
Erinnerungen und Ausblicke
Luca Kronberger ist einer der neuen Altach-Spieler, die für neuen Schwung sorgen sollen.
Altach Obwohl erst 22 Jahre, so sind es doch auffallend viele Berührungspunkte, die Luca Kronberger vor seinem Wechsel im Sommer zum Cashpoint SCR Altach aufweisen kann. Besonders bitter ist seine Erinnerung an 19. Mai 2023. Nicht so sehr, weil er als damaliger Ried-Spieler nicht im Kader aufschien, sondern vielmehr, weil die Innviertler damals das „Entscheidungsspiel“ um den Abstieg gegen Altach zu Hause mit 0:1 verloren.
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Doch all das ist Vergangenheit für den gebürtigen Salzburger, der früh in Wien seine zweite Heimat gefunden hat. Als 18-Jähriger hatte er vor beinahe vier Jahren sein Debüt in der Bundesliga gefeiert und bis zu seinem Transfer ins Rheindorf nicht weniger als 87 Ligamtaches für vier Clubs – Admira Wacker, SK Sturm, SV Ried und WSG Tirol – bestritten. Bei den Südstadtern war er u. a. bei Ex-Altach-Coach Klaus Schmidt (56) im Einsatz. In jüngster Vergangenheit hatte er zudem mit einigen Altach-Spielern über die U-21-Nationalmannschaft engeren Kontakt.
Admiral Bundesliga
3. Spieltag
Cashpoint SCR Altach – Wolfsberger AC Sonntag
Altach, Cashpoint Arena, 17 Uhr, SR Jakob Semler (ST)
Mögliche Aufstellungen
Cashpoint SCR Altach ((3-4-3) Stojanovic – Estrada, Lukas Gugganig, Koller – Kronberger, Demaku, Bähre, Ouedraogo – Strunz, Santos, Fadinger
Es fehlen: Lincoln (angeschlagen), Madritsch (nach Schulter-OP), Tietietta (Kreuzbandriss)
Wolfsberger AC (4-2-3-1) Gütlbauer – Matic, Baumgartner, Omic, Ullmann – Jasic, Piesinger – Gattermayer, Zukic, Ballo – Sabitzer
Es fehlt: Wimmer (gesperrt)
Und so kommt es nicht von ungefähr, dass etwa ein Paul Koller (22) ihm in Gesprächen den Wechsel nach Altach schmackhaft gemacht hat. So braucht Kronberger auch keine lange Anlaufzeit, um sich in der Mannschaft zu integrieren. Auch im Spiel selbst ließ er schnell erkennen, dass er auf der rechten Außenbahn mehr als nur eine Alternative sein kann. Selbst in einer Fünferkette, wie zuletzt in Linz als er für Sandro Ingolitsch eingewechselt wurde, funktionierte er fast wie auf Knopfdruck. „Ich habe die Position schon öfters gespielt“, sagt der Offensivmann. Allerdings ist er selbstkritisch genug, um zu wissen, dass es für ihn in defensiver Hinsicht „noch Luft nach oben“ gibt. Dennoch: Kronberger möchte schnell mehr werden, als der ideale Einwechselspieler. Zumal gerade seine Unbekümmertheit dem Spiel der Altacher gut zu Gesichte steht.

Seine Gedanken gemacht hat sich Altachs Neuer auch über die negativen Reaktionen der Fans im ersten Heimspiel. „Ja, natürlich war ich überrascht“, meinte er, auf die Pfiffe der Zuschauer angesprochen. Auch wenn er den Unmut der Anhänger zu einem gewissen Maße nachvollziehen kann. „Jetzt“, so ist Kronberger überzeugt, „liegt es primär einfach an uns, dass wir die Fans wieder auf unsere Seite bringen. Dann werden wir richtig schöne Momente haben.“
Wie Bremen-Legionär Marco Grüll stammt auch Kronberger aus Schwarzach im Pongau. Als Zwölfjähriger wechselte er aus familiären Gründen nach Wien von der Jugend in St. Johann in die Admira-Akademie, wo er den ersten Profi-Vertrag unterschrieb und neben seinem BL-Debüt auch sein erstes BL-Tor bejubelte – jeweils unter Trainer Buric.
Die Suche nach dem Heimgefühl
Sieben, der bislang 16 Heimspiele gegen den Wolfsberger AC hat der Cashpoint SCR Altach gewonnen. Allein der letzte Erfolg gegen die Lavanttaler liegt schon einige Zeit zurück. Es war am 1. Dezember 2019, als die Rheindörfler in der Cashpoint Arena (2:1) letztmals gegen den WAC gewannen. Seither setzte es vier Niederlagen bei zwei Remis. Dabei kennt SCRA-Chefcoach Joachim Standfest Altachs einstige Heimstärke noch aus eigener Erfahrung. Auch für den heute 44-Jährigen setzte es als ehemaligen WAC-Spieler Niederlagen im Schnabelholz.
In den vergangenen drei Saisonen ist von der ehemaligen Heimmacht nicht mehr viel übrig geblieben. Von den letzten 48 Spielen zu Hause wurden gerade einmal acht gewonnen – jeweils drei in den vergangenen zwei Saisonen, zwei im Spieljahr 2021/22. Die Mannschaft, so Standfest, sei gewillt, die zu ändern. Und deshalb hofft er auf die nötige Geduld und wendet sich mit einer Botschaft an die Fans: „Pfiffe, wie zuletzt gegen die WSG helfen der Mannschaft einfach nicht.“ Die Kritik sei zwar berechtigt gewesen, doch dann „bitte nach dem Spiel“.
Personell kann Standfest auf den Kader wie gegen den LASK zurückgreifen. Auch Paul Koller und Gustavo Santos, die diese Woche im Training kürzertreten mussten, sind wieder fit.