Knackt der FC Bizau den Zuschauerrekord?

Mehr als 1000 Besucher werden zum Cup-Halbfinale gegen FC Dornbirn erwartet.
Bizau Aktuell beläuft sich der Rekordbesuch im Bizauer Bergstadion auf 1300 Besucher. Für das „Spiel des Jahres“ (Obmann Josef Greber) könnte diese Marke heute im Cup-Halbfinale gegen den FC Dornbirn in Gefahr sein. Wenn um 19 Uhr der Anpfiff von Schiedsrichter Matthias Gächter erfolgt, dann hofft eine ganze Gemeinde auf eine erneute Sensation.
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Denn vor 15 Jahren stand der FC Bizau schon einmal im Endspiel des VFV-Uniqa-Cups. Damals verlor man gegen SW Bregenz mit 0:1. Heute nun wartet mit den Rothosen aus Dornbirn erneut ein heimischer Club mit großer Tradition auf die Elf von Spielertrainer Lukas Katnik. Deren Trainer und Fußballkenner Eric Orie, der sowohl als Spieler als auch später als Trainer mit dem FC Lustenau schon Cupsiege (1991 bzw. 2001) feierte, weiß um die Schwere der Aufgabe, die seine Mannschaft erwartet: „Wir respektieren Bizau. Sie haben viel Qualität, gerade mit Spielern wie Katnik oder Lang. Aber wir müssen unser Spiel durchziehen.“

Bangen um Nachwuchstalent
Der größte Schock traf die Gastgeber vor wenigen Tagen aus heiterem Himmel: Der erst 18-jährige Bizauer Toptorschütze Luca Meusburger, der bereits neun Saisontore auf dem Konto hat, erlitt im Ligaspiel gegen Fußach einen Nierenriss. Zwei Tage musste der „Aufsteiger der Saison“ beim Club aus dem Bregenzerwald auf der Intensivstation verbringen. Aktuell erholt sich Meusburger, doch für sechs Wochen hat er Sportverbot. Ebenfalls fehlen wird verletzungsbedingt Uelder Barbosa, mit 19 Treffern bester Bizauer Schütze, ebenso wie Sidinei de Oliveira wegen eines Meniskus-Einrisses.
49. Uniqa VFV Cup
Halbfinale
Kaufmann Bausysteme Bizau – FC Dornbirn Dienstag
Bizau, Bergstadion, 19 Uhr, SR Matthias Gächter
VfB Hohenems – SC Röfix Röthis Mittwoch
Hohenems, Herrenriedstadion, 19 Uhr, SR Stefan Macanovic
Endspiel
Hohenems/Röthis – Bizau/FC Dornbirn 4. Juni
Hohenems, Herrenriedstadion, 19 Uhr
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„Natürlich ist das eine riesige Schwächung für uns“, sagt Katnik. „Aber wir haben den Heimvorteil. Der kleine Platz kann unser Trumpf sein. Wir brauchen aber einen guten Tag, müssen lange die Null halten und aus Kontern unsere Chancen nützen.“ Für Katnik ist das Spiel ein emotionales Highlight, denn er stand nicht nur mit Pasching und Austria Lustenau im ÖFB-Cup-Finale, sondern absolvierte auch 74 Spiele für den FC Dornbirn und erzielte dabei 34 Tore. „Mit Dornbirn bin ich Cupsieger geworden. Ich kenne viele Spieler dort, aber heute zählt nur Bizau.“
Ein besonderes Spiel wird es auch für mehrere Bizauer Akteure mit Dornbirn-Vergangenheit. Maximilian Lang, mittlerweile 28 Jahre alt, hat fast sein halbes Fußballerleben auf der Birkenwiese verbracht. „Dornbirn ist mein Herzensklub. Ich bin immer noch mit vielen Spielern eng befreundet, doch für 90 Minuten ruht diese Freundschaft. Dornbirn ist Favorit, keine Frage. Aber wir haben nichts zu verlieren und werden uns nicht verstecken.“

Lang hat mit Dornbirn viermal den Cup auf Landesebene gewonnen – ebenso wie Franco Joppi. Der 36-jährige Routinier absolvierte 256 (!) Spiele für die Messestädter. Auch Simon Thurner (29), ein Eigenbauspieler des FC Dornbirn, sowie David Smoljanovic (28), der nun seit zwei Jahren in Bizau kickt, haben ihre Wurzeln dort. Selbst Bizau-Tormanntrainer Andreas Morscher (44) blickt auf eine lange Spielerkarriere bei Dornbirn zurück.

Bei Dornbirn will man von Gefühlen nichts wissen. „Wir werden alles daran setzen, dass die Überraschung ausbleibt,” sagt Orie, der auf seinen kompletten Kader zurückgreifen kann. Mit dem 25-fachen Saisontorschützen Tamás Herbaly hat Dornbirn auch im Angriff ein echtes Pfund. „Die Zweikämpfe im Mittelfeld werden entscheidend sein. Dort müssen wir dominieren.“ Thomas Knobel