
Mit dem Wakeboard durch Klein Venedig
Das Hochwasser am Bodensee hat nicht nur Nachteile. Für manche geht ein Traum in Erfüllung.
Fußach, Höchst “Seitdem ich Wakeboard fahre, hatte ich im Kopf, einmal durch Klein Venedig zu fahren”, erklärt David Hofer. Der 29-jährige Höchster ist im österreichischen Wakeboardkader und vertrat Österreich bereits viermal bei Europameisterschaften. Das aktuelle Hochwasser im Rheindelta ermöglichte es ihm nun, diesen Traum zu erfüllen.


Die vergangenen Tage nutzten er und seine Clique, sich die Lage in der Ferienhaussiedlung westlich des Rheins anzuschauen. “Meine Bedenken galten dem Wellenschlag, der durch das Wakeboard entsteht”, räumt der Sportler ein. Schließlich wollte er den Anrainern keine zusätzliche Belastung sein. Zu diesem Zeitpunkt waren aber noch Fahrzeuge und auch Traktoren unterwegs, mit entsprechender Verdrängung und weit höherem Wellenschlag. “Nach meinen Beobachtungen war mir klar, dass wir keinen Schaden verursachen können”, betont Hofer. “Mit den besten Fotografen und Filmemachern aus dem Ländle sind wir durch das Hochwasser zu unserem Spot.”
Aufgrund Ihrer Datenschutzeinstellungen wird an dieser Stelle kein Inhalt von Instagram angezeigt.
Das Wakeboard wird üblicherweise von einem Boot gezogen, auch fix verbaute Schleppanlagen sind nicht unüblich. Für Fußach musste jedoch eine elektrisch betriebene Seilwinde ausreichen. Seine Anfänge nahm Hofers Leidenschaft ebenfalls am Bodensee. “Am Rohrspitz hat bei mir alles angefangen”, erinnert sich der Höchster zurück. Die Unterstützung von Hofers Vater und Günther Salzmann trug Früchte, seitdem fahren David und sein Bruder Philipp Hofer für Österreich.

Sie gründeten auch die Wakeaholics in Vorarlberg, aus deren Reihen auch der amtierende österreichische U14-Meister Nils Lechner stammt. “Mein persönlich größter Erfolg war es aber, das Gsi-Berg-Battle in Hard zu gewinnen”, räumt der 29-Jährige ein. Dies ist ein Wakeboard-Contest im Harder Strandbad, veranstaltet vom Verein Wakeaholics. “Zu Hause zu gewinnen ist das Schönste, wenn Familie, Freunde und Bekannte vor Ort sein können.” Am 21. September 2024 treten wieder 60 Teilnehmer aus sechs Nationen im Strandbad gegeneinander an.
