“Gustl” kurz vor Abflug aus Altach

Sport / 28.11.2024 • 16:08 Uhr
"Gustl" kurz vor Abflug aus Altach
Fanliebling Santos will wechseln. GEPA

Transfer auf der Zielgeraden: Altach Torjäger Gustavo Santos vor Abschied aus dem Rheindorf.

Altach Er war so etwas wie die Lebensversicherung des krisengebeutelten Altacher, doch jetzt könnte alles ganz schnell gehen. Mit dem Brasilianer Gustavo Santos (28) würde man nicht nur eine Option im Angriff verlieren, sondern auch den noch immer führenden der internen Schützenliste mit sechs Volltreffern. Gustavo Santos kam über den FC Dornbirn im Sommer 2023 zu den Rheindörflern, weil er den Schritt in die Bundesliga wagen wollte, jetzt könnte sich das Kapitel Altach nach rund eineinhalb Jahren schon wieder schließen. Der offizielle Medizincheck beim neuen Verein steht noch aus, doch der Abschied scheint nur mehr Formsache.

„Es ist Fakt, dass wir ohne ihn wahrscheinlich noch kein Spiel gewonnen hätten.“

Fabio Ingolitsch
Trainer SCR Altach
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SCRA-Coach Fabio Ingolitsch.gepa

Vom “Wandervogel” zum Bundesliga-Torjäger

Santos’ außergewöhnliche Karriere führte ihn bereits nach Vietnam, Japan und Griechenland, bevor er im Winter 2023 zum FC Dornbirn in die 2. Liga stieß. Dort machte der „Wandervogel“ schnell auf sich aufmerksam und war maßgeblich am Erfolg der Messestädter beteiligt – unter anderem verhinderte er mit seinem Tor zum 1:1 gegen den GAK im letzten Saisonspiel den Bundesligaaufstieg der Grazer. Im Sommer folgte dann ein paar Kilometer weiter der logische Schritt eine Etage höher zum Bundesligisten nach Altach. Nach anfänglichen Schwierigkeiten, auch bedingt durch einen großen Fitnessrückstand, schlug er in dieser Spielzeit so richtig ein. Mit sechs Toren in der laufenden Saison ist Santos nicht nur der Topscorer des Teams, sondern war laut Neo-Trainer Fabio Ingolitsch auch mitverantwortlich dafür, dass Altach bisher drei Siege feiern durfte: „Es ist Fakt, dass wir ohne ihn wahrscheinlich noch kein Spiel gewonnen hätten.“

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Abschied mit Ansage

Dennoch zeichnete sich der Abschied des Brasilianers schon länger ab. Bereits im Sommer gab es hartnäckige Gerüchte über einen Wechsel zu Sakaryaspor, einem türkischen Zweitligisten. Damals scheiterte der Transfer in letzter Minute, obwohl Spieler und Verein sich bereits einig waren. Der Stürmer akzeptierte die Situation scheinbar und legte mit fünf Toren in den ersten drei Ligaspielen einen Traumstart hin. Doch zuletzt geriet der Angreifer ins Hintertreffen. Unter dem neuen Trainer Fabio Ingolitsch verlor er nach einer krankheitsbedingten Trainingspause seinen Stammplatz an Lukas Fridrikas und fand sich zunehmend in der Jokerrolle wieder. Kurz vor dem Heimspiel gegen den LASK meldete sich Santos als nicht matchfit ab und während der Länderspielpause teilte er dem Verein schließlich seinen Wechselwunsch mit. Seitdem wurde es ruhig um den Brasilianer, dessen sportliche Zukunft nun wohl nicht mehr in Vorarlberg liegt. Wohin ihn sein Weg führt, ist offiziell noch nicht bekannt, doch die Gerüchteküche brodelt. Sollte der Wechsel in den nächsten Tagen finalisiert werden, muss auf der Stürmerposition nachgebessert werden – möglicherweise sogar doppelt. Denn ohne gleichwertigen Ersatz wird der Weg aus der Krise und dem damit verbunden Klassenerhalt in der Bundesliga Wunschdenken bleiben.

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Demaku für den Kosovo spielberechtigt

Mit seiner Entscheidung, künftig für das kosovarische Nationalteam zu spielen, folgt Vesel Demaku seinem Herzen und stellt sich zugleich der Herausforderung, sich in einem konkurrenzstarken Kader zu beweisen. Für den 24-jährigen Doppelstaatsbürger ist die Wahl ein persönliches Bekenntnis zu seinen Wurzeln, das nichts mit leichteren Chancen zu tun hat, wie er betonte. WAK