Rassismus-Eklat in Bregenz

Sport / 01.03.2025 • 16:44 Uhr
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Liefering-Trainer Daniel Beichler und seine Kicker wollten nach dem Vorfall nicht mehr weiterspielen. gepa

Rassistische Beleidigungen eines Zuschauers in Richtung FC Liefering-Kicker sorgt für Spielabbruch. Keine Wertung der Partie.

Bregenz Riesige Tumulte im Bregenzer ImmoAgentur Stadion: In der 90. Minute wurde das Match zwischen SW Bregenz und FC Liefering beim Stand von 2:0 unterbrochen. Grund dafür: Lieferings Gaussou Diakite wurde von einem Zuschauer rassistisch beleidigt, woraufhin Liefering-Trainer Daniel Beichler seine Mannschaft vom Feld holte.

“Ich habe mich im Namen des Klubs beim FC Liefering für diesen Vorfall entschuldigt und klargemacht, dass diese Dinge bei uns nicht geduldet werden. Den Entscheid der Liefering-Spieler, nicht mehr anzutreten, haben wir zu respektieren”

Predrag Zivanovic
Sportdirektor SW Bregenz

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Kurz davor kam es nach einem Foulspiel von Lieferings Gaussou Diakite an Bregenz-Kicker Raul Marte zu einem Handgemenge, bei dem Diakite auch die gelb-rote Karte sah. Als der Spieler das Feld verließ, deckte ihn der Zuschauer mit rassistischen Bemerkungen ein, was in Folge zum Unterbruch des Spiels führte.

Rassismus-Eklat in Bregenz
Schiedsrichter Julian Schnur stand nach dem Spiel für die Medien nicht zur Verfügung für eine Stellungnahme. gepa

Nach langen Besprechungen entschied Schiedsrichter Schnur, das Match abzubrechen, auch weil die Kicker des FC Liefering sich nicht imstande sahen, das Spiel fortzusetzen. Damit wird die Partie, die SW Bregenz mit 2:0 durch Treffer von Daniel Tiefenbach (39.) und Mario Vucenovic (88.) wohl für sich entschieden hatte.

Aktuellste Stellungnahme von SW Bregenz

Im Anschluss an den Vorfall in der 90. Spielminute beim gestrigen Spiel gegen den FC Liefering möchten wir, Schwarz Weiß Bregenz, mit aller Deutlichkeit klarstellen, dass wir jegliche Form von Rassismus und Diskriminierung absolut verurteilen. Rassismus hat im Fußball keinen Platz. Ein Zuschauer, der NICHT aus der organisierten Fanszene und NICHT mit unserem Verein in Verbindung zu bringen ist, tätigte eine rassistische Äußerung gegenüber einem Spieler der gegnerischen Mannschaft, was leider zum Spielabbruch führte. Wir betonen, dass es sich bei dem Vorfall keinesfalls um einen Fan unseres Vereins handelt.

Unsere Spieler hofften bis zuletzt, dass das Spiel unter sportlichen und fairen Bedingungen zu Ende gebracht werden kann. Leider wurde das Spiel dennoch abgebrochen. Wir respektieren diese Entscheidung natürlich.

Leider wurden einige unserer Fans in den Schlagzeilen abgebildet, was eine falsche und ungerechtfertigte Assoziation mit diesem Vorfall herstellt. Wir möchten klarstellen, dass es sich in keiner Weise um einen Vorfall mit unseren Anhängern oder unserem Verein handelt.

Die betreffende Person wurde umgehend identifiziert und wird zur Anzeige gebracht. Wir setzen uns dafür ein, dass der Vorfall sowohl rechtlich als auch in unserer Gemeinschaft konsequent verfolgt wird.

Schwarz Weiß Bregenz steht für Respekt, Fairness und eine positive Atmosphäre im Stadion. Wir verurteilen alle Formen von Rassismus und Diskriminierung und setzen uns für ein respektvolles Miteinander ein.

noroomforracism #schwarzweissbregenz

Ein Unbekannter

Der besagte “Fan”, explizit kein Supporter der Bregenzer Fanszene, wurde indessen vom Ordnerdienst dingfest gemacht. Aus dem Lager der Bregenzer wurde gemeldet, dass jener Zuschauer noch nie im ImmoAgentur Stadion gesichtet wurde. In der nächsten Woche folgt dann der Entscheid von der Bundesliga über die Wertung des Spiels.

Rassismus-Eklat in Bregenz

Predrag Zivanovic, Sportdirektor von SW Bregenz hielt nach dem Vorfall Rücksprache mit Schiedsrichter und den Vereinsverantwortlichen von FC Liefering, “wobei ich mich aufrichtig für den Vorfall entschuldigt habe und gleichzeitig klargemacht habe, dass solche Dinge bei uns nicht geduldet werden. Mit dem klaren Hinweis, dass die Beleidigungen explizit nicht von einem SWB-Fan gekommen sind.” Lieferings Geschäftsführer sprach danach auch noch mit den Spielern, die aber nicht mehr weiterspielen wollten.

Rassismus-Eklat in Bregenz

Von Seiten der Lieferinger gab es in Richtung Verein SW Bregenz keine Vorwürfe, wie Geschäftsführer Manfred Pamminger erklärt: “Im Gegenteil. SW Bregenz hat schnell und gut gehandelt, indem man gleich Stadiondurchsagen getätigt hat.” Der ehemalige Austria Lustenau-Kicker schilderte den Vorfall aus Sicht seiner Spieler wie folgt: “Viele unserer Kicker haben die Beleidigungen gehört und sich zum Abtreten entschieden und sie wollten auch nicht mehr wieder antreten. Alles in allem sehr schade, wie der Tag ausgeklungen ist”.