Ausgeträumt! Altachs Frauen im Pokal gescheitert

Sport / 30.03.2024 • 17:50 Uhr
ÖFB-Frauen-Cup Altach/Vorderland - Austria Wien
Das bittere Ende der Cuppartie und dementsprechend enttäuschte Gesichter. Rhomberg

Ein umkämpfter Schlagabtausch endete denkbar unglücklich für die Vorarlbergerinnen. Durch zwei Eigentore musste das Team rund um Trainer Summer eine bittere 1:2 Niederlage einstecken. Der Traum vom erneuten Pokal Finale ist damit geplatzt.

Altach Aus, vorbei: Der Traum vom erneuten Einzug ins österreichische Cupfinale ist ausgeträumt. Die SPG SCR Altach/FFC Vorderland verliert das Halbfinal-Heimspiel gegen FK Austria Wien trotz 1:0-Führung mit 1:2. Die Enttäuschung ist dementsprechend groß.

Aufgrund Ihrer Datenschutzeinstellungen wird an dieser Stelle kein Inhalt von Youtube angezeigt.

Die Anfangsphase der Partie war von einem nervösen Abtasten beider Teams geprägt. Man merkte den Akteurinnen auf beiden Seiten an, dass es an diesem Samstag um viel geht, um nicht weniger als den Einzug in das Cupfinale. Diese Anspannung wirkte sich auf das Spielgeschehen auf dem Platz aus und resultierte in vielen Ballverlusten und ungenau ausgespielten Umschaltsituationen. Es waren dann die Altacherinnen, die über Dominanz im Ballbesitz allmählich ihren Rhythmus fanden und in ihren Aktionen zielstrebiger wurden.

ÖFB-Frauen-Cup Altach/Vorderland - Austria Wien
Enttäuschte Gesichter auf der Altacher Bank. Rhomberg

Altacher Führung zur Pause

Nach einigen vielversprechenden Angriffen der Vorarlbergerinnen klingelte es in der 22. Minute im Schnabelholz und Altach führte mit 1:0. Nach einer gefühlvollen Hereingabe von Albrecht aus dem linken Halbraum netzte Anna Bereuter mit einem sehenswerten Kopfball ins lange Eck ein. Die Violetten aus Wien konnten diesen Schock jedoch schnell abstreifen und waren fortan das spielbestimmende Team. Nur sieben Minuten später ließen die Gäste eine große Chance auf den Ausgleich liegen, nachdem ein Stangerlpass keine Abnehmerin fand. Die Austria konnte ihre Druckphase nicht in ein Tor ummünzen und so war es Maria Olsen, die mit einem Freistoß von der linken Seite beinahe das 2:0 erzielte. Allein Austria-Torhüterin Larissa Haider verhinderte mit einer guten Parade den höheren Rückstand. So ging es mit einer 1:0-Führung für die Gastgeberinnen in die Pause.

ÖFB-Frauen-Cup Altach/Vorderland - Austria Wien
Foul an Altachs Maria Olsen. Rhomberg

Kalte Dusche zum Start in die zweite Hälfte

Die ersten Minuten der zweiten Halbzeit hätten aus heimischer Sicht kaum unglücklicher verlaufen können. Ausgerechnet die Ex-Altacherin Lena Triendl, die im Sommer 2023 aus Vorarlberg zu der Austria gewechselt war, läutete die Wende in dem Pokalhalbfinale ein. Nach einem Ballverlust im Mittelfeld war es Triendl, die erst Verteidigerin Sabrina Horvat stehen ließ und deren Hereingabe dann noch von Altachs Kapitänsfrau Francesca Calo unhaltbar ins eigene Tor zum Ausgleich abgefälscht wurde (48.). Eine kalte Dusche für die Vorarlbergerinnen, die dennoch nicht verunsichert wirkten. Innerhalb von fünf Minuten erspielte sich die Summer-Elf gleich drei große Torchancen. Den Anfang machte Selina Albrecht mit einem brandgefährlichen Kopfball nach einem Eckball, der nur knapp das Ziel verfehlte. Anschließend lief Julia Kofler allein aufs Tor und setzte den Ball neben das Gehäuse und in Minute 60. wurde eine starke Einzelaktion von der zuvor eingewechselten Mia Bertsch in letzter Sekunde abgeblockt.

ÖFB-Frauen-Cup Altach/Vorderland - Austria Wien
Der bittere Moment, als sich der Ball über Torhüterin Sarah-Lisa Dübel ins Tor senkte. Rhomberg

Umkämpfte Schlussphase

In den letzten 30 Minuten des Spiels entwickelte sich ein Pokalfight. Das Match war nun von Zweikämpfen, Fouls und Emotionen geprägt und man konnte die angespannte Atmosphäre in der Cashpoint Arena regelrecht spüren. Beide Teams schenkten sich nichts und wollten das entscheidende zweite Tor erzielen. Das oft zitierte “Quäntchen Glück” fehlte den Vorarlbergerinnen an diesem Nachmittag jedoch. Denn eine Viertelstunde vor Schluss fiel das nächste unglückliche Eigentor. Nach einem Eckstoß konnte die Führung der Austria zunächst noch durch einen starken Block der Verteidigung verhindert werden. Von Kofler, die beim Versuch den Nachschuss zu blockieren, wurde der Ball unhaltbar für Torfrau Sarah-Lisa Dübel abgefälscht (75.).

Aufgrund Ihrer Datenschutzeinstellungen wird an dieser Stelle kein Inhalt von Youtube angezeigt.

In der Endphase warf die Heimmannschaft noch einmal alles in die Waagschale, aber es konnten kaum noch zwingende Torchancen gegen tief stehende Wienerinnen heraus gespielt werden. Am Ende jubelten die Spielerinnen der Austria über den Finaleinzug und die Altacherinnen mussten den Platz mit einer unglücklichen Niederlage verlassen.

ÖFB-Frauen-Cup Altach/Vorderland - Austria Wien
Umkämpft verlief die Schlussphase. Rhomberg

ÖFB Frauen Cup

Halbfinale

SPG SCR Altach/FFC Vorderland vs FK Austria Wien 1:2 (1:0)

Altach, Cashpoint Arena, 621 Zuschauer, SR Marina Zechner

Torfolge: 22. 1:0 Bereuter, 48. 1:1 Calo (Eigentor), 75. 1:2 Kofler (Eigentor)

SPG SCR Altach/FFC Vorderland (4-1-3-2) Dübel – Albrecht, Metzler, Calo (C), Horvat – Purtscher – Tietz, Olsen, Bereuter (55. Pulins) – Kofler, Heeb (55. Bertsch)

Weiteres Spiel:

SKN St. Pölten vs. First Vienna FC 1:0 n. V.

“Bittere Pleite”

Mittelfeldspielerin Rieke Tietz zeigte sich nach dem Spiel über den unglücklichen Spielverlauf enttäuscht. “Die Tore hätten nicht sein müssen, gerade sind wir einfach enttäuscht, genervt und sauer”, resümierte sie. Trotz alledem liegt der Fokus jetzt auf den Zielen in der Liga, in der man sich im Moment mit Rang zwei gute Chancen auf eine mögliche Champions League Qualifikation ausrechnet. “Im Großen und Ganzen sind wir mit dem Auftritt trotzdem zufrieden. Das Positive ist, dass wir aus dem Spiel lernen und viel mitnehmen werden und unseren Fokus jetzt auf der Meisterschaft liegt”, konnte auch Cheftrainer Bernhard Summer schnell positiv den Blick in die Zukunft lenken.

ÖFB-Frauen-Cup Altach/Vorderland - Austria Wien
Einsamer Trommler in der Cashpoint Arena. Rhomberg