Das eigentliche Spiel begann erst nach dem Schlusspfiff

Raufhandel auf der Tribüne und Diskussionen um den Trainer. Altach nach der 1:2-Heimpleite gegen WSG Tirol unter Druck.
Altach Das Spiel ist schnell erzählt. Weil Altach nach guten fünf Anfangsminuten in den alten Trott zurückfiel, weil Altach auch defensiv gröbere Defezite offenbarte, weil selbst der zwischenzeitliche Ausgleich keine Trendwende einleitete und weil bei Altachs Spielern Kopf und Beine müde wirkten. Die Auswirkung war nicht nur eine 1:2-Heimniederlage gegen die WSG Tirol, sondern noch schlimmer die daraus entstandene Diskussion um die Person des Trainers.
Aufgrund Ihrer Datenschutzeinstellungen wird an dieser Stelle kein Inhalt von Youtube angezeigt.
Der kapitale Fehlstart der Mannschaft hat sichtlich Spuren hinterlassen. Unzufriedenheit auf den Zuschauerrängen, auch wenn der Grund für den Raufhandel nach Schlusspfiff noch ungeklärt ist.
Aufgrund Ihrer Datenschutzeinstellungen wird an dieser Stelle kein Inhalt von Iframely angezeigt.
Aufgrund Ihrer Datenschutzeinstellungen wird an dieser Stelle kein Inhalt von Youtube angezeigt.
Von Mut zu sprechen ist das eine, Mut zu zeigen, das andere – in Altach gilt aktuell Ersteres, denn der Auftritt der Mannschaft darf in die Kategorie mutlos eingeordnet werden. Die Frage nach dem Warum muss sich der Trainer gefallen lassen. Dabei störten Joachim Standfest nicht einmal die Pfiffe zur Halbzeit („Das gehört zum Geschäft“), vielmehr war es die Leistung der eigenen Mannschaft. „Wir sind mit dem Kopf nicht bei der Sache, gewinnen kaum einen Pressball. Wenn das nicht funktioniert, werden wir eine ganz schwierige Saison haben“, lautete sein ernüchterndes Fazit nach den ersten 90 Spielminuten in der neuen Saison. Und so versteht er auch, dass seine Position plötzlich zur Diskussion steht. „Das gehört dazu“, bleibt er sachlich. Um dann doch noch emotional zu werden. „Die fahren sich drüben im Campus mehr ins Getriebe, als am Feld dem Gegner“, lautete sein Vorwurf an die Mannschaft. Damit gemeint ist das absolut schlechte Zweikampfverhalten seiner Spieler.
Aufgrund Ihrer Datenschutzeinstellungen wird an dieser Stelle kein Inhalt von Youtube angezeigt.
Diesbezüglich ging er mit seiner Analyse konform mit Sportchef Roland Kirchler. Der Tiroler versuchte seine Emotionen zu verbergen, doch der „Vulkan“ in ihm suchte nach einem Ventil. Als absolut enttäuschend bezeichnete er den ersten Auftritt der Mannschaft in der neuen Saison. Frustrierend sei für ihn vor allem die Tatsache, dass nicht ein Detail in einer Formation funktioniert habe. Der Trainer habe in der Halbzeit eine „Brandrede“ („Ich war selbst in der Kabine. So ein Auftritt ist ihm natürlich nicht egal“) gehalten, doch wirklich verändert habe sich nichts. Deshalb will der 53-Jährige auch nichts beschönigen: „Es wird etwas passieren. Die ganzen Brandreden und Ankündigungen helfen nichts, wenn auf dem Platz nichts passiert“, sprach er nach dem Schlusspfiff Klartext in Richtung Trainer und Mannschaft. „Wir brauchen nicht herumreden, das ist einfach zu wenig. Entweder er bleibt oder er geht, die Entscheidung fällt diese Woche.“
Aufgrund Ihrer Datenschutzeinstellungen wird an dieser Stelle kein Inhalt von Youtube angezeigt.
Standfest ist gewillt, sich der Verantwortung zu stellen. Zumal er weiß: Nach drei Vorbereitungsperioden in Altach ist es an der Zeit zu liefern.
