Nervenkitzel bis zur Schlusssirene

Derby-Thriller in Teufelsarena: Hard dominiert, taumelt und stoppt Bregenzer Comeback in letzter Sekunde.
Hard Was für ein Derby, was für ein Drama, was für ein Abend! Vor ausverkaufter Kulisse in der Sporthalle am See lieferten sich der Alpla HC Hard und Bregenz Handball im ersten Kräftemessen der Best-of-three-Viertelfinalserie der HLA-Meisterliga ein packendes Duell auf Biegen und Brechen. Am Ende rettete sich Gastgeber und Grunddurchgangssieger in einem Nervenspiel den knappen 24:23 (18:11)-Sieg ins Ziel – der erste Schritt Richtung Halbfinale, aber errungen mit purem Kampfgeist.


HLA-Meisterliga 2024/25
Best-of-three-Viertelfinale, 1. Spiel
Alpla HC Hard – Bregenz Handball 24:23 (18:11)
Sporthalle am See, 2000, SR Münzner/Cvitkusic
Alpla HC Hard: Gurskis, Doknic; Antanavicius 4, Tokic 6/1, Runarsson 6/1, Cirit, Babic, Achilles, Piringer, Wendel 4, Hämmerle, Horvat 4, Sgonc, Robin Lürzer, Fritsch, Hild
Bregenz Handball: Häusle, Kroiss; Mahr 14/2, Burger, Steurer-Wieser 1, Max Bergmayer, Brombeis 1, Petrychenko 1, Kritzinger, Ulmer, Predragovic 2, Svecak, Kotar 3, Ramic, Schröder 1, Pinter
2. Spiel
Bregenz Handball vs. Alpla HC Hard
Mittwoch, 20.20 Uhr, Handballarena Rieden
3. Spiel (falls notwendig)
Alpla HC Hard vs. Bregenz Handball
Samstag, 3. Mai, Sporthalle am See
Die Roten Teufel vom Bodensee begannen wie aus einem Guss: Voller Wucht und mit unbändigem Tempo stürmte der Grunddurchgangssieger zu einer schnellen 8:3-Führung (10.). Torhüter Golub Doknic, einmal mehr der „Hexer“ im Harder Tor, raubte Bregenz früh den Mut. Die Gäste leisteten sich Fehlwurf um Fehlwurf, verloren immer wieder den Ball – und schienen zur Pause beim 18:11 schon geschlagen.

Aufholjagd von 20:13 auf 21:20
Doch ein Derby im Ländle kennt keine Sicherheit. Nach dem 20:13 in der 39. Minute schien Hard schon auf der Siegerstraße, doch dann riss der Faden – zehn Minuten ohne Tor ließen Bregenz noch einmal auf 21:20 herankommen. Was folgte, war purer Nervenkitzel: Jeder Angriff, jede Parade konnte das Spiel kippen.

„Wir haben sie nervös gemacht, am Ende aber auf den ,Lucky Punch‘ vergessen“, analysierte Bregenz-Trainer Marko Tanaskovic. Auf Harder Seite brachte es Flügelspieler Samuel Wendel auf den Punkt: „Wir haben uns das Leben selbst schwer gemacht.“ Doch als es darauf ankam, zeigten die Gastgeber Herz und unbändigen Willen.

Doch als alles auf der Kippe stand, stemmte sich Hard mit letzter Kraft gegen das drohende Drama. Getragen von unbändigem Willen, unerschütterlichem Kampfgeist – und einem wieder einmal glänzenden Golub Doknic – retteten die Roten Teufel den hauchdünnen Vorsprung über die Ziellinie. „Es war viel Drama, viel Hektik – aber wir haben verdient gewonnen“, fasste Doknic erleichtert zusammen.

Für Bregenz blieb nur die bittere Erkenntnis, eine große Chance vergeben zu haben. „Eine Verlängerung wäre verdient gewesen – was dann passiert wäre, keine Ahnung. Leider ist es sich am Ende nicht mehr ausgegangen“, haderte Markus Mahr, der mit 14 Treffern ein überragendes Spiel zeigte.

„Rückspiel“ am Mittwoch
Doch für Sentimentalitäten bleibt keine Zeit: Bereits am Mittwoch (20.20 Uhr) geht die Best-of-three-Serie in Bregenz in die zweite Runde. Sollte Hard abermals gewinnen, wäre der Halbfinaleinzug perfekt. Gelingt Bregenz aber der Ausgleich in der Serie, käme es am 3. Mai in Hard (Beginnzeit noch offen) zum alles entscheidenden dritten Spiel. Klar ist vorerst nur: Für den Verlierer dieses K.-o.-Duells endet die Saison abrupt und bitter früh.


Das Derbyfieber geht also in die nächste Runde, die Nerven aller Beteiligten werden erneut auf eine harte Probe gestellt – und die Handballfans dürfen sich auf einen weiteren Klassiker der Extraklasse freuen.