Das Duell Robin gegen Robin im Klassiker

Die Flügelflitzer Kritzinger und Lürzer fiebern dem 103. Ländle-Derby am Samstag (20.20 Uhr) entgegen.
Bregenz Noch zweimal schlafen, dann steht das erste Ländle-Derby in dieser Saison zwischen Bregenz Handball und dem Alpla HC Hard zum Abschluss der Hinrunde im Grunddurchgang der HLA-Meisterliga auf dem Programm. Speziell für junge Spieler hat der ewig junge Handball-Klassiker der beiden Ländle-Hochburgen eine ganz besondere Bedeutung und sorgt für einen zusätzlichen Nervenkitzel. „In einem Derby will man um jeden Preis gewinnen. Was vorher war und danach kommt, rückt an diesem Tag in den Hintergrund. Man bekommt zwar wie in jedem anderen Ligaspiel für einen Sieg auch nur zwei Punkte, aber emotional geht es um viel mehr. Ein Derby ist etwas ganz Besonderes und ist von der Anspannung und Brisanz nur von einem Finalspiel übertroffen“, erklärt Bregenz-Flügelflitzer Robin Kritzinger.

Perfekte Moralspritze
Der Blick auf die Tabelle unterstreicht die Bedeutung des Klassikers: „Wir sind in dieser Saison noch ohne Punktverlust in der eigenen Halle. Wir haben zuletzt den regierenden Meister Linz mit 33:32 geschlagen, haben zuvor Cupsieger West Wien mit 37:31 bezwungen und wollen jetzt natürlich auch gegen den Vizemeister zwei Punkte holen“, erklärt Kritzinger kämpferisch. „Die Harder haben im Moment zwei Punkte mehr auf dem Konto und sind unmittelbar vor uns Dritter. Ein Sieg im Derby wäre zudem die perfekte Moralspritze für die anstehenden Begegnungen bis zur Weihnachtpause ab 21. Dezember.“
Nächstes Derby in 17 Tagen
Bereits in 17 Tagen, genau am 10. Dezember (19 Uhr), dürfen sich die heimischen Fans in Runde zwei des ÖHB-Cups auf das nächste Revierduell der Ländle-Klubs freuen.

Der 22-jährige Kritzinger ist zusammen mit Hard-Kapitän Nico Schnabl einer von zwei Akteuren im 103. Derby, die bereits bei beiden Vereinen unter Vertrag gestanden sind. Größter Erfolg bei der Stippvisite des Linkshänders in den Saisonen 2020 bis 2022 war der Gewinn des HLA-Titels 2021. „Es war mein erster Titel, und ich habe damals im Entscheidungsspiel vier Tore geworfen. Daran werde ich mich immer erinnern. Doch jetzt schlägt mein Herz für Bregenz und ich werde alles dafür tun, dass wir im Derby und in dieser Saison den maximalen Erfolg einfahren werden.
Ein Akteur aufseiten der Gäste aus der Marktgemeinde, der die ehrgeizigen Pläne und Ziele von Kritzinger durchkreuzen möchte, ist Robin Lürzer. Der 19-jährige Flügelspieler ist einer der Jungteufel, die seit Sommer 2023 den Sprung in die HLA-Mannschaft geschafft haben. „Ein Derby gegen Bregenz war schon in der Jugend ein besonderes Spiel und jetzt in der Handball-Liga Austria spürt man die Wichtigkeit noch wesentlich intensiver. Ich bekam Anfang April bei 33:31-Auswärtserfolg von uns einige Einsatzminuten und kann mich noch ganz genau an das Gänsehautfeeling beim Betreten des Spielfeldes erinnern. Die Stimmung bei einem Duell zwischen Hard und Bregenz ist einfach unglaublich und seit Tagen deutlich spürbar. Die gesamte Handballszene fiebert dem Prestigeduell entgegen.“

Neben einem Sieg seiner Mannschaft hat sich der ältere der Lürzer-Brüder ein weiteres Ziel gesetzt. Da weder er noch sein um 14 Monate jüngere Bruder Timon bislang in einem HLA-Spiel gegen Bregenz ohne Torerfolg blieben, will der Rechtshänder (Anm. Robin) dem Linkshänder vorangehen. „Ich der HLA ist mir dies gelungen und jetzt will ich natürlich auch in der Derbystatistik die familieninterne Reihung für mich entscheiden.“

Ouvertüre für das Hauptprogramm
Da man bei beiden Klubs seit einiger Zeit auch vermehrt auf Eigenbauspieler setzt, werden zahlreiche Akteure bereits im Vorspiel ab 18 Uhr zwischen den Futureteams in der HLA-Challenge zu sehen sein. Mit Jonas und Max Bergmayer, Elias Mager, David Seewald, Florian Steurer-Wieser und Lukas Ulmer bei Bregenz sowie Jakob Achilles, Janberk Cirit, Lukas Fritsch, Matthias Hämmerle, Leandro Kocar, Robin und Timon Lürzer, Jannik Piringer und Lennio Sgonc bei Hard kamen nicht weniger als 19 Talente in dieser Saison bereits beiden Mannschaften zum Einsatz. Für Spannung ist gesorgt, auch in der zweiten Reihe will keiner die Nummer zwei im Ländle sein.