
Die Austria-Familie startet neu durch
Dem Spaß im Schnee im Bregenzerwald sollen im Frühjahr Taten auf dem grünen Rasen folgen.
Schoppernau Es ist eine liebgewonnene Tradition – und die Pflege der Tradition genießt bei der Lustenauer Austria einen sehr hohen Stellenwert. Dazu zählt auch der Begriff „Austria-Familie“. Auch für Torhüter Domenik Schierl sind die Worte mehr als nur eine lockere Redensart. „Ein Spieler muss zur Austria passen“, sagt der 30-Jährige – mit einer positiven Überzeugung.
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Es ist das besondere Umfeld, das ab Juli mit der Einweihung des neuen Stadions und der Wieder-Eröffnung des einst legendären Austria-Dorfes neue Nahrung erhalten wird, es sind die Fans, die auch in diesem so schwierigen Jahr nach dem Abstieg dem Club und den Spielern auch im Ausweichstadion in Bregenz die Treue gehalten haben und es ist das Innenleben des Vereins, das über Jahrzehnte von vielen Ehrenamtlichen geprägt und gelebt wird. All die hat der routinierte Schlussmann kennen- und lieben gelernt. Nicht zuletzt deshalb war der Torhüter, der das Aufstiegsjahr und die erste Saison in der Bundesliga als „die besten in meinem Fußballerleben“ bezeichnet, im Sommer 2024 den Grün-Weißen treu geblieben.
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Doch der Zusammenhalt zeigt sich nicht nur in sportlicher Hinsicht. Auch finanziell profitiert die Austria Lustenau vom Zusammengehörigkeitsgefühl. So erfüllt es Vorstandssprecher Bernd Bösch mit Stolz, wenn er von „25 Unterstützern für das Trainingslager in Bregenzerwald“ spricht und zudem noch darauf verweist, dass damit sogar ein Mehrwert an Sponsorgeldern erzielt werden kann.

Für Neo-Cheftrainer Markus Mader sind die Tage geprägt vom Kennenlernen, aber auch der Erkenntnis, in personeller Hinsicht die Zukunft über die Saison hinaus zu planen. Dafür hat sich der 56-jährige Rückkehrer intensiv mit Sportdirektor Mirco Papaleo (35) ausgetauscht. Die beiderseitige Erkenntnis: „Wir stimmen zu 99,9 Prozent in unseren Einschätzungen und Überlegungen überein.“
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Bedarf an Spielern gebe es vor allem im Offensivbereich, auch diesbezüglich ist sich die sportliche Leitung einig. Für Spieler wie Domenik Schierl ist es vor allem hinsichtlich der Planungen für die neue Saison interessant, mit ins Boot genommen zu werden. Nicht nur, weil seine Ansprüche an sich selbst nach den guten Leistungen in der Bundesliga gestiegen sind, sondern auch, weil er eine Situation wie im vergangenen Sommer vermeiden möchte. „Der Abstieg war echt einschneidend und ich habe lange überlegt, bis ich nochmals für die Austria unterschrieben habe. Es war richtig, mein Herz schlägt für den Verein. Aber ich habe selbst noch Pläne und fühle mich im besten Torhüteralter. Ich sehe mich eigentlich schon auf Bundesliganiveau.“

Deshalb hofft Schierl, der sich nie scheut, auch in sportlich brenzligen Situationen seine Stimme zu erheben, im Sommer auf eine klare Positionierung des Vereins Richtung Wiederaufstieg. „Das neue Stadion“, so der Torhüter, „kann da ein großer Impulsgeber sein.“ Letztendlich bleibt die Austria für Schierl, vielleicht noch neben Ried, „der interessanteste Verein für einen Spieler in der zweiten Liga. Wo sonst spielst du vor vier- bis fünftausend Leuten.“
SC Austria Lustenau
Unterstützer des Trainingslager des SC Austria Lustenau
Benjo, Vigl Estriche, Schlosserei Moosbrugger, Malerei Moosbrugger, Rüf Transporte, Elektrotechnik Albrecht, Reichbau, Büronetti, Hotel Gotthard, UNIQA Versicherung Moosbrugger, Raiffeisenbank Mittel- und Hinterbregenzerwald, Holzbau Muxel, Schindeler Lorenzi Helmut, Tischlerei Oskar Beer, Fliesenstudio Moosbrugger, Bergbrennerei Löwen, Hotel Hirschen, Installationen Beer, Wirnsperger W&L Asset Management, Kaufmann Bausysteme, Spenglerei Dietmar Albrecht, Planungsbüro Elmenreich, Hotel Krone, Bayer Kartonagen
Glaube an den Kader ist vorhanden
Aufstiegstrainer Mader, der in seiner ersten Amtszeit für die Austria (ab Sommer 2021) in 86 Spielen einen Punkteschnitt von 1,53 erreichte, will den aktuellen Kader nicht mit jenem in seiner ersten Ära vergleichen. „Die Mannschaft heute ist viel jünger“, sagt er, um sogleich auch das Potenzial der einzelnen Spieler hervorzuheben. Jetzt gelte es, dem Team seine Spielidee näherzubringen. Dabei will Mader gar nicht von System („Das ist oft nur ein Zahlenspiel“) sprechen, sondern vielmehr von der Verhaltensweise auf dem Platz. Den Spielern, so Mader, müsse in jeder Situation bewusst sein, was zu tun sei. „Wir wollen“, sagt er, „so schnell wie möglich den Weg nach vorne suchen. Wir wollen den Austria-Fans Offensivfußball bieten, wollen selbst Spaß am Fußballspiel haben, dürfen gleichzeitig nicht die wichtigen Tugenden vermissen lassen.“ Ob mit dem Ball oder gegen den Ball – die Spieler bekommen von ihrem Trainer eine gewisse Freiheit. „Sie dürfen auch Fehler machen. Aber sie müssen auch wissen, wie sie auf solche reagieren.“

Für Schierl, der inzwischen schon 165 Spiele für Grün-Weiß in den Beinen hat, jedenfalls steht fest, dass das Betreuerduo Mader/Martin Schneider zur Austria passt, quasi als letztes Familien-Mitglied.