24 Stunden um viel Prestige

Sport / 12.06.2025 • 13:00 Uhr
24 Stunden um viel Prestige

Die 93. Auflage der 24 Stunden von Le Mans ist die bislang wohl am stärksten besetzte.

Le Mans Aus dem Langstrecken-Klassiker, der am Start (Start 16 Uhr) zum 93. Mal in Szene gehen wird, ist längst ein Dauersprint geworden. Die 24 Stunden von Le Mans sind dieses Mal so stark besetzt wie noch nie: Acht Hersteller mit 21 Prototypen der Topklasse (Hypercars), 17 LMP2-Autos (die im Gegensatz zur WM nur in Le Mans antreten) und 24 GT3-Boliden von neun Herstellern gehen in den Prestigebewerb, den der neunmalige Rekordsieger Tom Kristensen so erklärt: “Er findet nur einmal im Jahr statt, und im Prinzip arbeitest du ein Jahr darauf hin. Das hat eine spezielle Wirkung auf jeden Fahrer und jedes Team, weil du vorher bis auf den Testtag keine Möglichkeit hast, dort zu fahren. Ein Sieg ist wegen der Tradition und des Stellenwerts des Rennens etwas ganz Besonderes. Die Strecke mit 13,6 Kilometern ist einzigartig. Und dann noch die Nacht und das Fahren unter allen Witterungsbedingungen. Die Geschwindigkeit, die Nacht und die wechselnden Verhältnisse machen Le Mans einzigartig.”

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„Die Nacht ist die beste Zeit, um zu sehen, welche Fahrer wirklich talentiert sind.“

Tom Kristensen, Rekordsieger in Le Mans

Der mittlerweile 57-jährige Däne, der seine Siege mit Porsche, Audi und Bentley zwischen 1998 und 2013 feierte, sagt zum Fahren in der Nacht: “Das ist ein fantastisches Erlebnis, vor allem, wenn das Rennen für dich gut läuft. Du fühlst dich stark, hast Vertrauen. Natürlich, wenn du Probleme hast, kann die Nacht kritisch werden. Früher gab es kein Flutlicht, du warst allein von deinen Scheinwerfern abhängig. Jetzt ist vieles erhellt, was gut für die Zuschauer an der Strecke und im TV ist. Ich mochte wirklich die alten Zeiten, als außer der Start-Ziel-Geraden hinauf zum Dunlop-Bogen nichts beleuchtet war. Die Nacht ist die beste Zeit, um zu sehen, welche Fahrer wirklich talentiert sind. Du kannst viel in der Nacht gewinnen, aber auch verlieren.”

27. März 2025 | Malthe Jakobsen (geb. 29. Okt. 2003) Der Däne ist offizieller Peugeot Werksfahrer in der WEC und fährt den Hypercar 9X8 in der Weltmeisterschaft.
Der Däne Malthe Jakobsen lebt nun ebenfalls in Vorarlberg. noger
IMSA Daytona Rolex 24 Auto Racing
Im Jänner war Jakobsen in Daytona Beach am Start. ap

Ob Le Mans gefährlich ist, jenes Rennen, in dem 1955 die schlimmste Katastrophe des Rennsports mit 84 Toten passierte? Dazu meint Kristensen: “Die Strecke wurde wie viele andere stets verbessert. Es wurde viel Geld investiert in Armco-Barrieren, mehr Auslaufzonen usw. Ich würde fast sagen, dass zu viel verändert wurde. Wenn ich die modernen F1-Strecken anschaue, muss ich sagen, ich bin kein Fan davon.”

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Nicht nur für Kristensen scheint der Sieger von Le Mans 2023 und 2024, Ferrari, als bisheriger Dominator der WM-Saison als Favorit. Doch in Le Mans wurden schon vermeintliche Siege in den letzten Minuten verloren.

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18. – 20. April 2025 | 6h Rennen - FIA World Endurance Championship (FIA WEC) Lauf 2 in Imola (ITA) #6 Kévin Estre (FRAPorsche Penske Motorsport
Kévin Estre . . .
18. – 20. April 2025 | 6h Rennen - FIA World Endurance Championship (FIA WEC) Lauf 2 in Imola (ITA) #6 Matt Campbell (AUS), Kévin Estre (FRA), Laurens Vanthoor (BEL), Porsche Penske Motorsport
. . . ist beim 24-Stunden-Rennen im Porsche unterwegs. Porsche/2

Vier Wahl-Vorarlberger

Mit Ferdinand Habsburg (Alpine Hypercar), René Binder (Proton-Oreca LMP2) sowie den GT3-Piloten Clemens Schmid (Lexus), dem fünffachen Le-Mans-Klassensieger Richard Lietz und WEC-Weltmeister Klaus Bachler (beide Manthey-Porsche) sind fünf Österreicher im illustren Feld. Der sechste, der in der US-IMSA-Serie engagierte BMW-Werkfahrer Philipp Eng, ist als Ersatz bei BMW dabei. Dazu kommen die vier im Raum Bregenz lebenden, regulären WM-Toppiloten: René Rast (BMW Hypercar), Malthe Jakobsen (Peugeot), Weltmeister Kévin Estre (Porsche) und Kelvin van der Linde (BMW GT3).

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Rene Rast . . .
18. – 20. April 2025 | 6h Rennen - FIA World Endurance Championship (FIA WEC) Lauf 2 in Imola (ITA) #20 BMW M Hybrid V8 mit den Fahrern Robin Frijns (NED), René Rast (GER) und Sheldon van der Linde (RSA)
. . . zeigte zuletzt beim DTM-Rennen seine gute Form. BMW

Der dreifache DTM-Champion Rast, zuletzt in Zandvoort erfolgreich und mit einem “Brummschädel” (nach kuriosem Aufprall auf einen Balken) kurz im Spital war, meldete sich wieder fit und hofft auf die ansteigende Form der Münchner. Für Estre und seine Teamkollegen soll Le Mans die Wende in einer bisher durchwachsenen Saison sein – für Porsche geht es um den 20. Gesamtsieg an der Sarthe. Das Heimrennen für die Peugeot-Teams mit Jakobsen hat besondere Bedeutung vor den Augen des gesamten Top-Managements. Van der Linde zählt mit seinen BMW-Starkollegen Valentino Rossi zu den Mitfavoriten in der GT3-Klasse.

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27. - 29. September 2024 | DTM Spielberg | Red Bull Ring | Kelvin van der Linde - Abt Sportsline - Audi R8 LMS GT3 Evo II
Für Kelvin van der Linde . . .
18. – 20. April 2025 | 6h Rennen - FIA World Endurance Championship (FIA WEC) Lauf 2 in Imola (ITA) #46 Al Harthy Ahmad, Kelvin van der Linde, Valentino ROSSI (ita), Team WRT, BMW M4 GT3 Evo, LM GT3,
. . . geht es in der GT3-Klasse um einen Spitzenrang. BMW

Zweimal rund um die Uhr zu sprinten hat auch gute Seiten: Benefizaktionen sind derzeit “en vogue”. So spendet Porsche für jede absolvierte Runde der drei Werks-963 je 500 Euro an zwei Vereine, die schwerkranke Kinder unterstützen. Kaiser-Urenkel Ferdinand Habsburg fährt für Mary’s Meals und sammelt mit jeder Runde Spenden von Privaten wie von einem anonymen Mäzen für Kinder in den ärmsten Regionen. Gerhard Kuntschik