„Verein, Fans und das neue Stadion gehören in die Bundesliga“

Mirco Papaleo hat als Sportdirektor das Ruder bei Austria Lustenau übernommen.
Lustenau Mit dem Abstieg aus der Bundesliga kommt es bei Austria Lustenau zum Umbruch. Einige Mitarbeiter wie Teammanagerin Beatrice Sifkovits werden den Verein ebenso verlassen wie zahlreiche Spieler und Sportkoordinator Alexander Schneider. Ob das Trainerteam um Headcoach Andreas Heraf noch eine Zukunft bei den Grün-Weißen hat, wird sich in den kommenden Tagen entscheiden. Einzig der Verbleib von Athletiktrainer Lucas Vidal wurde vorzeitig fixiert.

Trotzdem steht der neue Sportdirektor Mirco Papaleo für Kontinuität. Der Italiener, der in der Ostschweiz geboren und aufgewachsen ist, hatte bereits in den vergangenen Wochen an der Seite von Schneider gearbeitet und will den Weg des Deutschen als Bindeglied zwischen Kooperationspartner CSC und der Austria fortführen, dabei aber auch eigene Akzente setzen. „Für mich ist wichtig, dass wird die Synergien nutzen, sowohl durch Spielerleihen, als auch durch das Know-how im Scouting-Netzwerk“, sagt der 34-Jährige. Der Abstieg von Partner-Verein Clermont Foot ändere nichts an der alltäglichen Arbeit in Lustenau.

Die erste und vorrangigste Aufgabe für Papaleo ist die Trainersuche. Mit dem bisherigen Coach Heraf hat er während der vergangenen Woche ein Gespräch geführt. „Jetzt liegt – wie Andi gesagt hat – der Ball beim Verein. Wir müssen eine Entscheidung treffen“, fasst der neue sportlich Verantwortliche die Ausgangsposition zusammen. „Es muss ein Trainer sein, der Spieler entwickeln möchte und kann. Das ist die Idee der Kooperation mit CSC. Wir möchten einen mutigen, offensiven Fußball spielen, wie wir es in den letzten Spielen gemacht haben. Der Trainer muss eine Führungspersönlichkeit sein, denn die besten Ideen muss man auch transportieren können“, beschreibt Papaleo das Anforderungsprofil des zukünftigen Austria-Trainers. Ob Heraf in dieses Profil passt? Zumindest genießt der Wiener inzwischen den Rückhalt einiger Vereinsverantwortlicher und jener Spieler, die in der Schlussphase der Saison das Vertrauen von ihm bekamen.
Die Trainerentscheidung soll „so schnell wie möglich fallen“, um Planungssicherheit in allen Bereichen zu schaffen. Für die kommende Saison sind wieder drei Leihspieler aus Clermont geplant, mögliche Kandidaten im Kader der Franzosen wurden bereits identifiziert, erste Gespräche mit Beratern und Spielern haben schon stattgefunden. „Zwingen können und wollen wir niemanden. Es müssen aber Spieler sein, die uns weiterbringen“, sagt der neue Sportdirektor.

Das Ziel für die kommende Saison ist klar. „Wir möchten schnellstmöglich wieder in die Bundesliga, aber nicht um jeden Preis“, resümiert Papaleo, „mittelfristig möchten wir uns in der Bundesliga etablieren. Da gehören wir, das neue Stadion und unsere Fans hin.“

Dass sich der Absteiger aus der Bundesliga im ersten Jahr in der Zweitklassigkeit traditionell schwertut, ist den Lustenauern bewusst. Aus zwei Gründen sehen sie sich dennoch in einer guten Ausgangsposition. Die Stimmung bei den Fans und im Umfeld sei ungewohnt positiv für einen Abstieg gewesen, außerdem verfüge die Austria bereits über eine erfahrene Achse, die dem Verein erhalten bleibt und in Lustenau bleiben wollte.