
Altach und das gefährliche Bullen-Rodeo
Gegen wieder erstarkte Salzburger am Sonntag (17 Uhr) nur in der Außenseiterrolle.
Altach In Salzburg gaben sie sich einst die Türklinke in die Hand, denn als Sandro Ingolitsch 2017 den FC Liefering in Richtung Bundesliga (SKN St. Pölten) verließ, startete sein Bruder Fabio bein Kooperationsclub der Bullen seine Trainerkarriere. Acht Jahre später heißt ihr gemeinsames Ziel: Klassenerhalt mit dem SCR Altach. Noch zwei Spiele, ehe die Qualifikationsrunde beginnt, zwei Spiele, in denen man noch punkten möchte, zwei Spiele, in denen die Gegner unterschiedlicher nicht sein könnten.
Aufgrund Ihrer Datenschutzeinstellungen wird an dieser Stelle kein Inhalt von Youtube angezeigt.
So gastiert am Sonntag mit Salzburg der finanzielle Krösus in der Cashpoint Arena, ehe man in Klagenfurt den Grunddurchgang beendet – gegen einen der Konkurrenten im Abstiegs-Play-off. Fix sind zudem die Duelle gegen die WSG Tirol sowie den GAK, während sich die beiden Linzer Clubs noch um den letzten Platz in der Meisterrunde duellieren und Hartberg auf ein „Wunder“ hofft.

Rückblick
Es war am 19. Oktober des Vorjahres, als Fabio Ingolitsch ausgerechnet in Salzburg sein Trainerdebüt in der österreichischen Bundesliga feierte. Und durch späte Tore der Salzburger (84./87.) eine starke Altacher Leistung beim 1:2 unbelohnt blieb. 142 Tage später gibt es ein Wiedersehen, mit doch etwas veränderten Vorzeichen: Die Bullen sind seit acht Spielen ungeschlagen – vier Siege, vier Remis – und gewannen erstmals seit Saisonbeginn zwei Spiele in Folge. Der Formsteigerung der Salzburger ist man sich auch in Altach bewusst. „Der Zeitpunkt könnte günstiger sein“, ist für Altachs Trainer die Favoritenrolle klar verteilt. „Sie haben ,back to the basics‘ gefunden“, bringt es Fabio Ingolitsch auf den Punkt. Es ist nun die Herausforderung für ihn und seine Mannschaft, gegen den wieder erstarkten Gegner unerwarteterweise Punkte einzufahren. An der Stimmung im Team scheitert es jedenfalls nicht, denn die Vorfreude auf das Duell gegen eine Topmannschaft der Liga ist riesig, verbunden mit dem Versprechen: „Wir wollen ihnen das Leben so schwer wie möglich machen.“
Admiral Bundesliga
21. Spieltag
Cashpoint SCR Altach vs FC RB Salzburg Sonntag
Altach, Cashpoint Arena, 17 Uhr, SR Isa Simsek (W)
Bisheriges Ergebnis
Mögliche Aufstellungen
Cashpoint SCR Altach (3-5-2) Stojanovic – Estrada, Zech, Milojevic – Sandro Ingolitsch, Demaku, Kaiba, Bähre, Lukacevic – Dietz, Mustapha
Es fehlen: Koller (gesperrt), Tietietta (rekonvaleszent nach Kreuzbandriss)
FC RB Salzburg (4-4-2) Alexander Schlager – Morgalla, S. Baidoo, Gadou, Terzic – Yeo, Capaldo, Bidstrup, Gloukh – Onisiwo, Vertessen
Es fehlen: Konate (Kreuzbandriss), Kawamura (Schlüsselbeinbruch), Kjaergaard (Sprunggelenks-OP), Blank (Oberschenkelverletzung)
Große Bedeutung werden laut Coach am Sonntag die individuellen Duelle haben. Diese wurden zuletzt beim 0:5 in Wien gegen Rapid zumeist verloren. In weiterer Folge wollen die heimischen durch intensives Anlaufen den Gästen wenig Zeit lassen, um „gute Lösungen zu finden“ (Fabio Ingolitsch).

In personeller Hinsicht wird es zu Veränderungen kommen. Dies passiert sowohl aufgrund der Sperre von Paul Koller (Gelb-Rot) als auch durch die Rückkehr von Mike Bähre. Damit eröffnet sich die Frage nach dem zweiten Innenverteidiger neben Abwehrchef Benedikt Zech und Pascal Estrada auf der rechten Seite. Die Auswahl ist laut Ingolitsch, der sich zwei Tage vor dem Spiel offiziell nicht festlegen wollte, groß. Möglicherweise eröffnet sich so die große Chance für Filip Milojevic.

Der Feldkircher, der vor knapp einem Monat (9. Februar) seinen 20. Geburtstag feierte, ist zwar Rechtsfuß, allerdings meinte der Coach zuletzt: „Wenn Koller oder Estrada ausfallen, dann muss er parat sein . . .“ Bleibt spannend, zumal er mit Steve Noode (19), Mohamed Ouédraogo (22) und Leonardo Lukacevic doch einige Linksfüßer im Team, die ebenfalls auf einen Einsatz hoffen. Ein weiteres Fragezeichen steht hinter einer Personalie im Mittelfeld, wo Dijon Kameri in der offensiven Rolle noch nicht wirklich zu überzeugen wusste. Eine Alternative wäre Alexander Gorgon, der noch auf seinen ersten Einsatz in der Startelf wartet. Oder doch die Defensivvariante mit Djawal Kaiba.