein 128 davon im Altacher Dress. gepa

Rheindörfler vor Start in die Qualifikationsrunde jedoch im Angriffsmodus: Platz acht ist das große Ziel für das Frühjahr.

Altach Keine anderer Klub hat so viel Erfahrung im Kampf um den Klassenerhalt wie der Cashpoint SCR Altach. Auch für Cheftrainer Joachim Standfest (43) und Kapitän Lukas Jäger (30) haben bereits eine Qualifiaktionsrunde nach der Punkteteilung heil überstanden. Einen Vergleich der Ausgangslage mit jener des Vorjahres wird dennoch penibel vermieden. Vielmehr geht man im Rheindorf das Unterfangen „Klassenerhalt“ mit breiter Brust an.

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Wohlwissend, dass es dazu auch viel Kampfbereitschaft in den Spielen braucht. Doch die Vision ist eine andere, wie Standfest erklärt. Vergleich mit seiner Situation, im Vorjahr als Cotrainer von Klaus Schmidt nach Altach gekommen, ist die Beisilbe „Co“ seit Sommer 2023 gestrichen. Zusammen mit Sportchef Roland Kirchler hat er eine neue Mannschaft geformt. Und die soll sich jetzt im „Stahlbad Qualirunde“ für höhere Aufgaben in der Zukunft beweisen. „Wir haben ein klares Ziel“, sagt Standfest vor dem samstägigen (17 Uhr) Heimauftakt gegen Austria Wien. „Wir wollen eine Mannschaft vor uns überholen.“ Seine Worte haben Strahlkraft und sind durch Fakten gestützt. „Zuletzt haben wir Wolfsberg und den LASK dominiert. Was fehlt, sind die Tore. Die werden jedoch kommen“, sagt er voller Überzeugung.

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„Wir haben uns das Ziel gesteckt, einen der beiden vor uns liegenden Clubs zu überholen.“

Joachim Standfest mit großer Überzeugung vor dem Quali-Start

Die Statistik-Zahlen des Grunddurchgangs unterstützen die These des Chefs. Allein die bittere Wahrheit liest sich in der Tabelle. In dieser beläuft sich der Vorsprung auf Schlusslicht Lustenau nur auf vier Punkte. Und bei 17 erzielten Toren ist man auch nur um vier besser als die Grün-Weißen. Die Mühe mit dem Erzielen von Toren zieht sich wie ein großer Faden durch den Grunddurchgang – ausgenommen die bisherigen Saisonderbys, die jeweils mit 3:0 für Altach endeten. Somit lohnt es sich, vor dem Quali-Auftakt einen genauen Blick auf die Istsituation zu werfen

Admiral Bundesliga

Qualifikationsrunde

1. Spieltag

Cashpoint SCR Altach vs FK Austria Wien Samstag

Altach, Cashpoint Arena, 17 Uhr, SR Markus Hameter (NÖ)

Teamnews

CASHPOINT SCR ALTACH

AUFSTELLUNG (4-3-3) Stojanovic – Ingolitsch, Reiner, Koller, Ouédraogo – Demaku, Jäger, Fadinger – Gebauer, Nuhiu, Gustavo Santos
ERSATZ Schützenauer – Jan Jurcec, Diawara, Lukas Gugganig, Estrada, Bahloul, Edokpolor
ES FEHLEN Reiter, Prietl (beide rekonvaleszent), Bähre (gelbgesperrt)

FK AUSTRIA WIEN

AUFSTELLUNG (3-4-3) Früchtl – Pazourek, Handl, Plavotic – Ranftl, Fischer, Krätzig, Guenouche – Gruber, Fitz, Vucic
ERSATZ Kos – Huskovic, Holland, Ewemade, Wels, Schmidt, Meisl
ES FEHLEN Galvao (gesperrt), Martins (Adduktoren), Potzmann (Adduktoren), Asllani (Sehnenriss), El Sheiwi, Wustinger, Raguz (alle rekonvaleszent)


Qualität und Form 37 Bundesligatore in 186 Spielen weist seine Vita aus, allein in dieser Saison hat Atdhe Nuhiu (34) erst einmal getroffen. Waren es erst die aberkannten Treffer, so sind es derzeit die Topchancen, die auch am Selbstvertrauen des Routiniers kratzen. Ein weiterer Grund war die Verletzung von Gustavo Santos. Anfangs noch unbekannt, stellte der 27-jährige Brasilianer in den ersten sieben Spielen seine Gefährlichkeit mit einem Treffer und zwei Vorlagen unter Beweis. Zudem harmonierten das Duo im Sturmzentrum. Seither wurde viel versucht, was auch für mehr Variabilität gesorgt, in Bezug auf die Torquote bleibt dennoch Luft nach oben. So gelangen Christian Gebauer (30) und Lukas Fadinger (23) in vorderster Front wenigstens je zwei Treffer, bei jeweils einer Torvorlage. Auffallend jedoch: Die Balance im Spiel zwischen Offensive und Defensive ist bedeutend stabiler geworden. Zuletzt gegen Wolfsberg verbuchte Altach 20 Torschüsse, sieben davon auf das gegnerische Gehäuse. Und auch defensiv lag man bei den gewonnenen Zweikämpfen bzw. Luftduellen über der 53-Prozent-Marke. Den statistischen Zahlen nunmehr Leben auf dem Platz einzuhauchen, ist jetzt gefragt. Oder wie es Jäger ausdrückt: „Wir sehnen uns extrem nach einem Dreier.“

<p class="caption">Altachs perfekte Sturmzwillinge: Gustavo (links) legte vor, Nuhiu vollstreckte.<span class="media-container dcx_media_rtab" data-dcx_media_config="{}" data-dcx_media_type="rtab"> </span><span class="marker">gepa</span></p>

Spielweise „Die Mannschaft hat ihre Qualität in der Offensive“, ist Sportchef Roland Kirchler (53) überzeugt. Deshalb wird er nicht müden den Spielern Mut einzuimpfen, ihre Klasse auch am Platz zu zeigen. „Mir ist lieber, sie versuchen etwas und machen auch mal einen Fehler. Wichtig ist, dann auch kompakt zu bleiben.“

ABD0065_20240217 – WIEN – …STERREICH: Leonardo Lukacevic (SCR Altach) am Samstag, 17. Februar 2024, wŠhrend einer Admiral Bundesliga-Begegnung zwischen FK Austria Wien und Cashpoint SCR Altach in der Generali-Arena in Wien. – FOTO: APA/TOBIAS STEINMAURER
Keiner schlägt so viele Flankenbälle in der Liga wie Leonardo Lukacevic. In Altach muss er sich derzeit ein wenig gedulden. apa

Standards Bei weitem nicht ausgeschöpft hat die Mannschaft die Möglichkeiten bei ruhenden Bällen. 520 Flanken, inklusive Eckbällen, wurden im Grunddurchgang gezählt. Kein anderes Team verbuchte mehr. Auch die Einzelwertung in der Statistik führt mit Leonardo Lukacevic (169 Flanken inklusive Eckbälle) ein Altacher an. Allein die Torausbeute ist bislang eine dürftige. Apropos Tore: Auffallend sind zudem, dass Altach in der ersten bzw. Schluss-Viertelstunde gleich zwölf der bisher 17 Tore, als 71 Prozent, erzielte.