Deshalb ist das Polen-Spiel das allerwichtigste

Sport / 20.06.2024 • 21:49 Uhr
Fußball EM
VFV-Präsident Horst Lumper (links) im Gespräch mit VN-Sportchef Christian Adam. VN

VFV-Präsident Dr. Horst Lumper nennt den Grund für seine Behauptung. Denn er traut dem Nationalteam viel zu.

Berlin Nur wenige Stunden nach seiner Ankunft in Berlin lud VFV-Präsident Dr. Horst Lumper die VN zu einem ersten Gespräch. Dabei nahm der 62-Jährige zu aktuellen Themen rund um die EM-Endrunde sowie den ÖFB Stellung und verrät, wer sein Lieblingsspieler im Nationalteam ist. Der für die UEFA als Inspektor arbeitende Bregenzer erzählte auch von seinen Tagen beim FIFA-Kongress in Bangkok und davon, dass seitens des Internationalen Fußballverbandes FIFA überlegt wird, den Hauptsitz aus der Schweiz abzuziehen.

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Polen. Es ist das wichtigste Spiel für uns. Ein Remis ist das Minimum, ich spreche sogar von einem Pflichtsieg, wollen wir unsere Ziele weiter verfolgen. Ich bin auch überzeugt, dass wir es können, hat die Mannschaft doch gegen Frankreich ein Super-Niveau gezeigt und bewiesen, dass sie Qualität hat.

EM-Spiele. Die Stimmung ist sensationell. Das hat insgesamt mit der guten Performance der Teams zu tun und natürlich mit den Leistungen von Deutschland. Enttäuscht haben mich bislang neben den Kroaten vor allem die Engländer. Aber es hat sich schon oft gezeigt, dass bei Turnieren am Ende Mannschaften gewinnen, die anfangs nicht so gut auftreten. Ich erinnere an die WM in Katar und an Argentinien. Übrigens, es war mein WM-Tipp, neben Spanien.

ÖFB-Elf. Das Nationalteam kann mit allen mithalten. Das ist nicht erst seit dem Frankreich-Spiel allseits bekannt. Wir sind auf einem sehr guten Weg, vor allem dank Ralf Rangnick. Der Teamchef fordert viel und für uns ist das nur gut. Deshalb werden wir Österreicher in Europa verdientermaßen anders wahrgenommen.

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Einnahmen. Die Leistungen schlagen sich finanziell auch auf dem Merchandise-Sektor sowie beim Image der Sponsoren nieder. Hinzu kommen jetzt die EM-Preisgelder, allein die Teilnahme bringt fast zehn Millionen Euro (Anm. d. Red.: zudem pro Sieg eine Million, pro Remis 500.000 Euro; Achtelfinale 1,5; Viertelfinale 2,5; Halbfinale 4,5; Final-Niederlage 5 und EM-Sieg 8 Millionen). Das sind Einnahmen, die für den ÖFB wichtig sind. Natürlich gibt es bei der EM auch hohe Ausgaben, hinzu kommen die Spielerprämien. Ich sage immer: Bekommst du mehr, dann teilst du auch mehr. Somit ist es ein Luxusproblem.

ÖFB-Campus. Der Spatenstich ist gelegt, alles läuft nach Plan. Das Projekt stellt natürlich eine enorme Belastung für den Verband dar. Das können wir stemmen. Die Infrastruktur ist wichtig. Auch ein Verein kann ohne nicht erfolgreich sein. Mit Altach gibt es das beste Beispiel dafür.

Fußball
Horst Lumper mit ÖFB-Präsident Klaus Mitterdorfer. 2025 stellt sich der Kärntner bei der ÖFB-Generalversammlung in Bregenz der Wiederwahl.Steurer

Lieblingsspieler ÖFB. Xaver Schlager. Ich kenne ihn seit der U-17-WM in Deutschland. Er verbindet das kämpferische Element im Spiel gegen den Ball und kann auch nach vorne kreieren und abschließen. Jetzt, da Schlager verletzungsbedingt fehlt, ist es gar nicht so leicht, weil wir ein überaus starkes Kollektiv haben.

Lieblingsspieler international. Musiala und Bellingham. Es war überragend, wie sich Letzterer bei Real weiter entwickelt hat.

Lieblingsteam international. Spanien – und das schon seit über 30 Jahren. Die haben immer wieder sensationelle Spieler herausgebracht. Ein Raul, ein Xavi oder ein Iniesta, um nur drei zu nennen.