Ein Frühjahr der Superlative

Handball-Teamspieler Boris Zivkovic vor dem Europacup-Finalturnier mit Flensburg.
Hard Zu Jahresbeginn die grandiose EURO in Deutschland, anschließend der Blitztransfer zur SG Flensburg-Handewitt in die erste Deutsche Bundesliga, im März das Olympia-Qualifikationsturnier, dann das Final-Four-Turnier im deutschen Pokal, vor wenigen Tagen die erfolgte WM-Qualifikation mit dem Nationalteam und zum Abschluss am Wochenende das Final-Four-Turnier in der EHF European League im Hamburg. Handballer Boris Zivkovic durchlebt aktuell einen märchenhaften Frühling. „Wenn mir jemand vor einem Jahr so einen Werdegang prognostiziert hätte, hätte ich darüber gelacht. Doch wie sich gezeigt hat, liegen Traum und Realität oft näher zusammen, als man es selbst für möglich hält“, betont der 32-Jährige mit stolzer Stimme.

Fünftes Großereignis in Folge
Eine passende Erklärung für den kometenhaften Aufstieg hat der gebürtige Harder selbst nicht: „Ich denke, es war eine glückliche Fügung von mehreren Faktoren. Die Basis waren sicher die konstant stabilen Leistungen von mir bei der EURO. Es war mein fünftes Großereignis in Folge und ich konnte erstmals wirklich mein maximales Potenzial ausschöpfen.“

Sprung ins Ausland als Initialzündung
Als bedeutsamen Entwicklungsschritt nennt der vor wenigen Tagen 32 Jahre alt gewordene gebürtige Harder den Schritt ins Ausland. Im Sommer 2021 wechselte der Linkshänder nach dem Gewinn von sechs Meistertiteln, vier Supercup- und zwei Cup-Erfolgen mit seinem Stammverein, dem Alpla HC Hard, den Sprung nach Polen und spielte bis Februar dieses Jahres bei KS Pulawy. „Es war sprichwörtlich ein Sprung ins kalte Wasser. Ich bin in ein Land gekommen, dessen Sprache ich nicht wirklich konnte. Es war schon eine enorme Umstellung, doch ich möchte keine Sekunde missen. Ich habe in den zweieinhalb Jahren in Polen enorm viel gelernt. Ich kann jedem jungen Spieler, der eine Profikarriere anstrebt, nur empfehlen, es auch zu probieren.“

Der Wechsel zu Flensburg, einer der fünf Topclubs in Deutschland, war dann die Erfüllung eines langersehnten Jugendtraumes: „Der Anruf des Trainers ist vergleichbar wie die Information über den Gewinn des Jackpots im Lotto. Ich habe keine Sekunde gezögert und sofort zugesagt. Rückblickend hätte ich auch zugesagt, wenn sie mir als Entschädigung ein ,Butterbrot‘ geboten hätten.“

Am kommenden Wochenende wartet auf Zivkovic mit dem Europacup-Finalturnier im Hamburg der krönende Abschluss einer Saison der Superlative. Flensburg trifft im Halbfinale auf Dinamo Bukarest, die zweite Partie bestreiten die Rhein-Neckar-Löwen und Titelverteidiger Füchse Berlin.

Was seine Zukunft betrifft, ist aktuell alles offen. „Ich möchte noch zwei bis drei Jahre auf diesem Niveau spielen. Ich habe einige Angebote, doch bislang war noch nichts Passendes dabei. Man soll niemals nie sagen, aber eine Rückkehr ins Ländle ist diesen Sommer nicht geplant.“