Mitläufer statt Dominator

Mit Ralf-Patrick Häusle, Tobias Wagner und Markus Mahr erlangten gleich drei Bregenz-Spieler bei der EURO 2024 Heldenstatus. Als einziger Vertreter hat Österreichs Handball-Rekordmeister im Europacup vier Runden überstanden und dabei im EHF European Cup nur knapp den Einzug ins Halbfinale verpasst. Trotzdem ist Bregenz Handball der große Verlierer der Saison.
Bereits zum siebten Mal in Folge ist man in der HLA-Meisterliga im Viertelfinale ausgeschieden. Der Glanz vergangener Tage ist verblasst, die Bezeichnung Titelhamster nur noch eine symbolträchtige Floskel und Reminiszenz an glorreiche Zeiten. Bregenz Handball, zu Beginn des Jahrhunderts der Vorzeigeclub im österreichischen Männerhandball, ist vom Dominator zum Mitläufer geworden.
Um die Negativspirale der letzten Jahre, deren herausragende Ergebnisse die Erfolge im ÖHB-Cup (2022) und im ÖHB-Supercup (2016 und 2023) waren, zu stoppen, ist eine detaillierte Beurteilung der erneut vorzeitig beendeten Saison notwendig. Die wirtschaftliche Ausgangslage darf dabei kein Argument sein. Vereine wie Schwaz, Krems, die Fivers, Linz oder zuletzt Westwien sind finanziell ebenfalls nicht auf Rosen gebettet und dennoch in den letzten Jahren im Endklassement jeweils vor dem einstigen Serienmeister gelandet.