Mein EM-Blog: “Après-Ski” am Kurfürstendamm

Nur vereinzelt verirren sich Besucher des Zoologischen Gartens beim Elefantentor, dafür spielt es sich einen Steinwurf entfernt inmitten von Berlin ab. Am Breitscheidplatz, bei der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche am Kurfürstendamm sichern massive Steher und ein Polizeiaufgebot die Partyzone für die österreichischen Fans ab.

Aus den Lautsprechern dröhnt „I am from Austria“ oder „Cotton Eye Joe“. Auch „Tage wie diese“ ist zu hören und für die Fans ist es der große Tag bei der EM. Nicht nur die Bierlaune sorgt dafür, dass alle von einem Sieg überzeugt sind. Stunden später werden sie es wissen, doch davor – und wohl auch danach – soll gefeiert werden. Ein wenig erinnert die Szenerie an eine Après-Ski-Hütte in den Vorarlberger Bergen. Viel Bier, viel Gesang – und vor allem gute Laune. Immer wieder Österreich . . .

Allein auf einen Fanmarsch á la Düsseldorf wurde von Seiten der rot-weiß-roten Anhänger schließlich verzichtet. Zu groß war die Distanz, fast sieben Kilometer bis zum Olympiastadion, zum anderen hatte es vonseiten der Exekutive keine Freigabe für die Sperren der Straßen auf dem gesamten Weg gegeben. So strömten die Fanschar direkt in die U-Bahn, wo die schwüle Hitze des Tages in den voll besetzten Waggons schnell Richtung Sauna-Aufguss anschwoll.

Allein, es braute sich nicht nur im Untergrund etwas zusammen, auch am Himmel über Berlin wurde es dunkler und dunkler – und der Regen sorgte für leichte Kühlung.

Doch keine Sorge: Bei Fußballspielen der Nationalelf geht es im heimischen Fanlager immer friedlich zu. Eine Stimmung, die auch zahlreiche Fans aus dem Ländle aufsogen.

In Sachen Tipps ließen sie sich nicht lumpen: Vom „Standardergebnis“ 2:0 gingen die Voraussagen mit jedem Bier in die Höhe. Von 4:0 bis 6:1 war alles dabei. Immer wieder Österreich . . .