Der Mythos „Weißer Rausch“

Sport / 17.04.2025 • 12:53 Uhr
WEißer Rausch 2024
Der Damülser Dieter Bischof hat das Renen bereits zweimal gewonnen. Patrick Säly Photography

Dieter Bischof (31) jagt das Triple bei der 26. Auflage des Kult-Skirennens am Arlberg.

Von Konstantin Waibel

St. Anton am Arlberg Am kommenden Wochenende ist es wieder so weit: Der legendäre „Weiße Rausch“ geht in seine 26. Auflage und verwandelt das Tiroler Skimekka erneut in eine Arena der Extreme. Mit dabei ist auch heuer wieder Vorjahressieger Dieter Bischof. Der 31-jährige Damülser ist längst eine fixe Größe beim Kult-Skirennen und hat den Bewerb bereits 2022 und 2024 für sich entschieden. Nun will er als erster Athlet das begehrte Triple holen.

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WEißer Rausch 2024

„Nur wer an diesem Tag das beste Gesamtpaket mitbringt, wird sich am Ende durchsetzen.“

Dieter Bischof
Titelverteidiger „Weißer Rausch“ 2025

Blick zurück mit Gänsehaut

An das Rennen im Vorjahr denkt Bischof noch heute mit einem ganz besonderen Gefühl zurück – und mit ordentlich Respekt. Denn 2024 war alles andere als gewöhnlich. Neuschnee, dichter Nebel, eisiger Wind und eine spontane Startverlegung vom Valluga-Gipfel (2645 Meter) auf den Galzig (2185 m) verlangten selbst den Routiniers alles ab. „Das Rennen letztes Jahr war natürlich vom Wetter, den Verhältnissen und allem Drumherum sehr schwer und extrem. Aber man kann es nicht ändern und muss es nehmen, so wie es ist. Die Bedingungen sind für alle gleich, und ich werde mich auf dieses Jahr wieder gut darauf einstellen“, erklärt der Titelverteidiger nüchtern und entschlossen.

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Eine spezielle Vorbereitung gibt es für den leidenschaftlichen Skisportler nicht – und das aus gutem Grund: „Durch meine Tätigkeit als staatlich geprüfter Bergführer und Skilehrer stehe ich das ganze Jahr auf Skiern und bin sportlich sehr aktiv. Ich brauche eine gute konditionelle und körperliche Verfassung das ganze Jahr über, nicht nur für dieses eine Rennen.“

WEißer Rausch 2024
Erst laufen, dann Skifahren – so lautete die Devise beim Massenstart. Patrick Säly Photography

Gesamtpaket entscheidend

Was das Rennen für Bischof so besonders macht? Die Summe seiner Herausforderungen. „Sei es der Massenstart zu Beginn, der lange Aufstieg oder die Abfahrt über die Kandahar, alles hat seine Tücken“, erklärt der zweifache Sieger. Für ihn ist klar: Wer den „Weißen Rausch“ gewinnen will, braucht ein breites Repertoire. „Man wird dieses Rennen nicht gewinnen, wenn man nur ein guter Skifahrer ist oder sich in exzellenter konditioneller Verfassung befindet. Zudem braucht es auch taktisches Verständnis. Nur wer an diesem Tag das beste Gesamtpaket hat, wird sich am Ende durchsetzen“, ist der Bregenzerwälder überzeugt.

Auch das letzte Hindernis in Form eines aufgeschütteten Schneehaufens überwand Sieger Dieter Bischof ohne Probleme. ofp
Möchte sich diees Jahr das “Triple holen: Dieter Bischof. ofp kommunikation

Dritter Triumph als klares Ziel

Wenn am Samstag um 17 Uhr der Startschuss fällt und 555 Teilnehmer sich fast zeitgleich den Berg hinunterstürzen, ist für Bischof eines sonnenklar: Er will ganz nach oben. „Wenn man das Rennen bereits zweimal gewonnen hat und als Titelverteidiger zurückkommt, will man es logischerweise wieder für sich entscheiden – dafür bin ich zu sehr Sportler durch und durch“, sagt er mit einem Lächeln. Doch trotz aller Ambitionen bleibt er geerdet: „In erster Linie hoffe ich auf ein cooles Event, mit vielen Zuschauern, etwas besserem Wetter als letztes Jahr – und dass ich am Ende gesund im Ziel bin.“