Mikutina mit eisernem Willen zurück auf Olympia-Kurs

Trotz durchwachsener Kür reicht Platz 17 bei der WM für ein Ticket nach Mailand-Cortina 2026.
Boston Die österreichische Eiskunstläuferin Olga Mikutina hat bei der Weltmeisterschaft in Boston einen wichtigen Meilenstein für das Nationalteam erreicht. Mit Platz 17 in der Endabrechnung sicherte die 21-Jährige vom Feldkircher Eislaufverein Montfort einen Startplatz für Österreich bei den Olympischen Spielen 2026 in Mailand und Cortina. Bei ihrer Olympiapremiere 2022 hatte Mikutina Rang 14 belegt.
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Trotz eines durchwachsenen Wettkampfs war Mikutinas Leistung mit 165,82 Punkten in der komplexen Qualifikationswertung ausreichend, um das begehrte Olympia-Ticket zu holen. Der Titel ging an die US-Amerikanerin Alysa Liu, die sich mit 222,97 Punkten vor den beiden Japanerinnen Kaori Sakamoto (217,98) und Mone Chiba (215,24) durchsetzte.



Schwierige Vorbereitung
Für Mikutina verlief die Saison alles andere als ideal. Nach ihrem überzeugenden Auftritt bei den Staatsmeisterschaften in Dornbirn musste sie krankheitsbedingt sowohl die Europameisterschaft als auch die Universiade absagen. Erst seit sechs Wochen konnte sie wieder regulär trainieren. Ihre beim vierten Staatsmeistertitel erreichten 188,47 Punkte hätten in Boston für den Rang zwölf gereicht – ein klares Zeichen ihres Potenzials.
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Bei ihrem fünften WM-Auftritt wurde Mikutina nach einem Patzer im Kurzprogramm bereits in die zweite Startgruppe für die Kür eingeteilt. Auch im Finale gelang nicht alles wie geplant. Die Auftakt-Kombination aus Dreifach-Lutz und Dreifach-Toeloop wurde nur als Dreifach-Doppel-Kombination gewertet. Nach einem gelungenen Dreifach-Flip misslang der nächste Sprungversuch, beim Dreifach-Rittberger rutschte sie beim Absprung weg – nur ein einfacher Sprung mit Doppel-Axel folgte. Auch der Salchow gelang erst im zweiten Versuch.

Kampfgeist gezeigt
„In Summe war es ungefähr das, was ich erwartet habe. Natürlich habe ich gehofft, dass mehr möglich ist. Einzeln sitzen die Elemente wieder gut. Aber alles in der Kür hintereinander zu zeigen, ist etwas anderes. Ich war weiterhin nicht bei 100 Prozent. Trotzdem habe ich bis zum Ende gekämpft. Nach nur sechs Wochen Training war nicht viel mehr drin – und das Ergebnis ist ok.“
Besonders ärgerlich: Der verpatzte Salchow im zweiten Kürteil, den sie ursprünglich zweimal geplant hatte – einmal in Kombination, einmal als Einzelsprung. „Der ist im Training eigentlich immer gut gelungen. Aber gegen Ende war ich wohl schon etwas müde“, erklärte sie. Immerhin: Die Kombination konnte sie im zweiten Anlauf retten.

Abschlussprüfungen an der Uni
Bereits am Sonntag trat Mikutina die Heimreise nach Montclair (Bundesstaat New Jersey) an – mit der Eisenbahn. Für sie war das die einfachere Option als ein Flug.

In den USA stehen bis Ende Mai die Abschlussprüfungen ihres zweiten Studienjahres bevor. Doch auch nach dem Saisonhöhepunkt bleibt das Training ein fixer Bestandteil ihres Alltags. „Ich lerne jetzt in der Freizeit für die Prüfungen – wie bisher auch. Das ist jetzt aber auch eine gute Zeit, neue Elemente auszuprobieren. Es macht Spaß, an Tricks zu arbeiten. Jetzt ist der richtige Moment dafür.“ Friedbert Raulf