Penkers Anteil an Floridas Stanley-Cup-Triumph

Sport / 25.06.2024 • 12:51 Uhr
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2022 war Jürgen Penker noch Co-Trainer in Linz. Gepa

Der Lustenauer Jürgen Penker jubelt mit den Florida Panthers über den Stanley- Cup-Triumph in der NHL.

Linz Jürgen Penker darf sich als erster Vorarlberger Stanley-Cup-Sieger fühlen. Der 41-jährige Lustenauer, seit seinem Karriereende 2015 als Eishockeytorhüter nunmehr Trainer der Schlussmänner bei den Black Wings Linz und auch beim österreichischen Verband, ist bei den Florida Panthers in die Goalie-Entwicklungsabteilung integriert. Das Team aus Sunrise sicherte sich mit einem 2:1-Heimsieg und einem 4:3 in der Serie gegen die Edmonton Oilers den ersten Titel in der National Hockey League.

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Goldtorschütze Sam Reinhart mit dem begehrten Stanley Cup. AP

„Du lässt mich nicht einmal gscheit jubeln.“ Der Stimme von Jürgen Penker, sonst ein Genosse der nüchternen Art, war zu vernehmen, auf welchem Glücksgipfel er sich unmittelbar nach dem Sieg seiner Panther befand. „Wenn man das miterlebt, da gibt es nichts mehr anderes auf dieser Welt. Vor allem, wenn es sich, so wie für mich, das ganze Leben um das Eishockey dreht, hart arbeitet und dann diese Bilder im Fernsehen sehen darf. Dass man dann auch noch involviert ist, da geht ein Traum in Erfüllung.“

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Der gebürtige Bregenzer landete vom EHC Lustenau und der VEU Feldkirch aus via Salzburg, den Vienna Capitals, Black Wings Linz, Totempo (Den), Rögle (Swe), Nitra (Slk), Lorenskog und Rapperswil durch seinen Torhüter-Mentor Francois Allaire in der großen Eishockeywelt. Nachdem er zuerst als Europa-Scout, also Torhüter-Entdecker, für Florida tätig war, fasste er vor zwei Jahren im Trainerteam Fuß. „Ich war zu den Finalspielen vier und fünf vor Ort eingeladen, bin dann zurückgeflogen, weil ich selbst ein Hockeycamp organisiere. Ich bin in alle Entscheidungen, die mit den Torhütern zu tun haben, involviert.“

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Sergei Bobrovsky jubelte mit den Panthers-Fans. AP

Floridas Torhüter Sergei Bobrovsky war in der finalen Serie ein wichtiger Schlüssel für den Triumph. „Er hat einen riesengroßen Anteil“, sagt Penker. „Um den Stanley Cup zu gewinnen, braucht es einen sehr, sehr guten Tormann. Er hat uns vor allem im ersten Spiel die Partie gerissen, war im gesamten Play-off-Verlauf ungemein stark. Edmonton waren genauso in der Serie drinnen, das erste Spiel hätte anders verlaufen können. Die Serie war etwas für die Geschichtsbücher der NHL, zum Glück ist es für uns ausgegangen.“ Cheftrainer der Torhüter bei Florida ist Robbie Tallas, daneben arbeiten Roberto Luongo, Allaire und Penker mit. „Wir tauschen uns es die ganze Saison über aus, haben das auch in der Play-off-Serie gemacht. Die Zusammenarbeit funktioniert super.“ Was Penker für sich persönlich mitnimmt? “Das Momentum im Eishockey und viele kleine Dinge sind nicht kontrollierbar. Die wichtigste Sache ist die mentale Stärke.“ Ob er wie alle beteiligten Spieler die NHL-Trophäe für einen Tag nach Österreich holen darf, weiß Penker nicht. „Wir werden etwas bekommen, damit wir diesen Moment in Erinnerung behalten. Aktuell genieße ich den Moment, dann schauen wir weiter.“

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Torhüter-Legende Roberto Luongo arbeitet eng mit Penker zusammen. AP

Um 4.54 Uhr mitteleuropäischer Zeit wurde die bedeutendste Eishockeytrophäe der Welt erstmals in der 31-jährigen Franchise-Geschichte an Florida vergeben. Nach einer Serie, die es in sich hatte. Florida führte nach Siegen (3:0, 4:1, 4:3) in der Serie mit 3:0, ehe die Oilers mit Kapitän Connor McDavid, dem NHL-MVP und Conn-Smythe-Gewinner, Leon Draisaitl und Kollegen aufdrehten und den Ausgleich auf 3:3 (8:1, 5:3 5:1) schafften. Vor Spiel sieben stand Bobrovsky im Mittelpunkt, nachdem die Fangquote von 95 Prozent in den Partien vier bis sechs auf 79 Prozent gesunken war. In einem packenden Duell in der Amerant Bank Arena legte Florida durch Carter Verhaeghe (4.) vor, Matthias Janmark (7.) glich für die Oilers prompt aus. Sam Reinhart erzielte in der 36. Minute im 106. Saisonspiel seinen 67. Treffer zum Stanley-Cup-Triumph.  KO   

Penkers Anteil an Floridas Stanley-Cup-Triumph
Jürgen Penker startete seine Karriere beim EHC Lustenau. Archiv