Goldschürfen an der Weser

Radballduo Patrick Schnetzer/Stefan Feurstein will in Bremen WM-Krone zurückerobern.
Bremen Nach der XXL-Weltmeisterschaft 2023 in Glasgow, bei der erstmals in der Geschichte alle Disziplinen im Radsport ihre Meister kürten, kehren die Hallenradsportler wieder in die gewohnte Umgebung zurück. Das 86. UCI-Championat, zu dem knapp 200 Aktive aus 23 Nationen gemeldet sind, geht von Freitag bis Sonntag erstmals in der norddeutschen Hansestadt an der Weser über die Bühne. Deutschland kann zusammen mit Österreich und der Schweiz als „Mutterland“ des Hallenradsportes bezeichnet werden. Die Kombination aus Radball und Kunstradsport fasziniert in diesen drei Ländern wie sonst nirgendwo auf der Welt.

Neunter Titel das erklärte Ziel
Besonders im Radball geben diese drei Nationen die Schlagzahl vor, stellten bei den letzten 20 Weltmeisterschaften den Titelträger, und werden auch diesmal in der an allen Tagen mit jeweils über 5000 Zuschauern ausverkauften Bremer Stadthalle die Stimmung zum Kochen bringen. Erklärte Favoriten sind die Lokalmatadore Raphael Kopp und Bernd Mlady, als erste Herausforderer gelten die Dornbirner Patrick Schnetzer und Stefan Feurstein sowie die Schweizer Benjamin und Severin Waibel.

Der nächsten Monat 31 Jahre alt werdende Schnetzer zeigt sich auf seiner 14. Weltmeisterschaft kämpferisch und will seine überragende Serie von 13 Medaillen (8/2/3) nicht abreißen lassen. „Der neunte Titel ist auf jeden Fall das erklärte Ziel. Nachdem ich bei meiner ersten WM zusammen mit Stefan 2021 Bronze geholt habe, im Jahr darauf Weltmeister wurde, letzte Saison in Glasgow wieder Bronze gewann, würde die Goldene eigentlich perfekt ins Muster passen“, betont der erfolgreichste Radballer der Gegenwart.
Für Schnetzer ist die Rolle des Jägers kein Problem: „In der Weltspitze gibt es keine großen Unterschiede. Jeder kennt die Stärken und Schwächen der Gegner und am Ende entscheidet eigentlich die Tagesform. Wir sind bis in die Haarspitzen motiviert und wollen die Krone zurück ins Ländle holen.“

WM-Debüt für Vanessa Trinkl und Vereonika Hagen
Zum zweiten Mal findet in Bremen auch ein Frauenbewerb im Radball statt. Mit dabei die Dornbirnerinnen Vanessa Trinkl und Veronika Hagen, die sich bei ihrem WM-Debüt im fünf Team umfassenden Starterfeld den Einzug ins Halbfinale aus Ziel gesetzt haben.

Bedingt durch die Rücktritte der letztjährigen WM-Dritten im Zweier Rosa Kopf und Svenja Bachmann sowie von Marcel Schnetzer etwas dezimierter als in der Vergangenheit das ÖRV-Starterfeld bei den Kunstradfahrern. Im Einer ruhen die Medaillenhoffnungen auf den Schultern der Höchsterin Lorena Schneider, die nach ihren Bronzenen 2019 und 2023 auch diesmal wieder zum Kreis der Medaillenkandidatinnen zählt.

Selbes gilt für den Vierer aus Röthis in der Besetzung Laura Schnetzer, Annika Pichler, Anna Pircher und Lea Morscher. Im Vorjahr hatte sich das auf einer Position veränderte Quartett Bronze geholt, will diesen Erfolg in Bremen wiederholen.

Komplettiert wird das komplett aus Vorarlberger Aktiven bestehende rot-weiß-rote Aufgebot durch den Höchster Christopher Schobel (WM-7. 2023) und Franziska Belmega (WM-8.) aus Sulz.