Die Suche nach der Altacher Identität

Sport / 22.04.2024 • 15:24 Uhr
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Nuhiu, Gebauer und Bahloul freuen sich über das Tor des Franzosen. Gepa

Altach will konstant besser spielen. Die Frage ist wie.

Linz Der Cashpoint SCR Altach ist zu gut für den Abstiegskampf, aber siegt zu selten, um derzeit ernsthafte Ansprüche auf den Europacup stellen zu können. Der Bundesligist befindet sich immer wieder auf Identitätssuche. Die Zielsetzung, Einzug ins Europapokal-Play-off, war bewusst gewählt. Die Rheindörfler wollen nicht mehr zum unteren Drittel der Liga gezählt werden und gehören dort eigentlich auch nicht hin. Als Verein sind sie den Strukturen der Abstiegskandidaten Tirol, BW Linz und Austria Lustenau längst entwachsen, auf dem Platz folgt auf ein Ausrufezeichen aber zu häufig ein Stolperer.
Nach dem Remis am Samstag gegen BW Linz sprach ein enttäuschter Trainer Joachim Standfest von einer Mentalitätsfrage. Vor dem heutigen Rückspiel lobte er dagegen seinen Kader, jeder Spieler zeige den absoluten Einsatz und Willen und würde ihm die Entscheidung schwer machen. Die Entscheidung, wer den Sprung in den Spieltagskader schaffe, basiere schließlich auf einem „Baugefühl“. „Je nachdem, wer besser zum Gegner passt“, sagte der Steirer. Am Samstag wurde Angreifer Ousmane Diawara direkt durchgereicht vom Platz in der Startformation im Derby zur Zuschauerrolle auf der Tribüne gegen Blau-Weiß Linz. Rückkehrer Atdhe Nuhiu schien besser zu den Oberösterreichern zu passen als der Schwede.

ABD0148_20240420 – ALTACH – …STERREICH: Trainer Joachim Standfest (Altach) am Samstag, 20. April 2024, anl. der Begegnung in der Qualifikationsgruppe zwischen Cashpoint SCR Altach und Blau-Wei§ Linz in Altach. – FOTO: APA/DIETMAR STIPLOVSEK
Joachim Standfest hat auch heute wieder die Qual der Wahl. Apa
https://youtu.be/jgNbbXvhd9o

Schlechte Entscheidungen

So wie die Tabellensituation der Altacher „weder Fisch noch Fleisch“ ist, präsentiert sich das Team auf dem Platz zu inkonstant auf dem Weg zum Erfolg. Die Elf von Trainer Standfest hat im Laufe der Saison bewiesen, dass sie fast alles kann. Hoch attackieren, um frühe Balleroberungen zu erreichen, ebenso wie ein gepflegtes Kombinationsspiel aus der eigenen Defensive. Doch zu häufig verknüpfen die Altacher einzelne Ansätze zu einem nicht-funktionierenden Gebilde. Gegen BW Linz wurde zum Beispiel immer wieder hinten geduldig hin und her gepasst, nur um anschließend doch noch einen unnötigen langen Ball in Richtung Nuhiu zu spielen, der von in aller Ruhe formierten BW-Linz bewacht wurde. Diese Entscheidungsfindung muss besser werden, wollen die Altacher mit dem zweiten Sieg in der Qualifikationsrunde den Druck auf den WAC zu erhöhen. Denn die Kärntner warten zwar seit Februar auf einen Sieg, aber liegen weiterhin drei Punkte vor Altach.

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Vesel Demaku muss in der Mittelfeld-Zentrale mehr Verantwortung übernehmen. Gepa