Mein EM-Blog: Ein besonderes Heimkommen

1. FC Lokomotive, der VfB, Sachsen Leipzig und nun RasenBall Leipzig. Das Zentralstadion in der sächsischen EM-Stadt hat schon viele Clubs gesehen. Allein der Mauerfall 1990 änderte einiges. Das Problem? Das Stadion war zu groß, die Mannschaften zu klein. Das zeigte sich auch, als der FC Sachsen Leipzig 2004 in die neue, für die WM 2006 erbaute, Arena einzog. Mehr als 5000 Zuschauer verirrten sich nie zu den Heimspielen des Clubs, bei dem in der Saison 1999/2000 auch die Austria-Lustenau-Trainerlegende Edi Stör arbeitete. Der heute 67-jährige Deutsche saß 31-mal auf der Trainerbank von Sachsen Leipzig und verbuchte mit dem Team in der Oberliga einen Schnitt von 1,7 Punkte pro Spiel.
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All das sollte sich 2009 mit der Gründung von RasenBall Leipzig, ein „Geschöpf“ des österreichischen Brauseherstellers Dietrich Mateschitz, ändern. Getreu dem Motto Red Bull verleiht Flügel, hatte sich der Konzern ein ehrgeiziges Ziel gesteckt: In sieben Jahren in die Bundesliga, hießt es damals. 2010 zog der Fußballverein aus seiner kleinen Heimstatt, dem „Stadion am Bad“ im Leipziger Vorort Markranstädt, ins einstige „Stadion der Hunderttausend“ in Leipzigs Zentrum um. Fast gleichzeitig erfolgte die Umbenennung des Stadions in Red Bull Arena.

Medial in Deutschland als „Retortenclub“ geschmäht, zog RB Leipzig die Fans wieder ins einst so brachliegende Stadion. Nicht zuletzt aufgrund der sportlichen Erfolge. Hatte der Jahr für Jahr in eine nächsthöhere Spielklasse aufsteigende Verein 2016 doch das Ziel Bundesliga erreicht.

Nicht zuletzt dank Ralf Rangnick, der 2012 Sportdirektor in Salzburg und Leipzig wurde, ist RB für viele österreichische Fußballer der erste Schritt für eine Auslandskarriere geworden. Deshalb ist Leipzig zur „sportlichen Heimat“ für Burgstaller, Seiwald, Xaver Schlager, Konrad Laimer (jetzt FC Bayern) und Marcel Sabitzer (Dortmund) geworden. Auch wenn Letzterem der Abgang von den Fans nie verziehen wurde und er bei seinen Gastspielen in Leipzig regelmäßig ausgepfiffen wird.
