Favoritin Vetter und ihre vielen Jägerinnen

Sport / 17.05.2024 • 16:29 Uhr
Speerwurf VETTER Anouk NED
Anouk Vetter beim Speerwurf. Die Niederländerin ist bereits für Olympia qualifiziert. Stiplovsek

Im Siebenkampf ist das Starterfeld sehr ausgeglichen. Österreichs Elite kämpft um Olympiaticket.

Götzis In der weltweiten Mehrkampfszene genießt das Hypomeeting einen ausgezeichneten Ruf. Deshalb ist die Vorfreude auf den Wettkampf in Götzis sowohl bei alten Bekannten wie Damian Warner ebenso groß wie bei Debütanten. Die 28-jährige Amerikanerin Michelle Atherley wird zum ersten Mal im Möslemeeting am Start stehen. „Mir wurde im Vorfeld gesagt, dieses Meeting wäre das beste, das ich in meiner gesamten Karriere erleben werde. Die Atmosphäre muss unvergleichlich schön sein. Meine Erwartungen sind hoch“, sagt Atherley und lacht.

Leichtathletik Hypomeeting 2024 PK Vorschau
Anouk Vetter macht sich warm für eine Topleistung. Paulitsch

Die Amerikanerin ist eine von neun Athletinnen, die mit einer persönlichen Bestleistung von über 6300 Punkten nach Götzis reisen und sich Hoffnungen auf die Erfüllung der Olympianorm von 6480 Punkten machen dürfen. In der Jahresweltbestenliste liegt sie mit ihrer Bestleistung von 6372 Punkten – aufgestellt genau vor einem Monat in Kalifornien – in Führung. Als Topfavoritin geht die Niederländerin Anouk Vetter in den Bewerb. Die Siegerin von 2022 gewann in Tokio Olympiasilber und kam bereits auf 6867 Punkte. „Ich hatte eine gute Wintervorbereitung. Das Hypomeeting ist mein erster Bewerb in diesem Jahr. Ich freue mich auf den Bewerb, meine Eltern werden vor Ort sein“, sagte die 31-Jährige am Tag vor dem Wettkampf. Die Einzigen, die mit der Bestleistung der Europameisterin von 2017 mithalten können, sind die beiden Amerikanerinnen Erica Bougard und Annie Kunz. Bougards Bestleistung von 6725 Punkten liegt allerdings schon sechs Jahre zurück, als sie in Götzis in einem hochklassigen Wettkampf Dritte hinter Nafissatou Thiam (Belgien, 6806) und Yorgelis Rodriguez (Kuba, 6742) wurde. Kunz tritt bereits zum fünften Mal im Möslestadion an, mehr als Rang sechs war für den Publikumsliebling aber nie drin. Ihr einziges Resultat über 6500 erzielte Kunz bei US-Olympia-Trials vor den Spielen in Tokio mit 6703 Punkten, in diesen Gefilden bewegte sich die 31-Jährige sonst nie.

Leichtathletik Hypomeeting 2024 PK Vorschau
Damian Warner und Verena Mayr freuen sich auf die Bewerbe. Paulitsch

Aus österreichischer Sicht wird spannend, wie sich der interne Konkurrenzkampf aufgrund der im Rahmen des Hypomeetings ausgetragenen Staatsmeisterschaft und dem damit verbundenen Kampf um die Olympiaqualifikation auf die fünf heimischen Athletinnen auswirkt.

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Rot-weiß-rotes Duell

Als Rekordhalterin geht Verena Mayr als leichte Favoritin in den Bewerb. „Ich freue mich richtig, dass die Meisterschaften in Götzis ausgetragen werden. Denn im Feld der internationalen Topathletinnen pusht man sich gegenseitig zu Topleistungen“, sagt die Oberösterreicherin. Aktuell ist noch keine Österreicherin fix qualifiziert, das Rennen um die Plätze ist zwischen Mayr, Ivona Dadic, Sarah Lagger und Isabel Posch sehr eng. „Es wird ein harter Fight“, ist sich Mayr sicher, „ich sehe mich nicht unbedingt als Favoritin in der Meisterschaft. Entscheidend ist, wer zu diesem Zeitpunkt der Saison seine Leistung bereits abrufen kann.“
Nach sechs Jahren kehrt Dadic nach Vorarlberg zurück. „Ich freue mich sehr darauf, in Österreich anzutreten und vor den heimischen Fans mein Bestes zu geben“, sagt die 30-Jährige. „Es motiviert mich ungemein, wenn ich die Zuschauer hinter mir weiß“, hofft die gebürtige Welserin auf die Unterstützung der Fans, obwohl sie in den Vorjahren mehrfach ihren Start in Götzis abgesagt hatte.

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