Medaillensatz vergoldet

Nach Bronze und Silber: Radball-Duo Max Schallert und Timo Lampert küren sich zum U19-Europameister.
Höchst Es ist ein Moment für die Geschichtsbücher – und für Gänsehaut. Bei der 44. Hallenrad-Europameisterschaft der Junioren (U19) im ungarischen Dad, rund 15 Kilometer südwestlich von Tatabánya, sichert sich das Radball-Duo Max Schallert und Timo Lampert den EM-Titel. Zwei Jahre nach Silber im benachbarten Wallisellen und einem Jahr nach Bronze in Amorbach (Unterfranken) krönt sich die beiden 16-Jährigen mit Gold – und komplettiert damit auf beeindruckende Weise seinen Medaillensatz bei einem U19-Championat der Union Européenne de Cyclisme (UEC). Der lang ersehnte Höhepunkt einer noch jungen, aber bereits außerordentlich erfolgreichen Karriere.

Ohne Niederlage auf den Thron
Nach fünf souveränen Siegen in der Gruppenphase – gegen die Schweiz (7:2), Frankreich (7:1), Deutschland (5:1), Tschechien (4:3) und Belgien (5:1) – marschiere das Höchster Duo ohne Punktverlust ins Halbfinale. Dort wurde erneut die Schweiz (6:3) bezwungen, ehe im dramatischen Finale die Titelverteidiger Jachym und Richard Baxa aus Tschechien mit 2:1 niedergerungen werden. Jubel und Erleichterung mischen sich nach dem Schlusspfiff – ein goldener Moment, getragen von Präzision, Taktik und blindem Verständnis auf dem Spielfeld.


Ein historischer Moment auch für den familiären Hintergrund: Max Schallert tritt damit 36 Jahre nach seinem Vater Marco in dessen Fußstapfen. Der in Ungarn als Betreuer und Mechaniker im Team aktive Vater hatte zwischen 1987 und 1989 selbst dreimal Gold bei Junioren-Europameisterschaften gewonnen – damals gemeinsam mit Reinhard Schneider. Nun trägt auch sein Sohn das begehrte Championstrikot der Union Européenne de Cyclisme (UEC). Die Emotionen im Schlussspiel waren auch an der Seitenlinie spürbar – Tränen, Stolz und Erinnerung an eine glorreiche Ära.

U19-EM 2026 in Höchst
Tormann Timo Lampert, Schüler der HTL Bregenz, und Feldspieler Max Schallert, der das Sportgymnasium Dornbirn besucht, haben damit nicht nur ein sportliches Ausrufezeichen gesetzt – sie schaffen auch eine emotionale Vorlage für die kommende Heim-Europameisterschaft 2026 in Höchst, wenn die Rheindeltagemeinde zum zweiten Mal nach 2011 Austragungsort des kontinentalen Nachwuchsgipfels sein wird. Die Erwartungen sind groß – und sie haben eindrucksvoll bewiesen, dass sie dem Druck standhalten können.
Für den ÖAMTC RC Mazda Hagspiel Höchst bedeutet dieser Triumph die elfte Goldmedaille in der Juniorenklasse. Hinzu kommen bislang neun silberne und 15 bronzene EM-Medaillen – eine eindrucksvolle Bilanz von 31 Medaillen eines Ausnahmevereins, der konsequent auf Nachwuchsförderung und Teamgeist setzt.

Brückner/Toplak im Zweier Vierte
In den Kunstradbewerben blieb der große Jubel für Vorarlberg jedoch aus. Im Zweier der Juniorinnen verpasste das neu formierte Duo Leonie Brückner (RC Röthis) und Emma Toplak (RC Gisingen) bei seiner EM-Premiere mit 63,92 Punkten knapp die Medaillenränge. Der Rückstand auf Platz drei betrug nur 4,23 Zähler – Rang vier bedeutete am Ende den undankbaren Platz neben dem Podest.
Im Einer der Juniorinnen belegte Rebecca Habelsberger (RV Mochenwangen) bei ihrer EM-Premiere mit 80,03 Punkten den neunten Platz. Helena Nitz (RV Sulz) folgte bei ihrer zweiten EM-Teilnahme mit 74,66 Punkten auf Rang elf.

