Deshalb kann diese Nullnummer noch wertvoll sein

Sport / 23.02.2025 • 17:33 Uhr

Altach ließ gegen ein dezimiertes Hartberg eine große Chance liegen, verbucht jedoch einen Punkt.

Altach Fast eine Stunde lang mit einem Mann mehr am Feld, erstmals seit dem 2:0-Heimsieg gegen Wolfsberg am 18. August des Vorjahres die Null gehalten – und am Ende doch nicht als Sieger den Platz verlassen. So war das 0:0 gegen Hartberg auch für die Protagonisten nicht leicht zu beurteilen. Mehr Geduld im Spielaufbau hätte sich Benedikt Zech gewünscht. “Wir hätten sie mehr bewegen müssen, so haben wir es ihnen zu einfach gemacht”, fasste der 34-jährige Abwehrchef die intensiven 90 Minuten zusammen.

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“Wir machen sicherlich die richtigen Schritte in die richtige Richtung. Aber man darf nicht vergessen, dass die Mannschaft richtig gebeutelt wurde. Man darf sich keine Wunder erwarten, zumal es gegen tief stehende Gegner schwer ist. Ich verstehe das ungeduldige Publikum, das Angriffe und Tore sehen will. Aber genau da muss man ruhig bleiben und die Bälle nicht so leicht verschenken”, so der Appell von Zech, auch an die Fans.

Deshalb kann diese Nullnummer noch wertvoll sein
Hartberg-Goalie Raphael Sallinger war immer zur Stelle. gepa

Von einer guten Energie am Platz, vor allem vor der Pause sprach Cheftrainer Fabio Ingolitsch. Doch er sah auch die zu statische Positionierung im Überzahlspiel. “Wir waren teilweise zu ungeduldig, zu unsauber und am Ende hat uns auch der letzte Punch gefehlt.” So froh er darüber ist, endlich einmal zu Null gespielt zu haben, so wenig hat es ihm gefallen, dass “wir es nicht geschafft haben, ein Tor zu schießen”.

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Starke erste 30 Minuten

Altachs Coach ließ bis auf Torhüter Dejan Stojanovic jene Elf auflaufen, die zuletzt in Linz mit 3:1 gewann. Weil beim 31-jährigen Schlussmann schon die Woche über die “Hex zwickte”, musste Stojanovic passen. Für ihn rückte Ammar Helac, der zu seinem dritten Einsatz in dieser Saison kam, nach. Mit Spielbeginn überzeugte Altach vor allem mit Intensität und einer variablen Spielweise, allerdings ließ man Effektivität im Strafraum vermissen. Weil zudem der Druck nach gut 25 Minuten nachließ, vermochten auch die Gäste ihre Offensivqualitäten auszuspielen.

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19. Spieltag

Cashpoint SCR Altach vs TSV Hartberg 0:0

Altach, Cashpoint Arena, 4133 Zuschauer, SR Walter Altmann

Gelbe Karten: 38. Mustapha (Altach/Foulspiel), 38. Bähre (Altach/Unsportlichkeit), 48. Kaiba (Altach/Foulspiel) 61. Heil, 67. Omoregie, 82. Kainz, 90./+ 3 Demir (alle Hartberg/jeweils Foulspiel)

Gelb-Rote Karte: 38. Komposch (Hartberg – Foulspiel/Unsportlichkeit)

Cashpoint SCR Altach (3-5-2) Helac – Estrada (89. Jäger), Zech, Koller – Sandro Ingolitsch, Demaku, Kaiba (62. Fadinger), Bähre (77. Gorgon), Lukacevic – Dietz (77. Diawara), Mustapha (62. Fridrikas)

TSV Hartberg (4-4-2) Sallinger – Heil, Komposch, Karamatic, Hofer – Drew (41. Demir), Kainz (82. Prokop), Markus, Omoregie (77. Hoffmann) – Avdijaj (46. Wilfinger), Havel (46. Mijic)

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Gelb-Rote Karte gegen Hartbergs Paulo Komposch. gepa

Doch im Tor zeigten sich sowohl Helac als auch sein Gegenüber Lukas Sallinger, als sie bei Abschlüssen von Elias Havel (24.) bzw. Leonardo Lukacevic (45.) auf dem Posten waren. Dass Altach zuvor schon durch Florian Dietz (17.) gefährlich waren, ist zusätzlicher Beweis einer Überlegenheit der Hausherren. Vor allem bei Angriffen über die Außenpositionen vermochte man gefährlich zu werden, aber auch Djawal Kaiba vermochte mit guten Zuspielen durch die Mitte zu brillieren.

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Auf Tore mussten die Fans in Halbzeit eins zwar verzichten, dafür sorgte SR Walter Altmann in Minute 38 für einen emotionalen Höhepunkt, als er den Hartberger Paul Komposch für eine Unsportlichkeit – Kopf an Kopf mit Mike Bähre – mit Gelb-Rot bedachte (38.). All das passierte im Anschluss eines Fouls von Marlon Mustapha an Donis Avdijaj.

Deshalb kann diese Nullnummer noch wertvoll sein
Altachs Florian Dietz. apa

Mit einem Mann mehr auf dem Feld

Eben jener Avdijaj blieb in der Pause in der Kabine. Hartberg-Trainer Manfred Schmid brachte zwei Neue, darunter auch den Ex-Dornbirner Patrik Mijic. Es war jedoch an Altach, eine überaus dramatische zweite Hälfte zu eröffnen. Denn Kapitän Benedikt Zech setzte nach einem Eckball das Leder per Kopf an die Querlatte (48.). Es war schon das siebente Mal in dieser Saison, dass die Torumrandung einen Altacher Treffer verhinderte.

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Flankenball von Leonardo Lukacevic. gepa

Es sollte aber einige Minuten dauern, bis die Hausherren besser in ihren Spielfluss fanden. Doch so richten zünden wollte es im Angriff nicht. Zudem strahlte Hartberg bei Standards oder bei schnellen Konterangriffen auch mit einem Mann weniger Gefahr aus. Altach hingegen fehlte die zündende Idee, die Defensive der Steirer zu durchbrechen.

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Alexander Gorgon gegen Hartberg-Kapitän Jürgen Heil. gepa

Das sorgte auch auf der Altacher Bank für heftiges Treiben. Mit der Auswirkung, Trainer Fabio Ingolitsch einen weiteren Doppeltausch vollzog. So schickte er Ousmane Diawara und Alexander Gorgon für Mike Bähre und Florian Dietz auf das Feld (77.).

Deshalb kann diese Nullnummer noch wertvoll sein
Leonardo Lukacevic. gepa

Doch im Strafraum blieb man weiter ungefährlich. Der Abwehrriegel der Hartberger stand bombensicher, Altach fand die Lücke nicht. Und als sich in der Nachspielzeit für einmal eine auftat, reagierte der eingewechselte Diawara zu hektisch und verschoss aus kurzer Distanz (90./+2). Zuvor hatte sich Fadinger im Zweikampf gut behauptet.