Das sorgte für Unstimmigkeiten zwischen Kirchler und Standfest

Sportdirektor Roland Kirchler wünscht sich mutigere Auftritte der Altacher.
aLtach Es könnte schnell gehen beim SCR Altach. „Die Länderspielpause wäre der ideale Zeitpunkt, damit sich Mannschaft und Trainer 14 Tage lang kennenlernen können“, antwortete SCRA-Sportdirektor Roland Kirchler auf die Frage nach seinem Wunschtermin für die Trainerübernahme. Der Tiroler stellte jedoch klar: „Das Wichtigste ist die Qualität, nicht der Zeitpunkt.“ Einen Tag nach der Trennung von Joachim Standfest wollte sich Kirchler nicht zu tief in die Karten blicken lassen. Bundesligakenntnisse seien bei einem neuen Trainer von Vorteil, aber keine Voraussetzung. Wichtiger sei es, dass der neue Coach „offensiven Fußball spielen lässt – einen Stil, der zu unserem Kader und vor allem zu unseren Neuzugängen passt.“ Standfest habe zuletzt zwar Angriffsfußball angekündigt, doch auf dem Platz sei davon wenig zu sehen gewesen, ärgerte sich Kirchler über die vergebene Möglichkeit, gegen BW Linz, den GAK und in Hartberg zu punkten.

Zusätzlich hätten die fehlenden Einsatzzeiten der Sommer-Neuzugänge zu Spannungen zwischen Trainer und Sportdirektor geführt. „Wir hatten auch mit Verletzungen zu kämpfen, aber die Neuen haben trotzdem genügend Qualität“, ist Kirchler überzeugt.

Nuhiu auf der Trainerbank
Die Zusammenarbeit zwischen Sportdirektor und Trainer hielt nur 16 Monate. Als Kirchler im Juni 2023 als neuer sportlicher Leiter vorgestellt wurde, stand Standfest bereits als neuer Coach fest. Der Steirer hatte zuvor seinen Job bei der Austria-Wien-Akademie gekündigt und war ein halbes Jahr als Co-Trainer von Klaus Schmidt in Altach tätig. Schon damals wurde über seine Beförderung zum Cheftrainer spekuliert, die Kirchler schließlich bestätigte. Nach 42 Spielen endete das Kapitel Standfest nun.

Dass sich Kirchler selbst für das Spiel gegen Rapid am Sonntag auf die Trainerbank setzt, war für den 54-Jährigen keine Option. „Ich habe zwar alle nötigen Lizenzen, aber ich halte so eine Hau-Ruck-Aktion für unpassend. Mit Louis haben wir eine gute Lösung, die nah an der Mannschaft ist.“
Interimstrainer Louis Mahop, der über die UEFA-A-Lizenz verfügt, wird von Atdhe Nuhiu unterstützt, der früher als geplant von der Spieler- in die Trainerrolle wechselt. „Er wird von allen akzeptiert und respektiert, was zeigt, wie groß der Zusammenhalt im Team ist“, glaubt Kirchler.
