
Ritterschlag für Adi Hütter
Frankreichs Sport-Bibel L’Equipe widmet dem Altacher doppelseitige Reportage über dessen Herkunft.
Monaco Es kommt nicht oft vor, dass einem Österreicher, noch dazu einem waschechten Altacher, eine große Geschichte in der französischen Sport-Bibel L‘Equipe gewidmet wird.
“Es war spannend zu sehen, wie und wo Hütter aufwuchs. Das wollte ich den Lesern zeigen.“
Antoine Maumon de Longevialle
Reporter der L’Equipe

Im Vorfeld des französischen Spitzenspiels zwischen dem AS Monaco und dem amtierenden Meister Paris Saint-Germain am Mittwoch, das die Pariser spektakulär mit 4:2 gewannen, ist aber genau dies geschehen. Frankreichs meistgelesene Sportzeitung veröffentlichte an jenem Tag eine Doppelseite über Altachs großen Fußball-Sohn Adi Hütter.
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Auf den Spuren Adi Hütters
L‘Equipes Chef-Reporter für die großen Reportagen in der weiten Welt des Sports, aber auch des Fußballs, Antoine Maumon de Longevialle, nahm sich über den vergangenen Sommer ganz viel Zeit, um sich auf die Spuren des AS Monaco-Cheftrainers Adi Hütter zu machen.

Dabei verschlug es den Journalisten nicht nur nach Windischgarsten, wo der AS Monaco im Hotel Dilly, in dem auch das österreichische Nationalteam regelmäßig absteigt, sein Trainingslager absolvierte, sondern auch in Hütters Heimatgemeinde Altach. „Ich war das erste Mal in Österreich. Es war enorm spannend für mich zu sehen, wie und wo Hütter aufgewachsen ist und von wo weg er seine Karriere gestartet hat“, erklärt Maumon de Longevialle, der jüngst für L‘Equipe Persönlichkeiten wie Francesco Farioli (Ajax Amsterdam) oder Luis de la Fuente (Teamchef Spanien) beleuchtete und dem französischen Publikum näherbrachte.
Die Handschrift des Trainers

Die Gründe, weshalb Frankreichs Sport-Bibel dem 55-Jährigen eine riesige Story widmete, liegen für Longevialle auf der Hand: „Hütter hat als einer, der in Frankreich vor seinem Engagement nicht großartig bekannt war, mit dem AS Monaco in kürzester Zeit eine Erfolgsgeschichte hingelegt. Durch seine Art der Kommunikation und wie die Mannschaft unter ihm auftritt – man sieht bei seinen Teams sofort seine Handschrift – für uns war schnell klar, dass dieser Mann im großen Rahmen vorgestellt werden muss“, so der 38-jährige Journalist, der seit 15 Jahren für Frankreichs größte Sportzeitung schreibt.

Treffen mit Wegbegleiter
Bei der Spurensuche war klar, dass Longevialle auch mit Wegbegleitern des Altachers sprechen wollte. So wurde er bei SCR Altach-Geschäftsführer Christoph Längle, der schon in Kindesjahren mit Hütter die Fußballschuhe auf allen Plätzen in Altach zerriss, genauso vorstellig wie bei dem langjährigen Freund Harald Reczeck, aber auch seinem ehemaligen Co-Trainer Oliver Schnellrieder oder Ex-Mitspieler und VN-Journalist Markus Krautberger.

„Der Lokalaugenschein und die tollen Gespräche mit seinen Wegbegleitern in Kindheit, Jugend oder während seiner Karriere als Fußballer bzw. Trainer haben eine runde Geschichte ergeben. Das Feedback, das ich bislang auf die Geschichte bekam, ist durch die Bank positiv. Unter dem Motto: Jetzt kennen wir Hütter wieder ein Stück besser“, so der Reporter.
Letztes Spiel im Pokal
Hütter selbst war ob der Geschichte in der L‘Equipe über ihn angetan, wobei sich die Freude aktuell in Grenzen hält. Verständlich, verlor er doch das Spitzenspiel am Mittwochabend zu Hause im Stade Louis II von Monaco vor ausverkauftem Haus mit 2:4 und liegt in der Tabelle nun zehn Punkte hinter Paris. Zu allem Überfluss sah der 55-Jährige in der Nachspielzeit auch noch die Rote Karte.

Für Hütter und den AS Monaco geht es am Sonntag mit dem letzten Spiel des Jahres weiter. Im französischen Pokal treffen die Monegassen auf den Drittligisten auf L‘Union Saint-Jean FC (14.45 Uhr).