Altach-Noten bei Rapid: Hilfe, ein ruhender Ball!

Altach kassiert bei Rapid eine 0:5-Packung. Wer beim Gastspiel im Westen Wiens eine gute Figur abgab, und wer nicht:
Wien Fünf Tore kassierte der SCR Altach in Hütteldorf. Dass man bei Rapid verlieren kann – und als Altach in den vergangenen Jahren auch oft tut – ist das eine. Geärgert hatte die Protagonisten dabei vielmehr das wie. Und das, weil man vier Tore aus Standards kassiert hatte, obwohl doch genau diese defensiven Standards in der Trainingswoche im Fokus gestanden hatten.
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Während man bei jeder Ecke und jedem Freistoß gegen sich ins Zittern kam, war spielerisch phasenweise auch viel Gutes zu sehen – das allerdings nur bis zur Pause. In Hälfte zwei verlor man das Spiel und sich selbst, und spätestens das Blitz-Gelb-Rot für Paul Koller war der Sargnagel. Wer bei den Altachern überzeugen konnte, wer überfordert war: Die VN-Spielernoten:
Torhüter

Dejan Stojanovic: War nach überstandenem Hexenschuss wieder zwischen den Pfosten. Kassierte fünf Stück, wofür er aber nichts konnte. Bei den Gegentoren ohne Abwehrmöglichkeit, wehrte stattdessen ein paar weitere Möglichkeiten der Hütteldorfer ab. Reagierte schon in Minute 6 stark gegen Schaub, war gegen Cvetkovic nach einer Ecke zur Stelle (18.). In Minute 24 etwas suboptimal positioniert, erwischte den Abschluss aufs kurze Eck trotzdem noch. Auch gegen Schaub in Minute 29 nach einer Ecke da. Der einzige Wackler war in der 75. Minute, als er im Nachfassen den Ball noch entschärfen konnte. Parierte den Elfer, war beinahe auch am Nachschuss, vor dem 5:0 lenkte er den Ball noch an die Latte. In Summe: undankbares Spiel für Stojanovic. NOTE 3
Abwehr

Pascal Estrada: Wirkte im Spiel eigentlich sehr stabil, machte einen guten Eindruck. Mit dem Ball am Fuß sehr sicher, sehr präsent. Bei Luftduellen aber – wie auch der Rest der Altacher Mannschaft – Zuschauer, ließ etwa Cvetkovic nach einer Ecke gewähren (18.)., gewann auch sonst nur einen seiner vier Luftzweikämpfe. Vor dem 2:0 von Jansson zögerte er zu lang, der Schwede hatte deshalb Zeit, Maß zu nehmen. NOTE 4

Benedikt Zech: Wurde nach zwei Minuten von Sangaré grob umgesäbelt, da hätte Rapid eigentlich schon in Unterzahl sein können. Ließ sich davon wenig beirren und machte eine richtig gute Partie. Gibt der Abwehr mit seiner Routine Ruhe, lieferte ganz starke Passwerte (68 von 72 Pässen kamen an, das sind 94 Prozent) – und dirigiert das Spiel so von hinten. Vor dem 1:0 wurde er von Grgic noch entscheidend abgeblockt, dadurch fehlte ein entscheidender Mann vor dem Tor. NOTE 2

Paul Koller: Eigentlich mit recht unauffälligem Spiel, ehe er in den Minute 65 und 66 in den Fokus rückte. Bekam erst für ein Foul eine eher harte Gelbe Karte, ging dann verwarnt überhart in den Zweikampf und holte sich keine 60 Sekunden nach der ersten die zweite Gelbe ab. Altachs dreiminütige Überzahl war damit auch vorbei. Wusste auch selbst: Das war nicht allzu schlau. NOTE 4
Das Mittelfeld

Sandro Ingolitsch: Radierte in gewohnter Manier die rechte Seite auf und ab, war in den Zweikämpfen wieder sehr giftig. Spielte in Phasen fast schon als rechter Mittelfeldspieler, Lukacevic auf der anderen Seite war da wesentlich defensiver. In Minute 22 etwas ungeschickt, als er eine Hereingabe mit der Hand abwehrte – dadurch entstand eine Freistoßposition, und das war an diesem Nachmittag ohnehin immer gefährlich. Nach vorne nicht mit allzu viel Impact. NOTE 3

Vesel Demaku: Kurbelte das Spiel an, und hatte auch die besten Altacher Möglichkeiten. Zog in Minute 32 aus dem Rückraum ab, die Chance ging von einem Ingolitsch-Einwurf aus – Rapid-Keeper Hedl parierte aber überragend. Zwei Minuten später kombinierte sich Altach wieder gut nach vorne, Demaku jagte den Ball drüber. In der 77. Minute im Zweikampf dann zu ungeschickt, ließ das Bein im Strafraum stehen, Elfmeter. NOTE 3

Djawal Kaiba: Wirkte gegen Rapid etwas verloren auf der Sechs. Kam gar nicht so recht in die Zweikämpfe, die Lücken im Zentrum nutzte Rapid gut, und spielte einfach um Kaiba herum. Hatte weniger gute Aktionen – einen billigen Ballverlust in der Vorwärtsbewegung (15.) – und bessere, wie einen schönen Lochpass auf Dietz (45.). Vor dem 2:0 von Jansson irrte Kaiba ein wenig vor dem Sechzehner herum. NOTE 4

Dijon Kameri: War wieder nicht der Spieler, der dem Spiel seinen Stempel aufdrücken konnte. Spielte als offensiver Mittelfeldspieler zwei Pässe im Angriffsdrittel, neun Pässe zurück. Verlor mehrfach den Ball, startete in der Nachspielzeit der ersten Hälfte aber dafür einen super Laufweg – bekam nur den Ball dann nicht zugespielt. War wohl auch für die Mitspieler zu unsichtbar. Einen Abschluss in Minute 70 konnte Rapid noch blocken, Hedl segelte da schon durch die Luft. NOTE 4

Leonardo Lukacevic: Leistete sich keinen wirklich Schnitzer, wenngleich er mit den Gegenspielern phasenweise seine Probleme hatte. In Summe ein eher unauffälliges Spiel, beim 0:5 schlief er aber etwas, da war die Altacher Gegenwehr aber ohnehin schon dahin. NOTE 3
Der Angriff

Florian Dietz: Arbeitete wieder fleißig, gegen Rapid gab er aber nicht die glücklichste Figur ab. Drückte den Ball früh beim Versuch, zu retten, über die eigene Linie (8.), auch vorne war ihm das Glück nicht hold. In Minute 17 harmlos aus der Drehung, in Minute 45 mit der guten Hereingabe, die Cvetkovic noch zur Ecke schädelte. In der Nachspielzeit der ersten Hälfte dann mit der falschen Entscheidung, als er beim Konter den frei durchgestarteten Kameri nicht anspielte. NOTE 4

Marlon Mustapha: Verstolperte in der siebten Minuten den Ball im eigenen Drittel, bügelte das mit dem Foul aus, aus dessen Freistoß das 1:0 entstand. War vorne wieder lästig, bereitete mit schönem Fersler die Demaku-Chance vor (34.), holte mit seinem Nachsetzen die Überzahl heraus – die dann aber nur drei Minuten Bestand hatte. NOTE 3
Einwechselspieler

Ousmane Diawara: Blieb sehr blass. Hatte kaum den Ball, sorgte für keine Gefahr. NOTE 4

Alexander Gorgon: Spielte eine gute halbe Stunde, zeigte eine solide, unaufgeregte Leistung. Der Block West begrüßte den Ex-Austrianer mit Pfiffen. NOTE 3

Lukas Jäger: War einmal mehr nur Joker für die Schlussminuten, ackerte aber wieder einmal stark. Spielte zu kurz für eine seriöse Bewertung. NOTE: zu kurz eingesetzt

Lukas Fridrikas: Konnte beim Zwischenstand von 0:4 in einer guten Viertelstunde auch nicht mehr allzu viel beisteuern. Spielte zu kurz für eine seriöse Bewertung. NOTE: zu kurz eingesetzt

Mohamed Ouedraogo: Hatte drei Ballberührungen, spielte zu kurz für eine seriöse Bewertung. NOTE: zu kurz eingesetzt