Nervenkitzel geht in die Verlängerung

Krems erzwingt mit 31:30-Heimsieg ein Entscheidungsspiel. Showdown um Finalticket steigt am Freitag in Hard.
Krems Die Fans der Alpla HC Hard bekommen am Freitag ein Finale vor dem Finale serviert. Drei Tage nach dem 32:26-Heimsieg müssen sich die Roten Teufel vom Bodensee in Krems mit 30:31 (13:16) geschlagen geben. Damit kommt es am Freitag (18.05 Uhr) in der Best-of-three-Halbfinalserie der HLA-Meisterliga zum Showdown um den Einzug in die kommenden Dienstag beginnende Finalserie.

Hätte gerne Verlängerung gehabt
„Natürlich fahren wir mit dem Ziel nach Krems, das Finalticket zu lösen. Doch man gewinnt nicht so einfach in Krems. Um den ersten Matchball zu verwerten, müssen wir unser Maximum abliefern“, erklärte Hard-Cheftrainer Hannes Jon Jonsson am Tag vor dem zweiten Halbfinalduell. „Jetzt geht unsere Reise in die Verlängerung. Ich bin mit der Leistung meiner Mannschaft insgesamt nicht unzufrieden. Es war das erwartet schwere Spiel, in der wir uns 40 Minuten durch viele Eigenfehler die Sache erschwert haben. In den letzten 20 Minuten haben wir aber Moral bewiesen, haben richtig guten Handball gezeigt und konnten einen klaren Rückstand egalisieren. Ich hätte gerne eine Verlängerung gehabt. Den Ärger über die ausgelassene Chance beim letzten Freiwurf knapp zehn Sekunden werde ich in der Kabine loswerden. An der Zielsetzung hat sich nichts geändert. Wir wollen ins Finale einziehen.“

Drei-Tore-Rückstand zur Pause
So wie schon im ersten Kräftemessen lieferten sich die beiden Teams von der ersten bis zur letzten Sekunde ein Duell auf Augenhöhe, in dem wenige Nuancen den Ausschlag gaben. Nach einer ausgeglichenen ersten Viertelstunde konnte sich Krems vom 5:5 (15.) auf 15:11 absetzen, ehe beim Stand von 16:13 aus Sicht der Gastgeber der Gang in die Kabine erfolgte. „Es läuft einfach noch nicht so, wie wir es uns vorgenommen haben. Wir haben es nicht geschafft, dem Gegner unser Spiel aufzuzwingen“, erklärte Hard-Goalie Constantin Möstl, der ab dem 8:7 (18.) von Routinier Golub Doknic abgelöst wurde, beim Halbzeitinterview.

Nach Wiederbeginn hatten die Gastgeber ihre stärkste Phase, konnte den Vorsprung auf 21:15 (37.) ausbauen und hatte bis zum 25:21 (43.) das Momentum auf ihrer Seite. Doch Hard kämpfte sich dank der Paraden von Doknic und der Einwechslung von Kapitän Dominik Schmid zurück. Schmid, der so wie Raschle zu Saisonende seine aktive Karriere beenden wird, stellte im 7:6-Überzahlspiel seine individuellen Qualitäten unter Beweis und trug dazu bei, dass sich nach einem 6:2-Lauf auf 27:27 (51.) die Partie noch einmal zu einem Krimi wurde. Aus Sicht der Harder allerdings mit einem bitteren Ende. Nach einer Zeitstrafe von Nico Schnabl stellte Krems-Flügelspieler Benedikt Rudischer auf 31:29, ehe der überragend agierende Ante Tokic mit seinem elften Treffer 2:14 Minuten vor dem Ende das 31:30 erzielte. Acht Sekunden vor dem Abpfiff wurde der Wurf von Ivan Horvat aber geblockt und der Ausgleich verpasst.

„Trotz der Niederlage waren viele gute Dinge meiner Mannschaft dabei. Besonders auf die Leistung in den letzten 20 Minuten bin ich stolz. Einen Sechs-Tore-Rückstand in Krems zu egalisieren, ist nicht einfach. Ich habe keine Kopfschmerzen vor dem dritten Spiel und blicke der Aufgabe am Freitag, in unserer Halle vor unseren Fans, optimistisch entgegen“, so Jon Jonsson.