Castingrunde für die Heim-EURO beendet

Sport / 05.11.2024 • 18:20 Uhr
Im Anschluss an den 9:8-Führungstreffer passierte Fabienne Tomasini das Missgeschick. GEPA
In ihren bisherigen 39 Einsätzen im ÖHB-Frauenteam erzielte Linkshänderin Fabienne Tomasini 65 Länderspieltore. GEPA

Fabienne Tomasini und Nina Tilliacher fix dabei, Lorena Baljak auf Abruf nominiert.

Wien Die Würfel sind gefallen und die Startplätze vergeben: Drei Wochen vor dem Eröffnungsspiel bei der Heim-EURO von Österreichs Handballerinnen am 28. November (18 Uhr) in Innsbruck gegen die Slowakei hat ÖHB-Teamchefin Monique Tijsterman ihr 18-köpfiges Aufgebot bekannt gegeben. Mit dabei wie erwartet die Lustenauerin Fabienne Tomasini (27). Überraschend als dritte Torfrau nominiert wurde Nina Tilliacher (19). Vorerst auf der Warteliste steht die Gaißauerin Lorena Baljak (18). Mit Deutschland-Legionärin Viktoria Marksteiner (feierte gestern den 19. Geburtstag), SSV-Dornbirn-Spielmacherin Emilia Brändle (18) und Torfrau Katja Rauter (29) finden sich weitere Vorarlbergerinnen auf der 35 Spielerinnen umfassenden Liste, die für eine Nominierung infrage kommen.

Handball ÖHB-Cup Frauen Viertelfinale: SSV Dornbirn-Schoren vs. UHC Stockerau
Nina Tilliacher spielte bis Sommer beim SSV Dornbirn-Schoren und steht nun bei MGA/Fivers zwischen den Pfosten. VN/RHomberg

Heim-EURO als Karriere-Highlight

Nach der WM-Endrunde 2021 in Spanien, bei der sie in sechs Partien insgesamt 15 Tore warf, ist es für Fabienne Tomasini das zweite Großevent mit dem ÖHB-Frauenteam. Nach einer Kreuzbandverletzung im März 2023 und der hartnäckigen Rehaphase hat sich die Schweiz-Legionärin mit eisernem Willen zurückgekämpft und durfte sich letzte Saison über das erste Triple und den dritten Titelgewinn im Trikot des LC Brühl St. Gallen freuen. Dazu kommen drei Triumphe im Supercup und zwei im Pokalbewerb mit den Ostschweizerinnen.
Ihr Debüt bei kontinentalen Titelkämpfen beschreibt die Lustenauerin als Karriere-Highlight: „Seit Bekanntgabe der Vergabe im Jänner 2020 habe ich den Termin in meinen Kalender rot markiert. Auch während meiner beiden Verletzungen war die Motivation, bei der Heim-EM dabei zu sein, der notwendige Antrieb für das Comeback. Ich glaube, jede Sportlerin träumt von so einem Großevent zu Hause und für mich geht der Traum in Erfüllung. Die Vorfreude ist auf jeden Fall riesengroß.“

Bezüglich der Erwartung will sich die routinierte Linkshänderin nicht zu weit aus dem Fenster lehnen: „Mit Norwegen, der Slowakei und Slowenien haben wir eine absolute Hammergruppe erwischt. Doch wir werden alle geben, um den notwendigen Top-2-Platz in der Vorrunde zu realisieren. Unsere EM-Reise soll nicht in Innsbruck aufhören. Erklärtes Ziel ist der Einzug in die Hauptrunde der besten zwölf Teams in Wien.“

Handball Lorena Baljak LC Brühl St. Gallen
Lorena Baljak wurde auf Abruf nominiert und ist am Wochenende mit dem LC Brühl St. Gallen im Europacup in Norwegen zu Einsatz.Verein

Unerwartet die Nominierung von Nina Tilliacher. Die Dornbirnerin, die seit Herbst in Wien Biologie studiert und in der WHA-Meisterliga bei MGA/Fivers zwischen den Pfosten steht, profitierte vom verletzungsbedingten Ausfall von Antonia Mamic, die eigentliche Nummer drei hinter Petra Blazek und Lena Ivancok. Tilliacher, die noch kein A-Länderspiel absolvierte, wird die finale EM-Vorbereitung ab kommenden Montag mitmachen und je nachdem, ob Mamic fit wird, auch bei der Heim-EURO dabei sein.

Europacupspiele in Norwegen

Aus Vorgeschmack für den Auftritt auf der großen EM-Bühne wartet auf Tomasini und Baljak am Wochenende der Einsatz im Europacup. In der EHF European League gastiert der LC Brühl beim norwegischen Spitzenklub und aktuellen Tabellenführer Sola HK. Einziger Wermutstropfen ist der Umstand, dass der LC Brühl aus wirtschaftlichen Überlegungen seit vielen Saisonen auf das Heimrecht verzichtet und die Spiele in Stavanger ausgetragen werden.

Mit einem lachenden und weinenden Auge sieht Lorena Baljak die EM-Nominierung. „Ich habe vor zwei Wochen, genau an meinem 18. Geburtstag, überraschend mein Debüt im Frauenteam gefeiert. Ich bin extrem stolz darauf, auf Abruf nominiert zu sein. Sollte ich einen Anruf erhalten, wird der gepackte Koffer auf jeden Fall bereitstehen“, betont die Schülerin der Maturaklasse am Sportgymnasium Dornbirn.