
Auf großer Bühne geehrt
Der SV Lochau ist für das Projekt “Gelebte Inklusion soll sein” ausgezeichnet worden.
Wien-Lochau Es ist die große Fußballbühne, die Heidi Rauch und Ralf Renoth zusammen mit ihren Akteuren erleben dürfen. In der Pause des Nations-League-Heimspiels von Österreich wird das Duo für sein soziales Projekt mit dem SV Lochau auf die große Bühne gehievt. ÖFB-Präsident Klaus Mitterdorfer persönlich übergibt am die Vertreter des heimischen Fußballclubs SV Lochau den Siegerscheck für den ersten Platz in der Kategorie Inklusion. Neben dem emotionalen Aspekt dürfen sich die Initiatoren des Projekts auch über 5000 Euro freuen. „Wir sind gerührt, niemals hätten wir erwartet zu gewinnen“, sagt Rauch noch vor der großen Ehrung am Vorplatz des Ernst-Happel-Stadions gegenüber den VN.

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Es ist ein Herzensprojekt, das die beiden gestartet haben, mit vielen Ideen und Vorstellungen. Ralf Renoth, ihr Lebensgefährte, klärt auf: „Die Idee ist noch vor Corona entstanden“, so der Lochauer, der beim Fußballclub schon über viele Jahre als engagierter Betreuer um den Nachwuchs kümmert. Er selbst hat schließlich auch im Vorstand des SV Lochau für das Vorhaben geworben.

„Letztendlich sind wir auf eine breite Zustimmung im Vorstandsgremium gestoßen. Wir haben diesbezüglich vom Verein eine große Unterstützung erfahren dürfen.“ Denn eines machten Heidi Rauch und Ralf Renoth von Beginn an klar. Für sie war es kein Tagesprojekt, sie wollten eine „echte Inklusion“, wie sie es nannten. Selbst Corona und der Stillstand im Sport konnten sie nicht stoppen.
Heute sind sie fest integriert in die Vereinsstruktur und erfahren auch durch den erfolgreichen Trainer der Kampfmannschaft, Aydin Akdeniz, große Unterstützung.

„Es kann jeder kommen, wir trainieren einmal pro Woche und machen da keinen Unterschied. Alle sind willkommen“, sagt Rauch, die wie Renoth eine zusätzliche Ausbildung bei den Special Olympics genossen hat und den engen Austausch mit Beatrice Amann, Geschäftsführerin SOV, pflegt. Zudem hat sie durch ihre Arbeit in einem Inklusionskindergarten in Bregenz einen wichtigen Background. „Für uns ist nicht der sportliche Gedanke allein maßgebend, sondern das miteinander und der ganz normale Umgang im Verein.

Und dennoch lebt in dem engagierten Paar der Traum, einmal ein Spiel der Special Olympics gegen eine „gemischte Lochauer Mannschaft“ auf dem Sportplatz zu organisieren. „Wir wollen wahrgenommen und gesehen werden“, erzählt Rauch und schätzt vor allem die Atmosphäre, die inzwischen im Club entstanden ist. „Die Unterstützung ist breit gefächert, was sie auch auf unsere Spieler und Spielerinnen positiv auswirkt. Du merkst, mit welch großem Spaß sie bei der Sache sind.“ Und jetzt haben sie österreichweit ein Zeichen gesetzt.
