Ein Jahr Sperre für 14-jährige Fußballerin

Sport / 09.05.2025 • 16:03 Uhr
ABD0149_20240303 - WIEN - …STERREICH: Schiedsrichter Markus Hameter gibt die rote Karte am Sonntag, 03. MŠrz 2024, wŠhrend der Admiral Bundesliga-Begegnung, 21. Runde, zwischen SK Rapid und SC Austria Lustenau in Wien. - FOTO: APA/EVA MANHART
Zwei Mädchen im Vorarlberger Nachwuchsfussball sahen Rote Karten und bekamen dafür hohe Strafen aufgebrummt. manhart

Beim Spiel der U16-Mädchen zwischen Lochau und Austria Lustenau führten Tätlichkeiten zu langen Sperren.

Lochau, Lustenau Großes Staunen über zwei langfristige Sperren im Mädchenfußball. Der Vorarlberger Fußballverband bestätigte in einer Aussendung, dass jeweils eine Spielerin der U16-Mannschaft des SV Lochau als auch von Austria Lustenau für lange Zeit gesperrt wurden.

„Dass die Mädchen mit Roter Karte vom Platz mussten, ist absolut gerecht gewesen. Aber die Sperren sind in meinen Augen überzogen. Man nimmt Kindern damit für lange Zeit ihr Hobby.“

Christian Ill
Trainer SV Lochau U16-Mädchen

Beim U16-Meisterschaftsspiel am 3. Mai im Lochauer Hoferfeld zwischen SV Lochau und Austria Lustenau (7:1) kam es kurz nach Wiederanpfiff der zweiten Halbzeit zu einer handfesten Auseinandersetzung zweier Nachwuchsspielerinnen (Namen d. Red. bekannt). Schiedsrichter Emre Ebcin zeigte aufgrund der Tätlichkeiten beiden Akteurinnen die Rote Karte und schickte diese unter die Dusche.

Halbes Jahr und ganzes Jahr Sperre

Nach Durchsicht des Spielberichts hat die STRUMA (Straf- und Meldeausschuss) des Vorarlberger Fußballverbandes hohe Strafen für beide ausgesprochen. Die 13-jährige Spielerin von Austria Lustenau bekam eine unbedingte Sperre wegen Tätlichkeit bis zum 31. Dezember 2025 aufgebrummt. Für die Akteurin aus Lochau setzte es eine noch längere Sperre: Bis zum 30. Juni 2026 darf das 14-jährige Mädchen nicht mehr Fußball spielen.

Für Lochaus U16-Trainer Christian Ill eine überzogene Strafe, „wobei ich die Sache keinesfalls kleinreden möchte. Die zwei sind aneinandergeraten und haben dafür absolut zu Recht die Rote Karte bekommen. Doch die Strafen sind für beide Spielerinnen in meinen Augen viel zu hoch. Damit nimmt man Kindern nun für lange Zeit ihr Hobby.” Der Trainer des SV Lochau erklärt zudem, „dass sich die beiden Mädchen, auch im Beisein des Lustenauer Trainers nach dem Spiel die Hand gegeben und die Sache für abgehakt erklärt haben. Das haben wir dann auch dem Schiedsrichter mitgeteilt.”

„Die Höhe der Strafen für beide Mädchen geht für mich in Ordnung. Solche Szenen haben auf dem Fußballplatz einfach nichts verloren.

Wolfgang Spiegel
Trainer U16-Mädchen Austria Lustenau

Geholfen hat es wohl nicht mehr viel, der Bericht des Schiedsrichters fiel den zwei Mädchen quasi auf den Kopf. „Der Referee hat absolut richtig gehandelt, und auch mit seinen Ausführungen im Spielbericht kann ich voll mitgehen, es hat alles seine Richtigkeit gehabt“, erklärt Austria Lustenaus Trainer Wolfgang Spiegel, der weiter erzählt, „dass sich die beiden mit Fußtritten, Handschlägen und etlichen Schimpfwörtern am Platz bekämpft haben.“ Daher sind die Sperren für Spiegel „absolut in Ordnung, auch wenn sie erst 14 Jahre alt sind. Solche Dinge haben am Fußballplatz einfach nichts verloren.“ Austrias U16-Mädchencoach hat schon nach dem Match mit einer harten Strafe gerechnet, „dass sie dann so hoch ausfällt, hat mich überrascht, aber ich finde sie in Ordnung.”