Wiedergutmachung im Sturm vor Mallorca

Bildstein und Mähr greifen vor Mallorca die Spitzenplätze an.
Palma de Mallorca In exakt 122 Tagen starten die Segelbewerbe bei den Olympischen Spielen in Frankreich. Aller Voraussicht nach werden mit Lukas Mähr im 470er und Benjamin Bildstein im 49er zwei Vorarlberger Segler vom Yachtclub Bregenz bei den Bewerben vor Marseille um Edelmetall segeln. Beide haben sich viel vorgenommen, beim Saisonauftakt lief es allerdings für beide Boote bei der jeweiligen Weltmeisterschaft nicht ganz nach Wunsch.

Mähr belegte mit seiner steirischen Steuerfrau Lara Vadlau vor einem Monat bei den Welt-Titelkämpfen vor Mallorca den zehnten Rang. Zu wenig, wenn es nach dem Gusto der beiden ehrgeizigen Segler geht. “Bei den Titelkämpfen haben wir das große Ganze noch nicht beisammen. Wir waren bei vielen Sachen zu sehr im Detail und das hat uns gehemmt in einen Rhythmus und ‚Flow‘ zu kommen”, analysiert der Bregenzer. Das Duo bekommt ab Montag die Chance, es an gleicher Stelle besser zu machen. Denn nach Ostern startet vor Palma die traditionelle Trofeo Princesa Sofia, die Regatta wird bereits zum 53. Mal ausgetragen. Für das gesamte österreichische Nationalteam läuten die Rennen vor Mallorca die intensive Vorbereitung auf die Spiele ein, die nur knapp 500 Kilometer entfernt ebenfalls im Mittelmeer ausgetragen werden. Die vergangenen Wochen haben Vadlau/Mähr intensiv an der Feinabstimmung gearbeitet. “Wir haben die Trimms verfeinert und uns noch intensiver mit dem Startprozess auseinandergesetzt. Es waren sehr produktive Tage”, sagt der 33-Jährige. Für Österreichs beste 470er-Segler geht es vor Mallorca längst nicht mehr nur ums Dabeisein: “Für die anstehende Regatta hoffen wir, dass wir aus den Fehlern der WM lernen. Wir wollen nicht nur in die Top-10 – wir wollen dort auch mitspielen“, richtet Vorschoter Mähr aus.”
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Auf der Suche nach Konstanz
In den vergangenen Tagen suchte ein heftiger Sturm das westliche Mittelmeer heim. Benjamin Bildstein und sein Tiroler Vorschoter David Hussl haben in einem spektakulären Video gezeigt, welch schwierigen Bedingungen derzeit vor der Balearen-Insel herrschen. Der Sturm soll noch bis Montag andauern, der erste Wettkampftag der Trofeo Princesa Sofia wird deshalb für alle Segler besondere Herausforderungen bereithalten.
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Für Bildstein/Hussl geht es ähnlich wie für Vadlau/Mähr um eine Verbesserung nach einer durchwachsenen Weltmeisterschaft. Die Olympia-Zehnten von 2021 haben Anfang März vor Lanzarote nur den 16. Rang belegt. Ein Fehlstart und einige unglückliche Entscheidungen kosteten dem Duo vom Yachtclub Bregenz damals eine bessere Platzierung. Anschließend suchten die akribischen Tüftler einige Tage Abstand vom Segelsport: „Die Pause war für uns wichtig. Wir haben bis inklusive der WM ein sehr intensives Programm absolviert – und ab jetzt jagt eine Regatta die nächste. Es scheint so, als ist jetzt der richtige Zeitpunkt gewesen, um noch mal gut zu regenerieren. Und so fühlt es sich auch an“, berichtet Steuermann Bildstein.
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Die 49er-Segler haben sich im Vorjahr den Quotenplatz für Olympia erkämpft, theoretisch könnte dieser auch von der teaminternen Konkurrenz Keanu Prettner und Jakob Flachberger, die bei der WM als Zwölfte vor Bildstein/Hussl gelandet sind, beansprucht werden. Umso wichtiger ist für die Bodensee-Segler, dass sie endlich wieder Konstanz in ihre Ergebnisse bekommen: “Heuer ist es wieder nicht optimal angelaufen. Wir müssen so schnell wie möglich wieder in die Spur finden und zu unseren Leistungen – das soll uns schon hier vor Palma gelingen. Wir freuen uns darauf und sind bereit, alles zu geben“, betont auch Vorschoter Hussl.