Das sind Vorarlbergs schnellste “Bergfexen”

Zwei Motorsportler, Lampert und Schöbel, die auch 2024 bei den Bergrennen glänzen wollen.
Schwarzach Der eine wurde im Vorjahr Automobil-Berg-Staatsmeister und der andere Vorarlberger Racecup-Gewinner. Gemeinsam sind Christoph Lampert und Marco Schöbel zudem die Ambitionen für das bevorstehende Motorsportjahr. „Bei uns läuft einiges“, erzählt Lampert (42) stolz. Dies gilt wortwörtlich für das Hochleistungs-Turbotriebwerk des Nova Proto Sportwagen, das demnächst vom Generalservice aus Frankreich zurückkommt.

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Optimieren
„Heuer fahren wir ohne Restriktor, da ist dann die Rede von über 450 PS für den Vierzylinder-Turbo mit nur 1175 Kubik“, erzählt Lampert, wohlwissend, dass diese Werte für die Zweiliterklasse topp sind. „Auch, was Fahrwerk und Chassis betrifft, konnten wir Details verbessern, die wir im Vorjahr erkannt und notiert haben“. Aerodynamik-Optimierungen soll es dazu geben. An einen Umstieg auf einen größeren Sportwagen denkt der Feldkircher Lampert noch nicht: „Ich nutze die Agilität des leichten Autos, wir optimieren, was wir haben.“

Spannend wird für alle europäischen Bergrennfahrer in der anstehenden Saison die Reifensituation, denn der englische „beinahe Monopolist“ AVON hat die Rennreifenproduktion eingestellt: „Ich habe schon noch etwas auf Vorrat“, schmunzelt Lampert vielversprechend. Bei dieser Ausgangslage sollte sich für Christoph Lampert die Titelverteidigung in der österreichischen Automobil-Bergmeisterschaft ausgehen. Dazu hat er auch heuer wieder Starts bei Bergrenn-Klassikern in der Schweiz und Deutschland geplant. Da erinnert man sich an Lamperts dritten Platz bei der Schweizermeisterschaft in Hallau im Vorjahr, wo mehr der großen Dreiliter-V8-Boliden hinter ihm als vor ihm lagen.
Schöbels Retro-Racer
Einiges zu verteidigen hat auch der Harder Marco Schöbel (29). Er gewann im Vorjahr bei renommierten Bergrennen in deutschsprachigen Ländern serienweise in seiner Klasse (FIA PF5). Für seinen Kadett C-Coupe interpretierte und nutzte er das neue FIA-Reglement optimal, den Kadett Retro-Kult treiben er und Tuner Gerent gerade auf die Spitze. Motor, Getriebe und Fahrwerk sowie die Karosserie entsprechen bei dem Auto dem letzten Stand der Technik. Da bringt es dann der klassische Opel Zweiliter-Achtventilmotor auf 280 PS, ohne Turbolader – dank Querstromtechnik also um 20 Prozent mehr als im Vorjahr.

Damit und dank seiner Klasse als Fahrer kann der ehemalige Ford-Racing Rookie- und Vorarlberger Automobil-Cup-Sieger 2023 heuer sogar mehr als Klassensiege herausfahren. „Mit dem Kadett unter den besten 20 Prozent der Tageswertung sein“, das würde Schöbel gefallen. Weniger vielleicht den GT- und Formel-Piloten, die dann hinter ihm blieben.

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Christoph Lampert will Anfang April auf der Rundstrecke von Brünn die Saison starten. „So ein Rundstreckenrennen ist ideal für einen großen Funktionstest, um in Schwung zu kommen.“ Ende April findet am steirischen Rechberg Lamperts Lieblingsrennen, der EM-Lauf und die österreichische Bergmeisterschaft statt. Ende April zündet dann Marco Schöbel erstmals seine Kadett-Rakete beim ADAC Bergpreis Schottenring. In der Folge will der Harder alle Läufe zum renommierten deutschen KW-Bergcup bestreiten und dabei auch noch für die Deutsche Bergmeisterschaft punkten. Hermann Bischof