
Rindts historischer Durchbruch
Vor 60 Jahren feierte der Grazer einen Überraschungssieg in Le Mans.
Le Mans In seiner ersten vollen Formel-1-Saison mit Cooper trat Jochen Rindt auch zum zweiten Mal in Le Mans an. Der Überraschungssieg im privaten Ferrari 250 LM des North American Racing Teams gegen die Werksmannschaften von Ferrari und Ford war eine Sensation und Rindts endgültiger Durchbruch nach zahlreichen Formel-2-Erfolgen.
Aufgrund Ihrer Datenschutzeinstellungen wird an dieser Stelle kein Inhalt von Youtube angezeigt.
Am 20. Juni 1965, vor 60 Jahren, war der Erfolg trotz eines 30-minütigen Boxenstopps in der Anfangsphase (nach Fehlzündungen) und nach einer Aufholjagd in der Nacht mit fünf Runden Vorsprung nicht gefährdet. Die Chroniken führen Rindt und seinen amerikanischen Kollegen Masten Gregory als Gewinner, doch um den dritten Fahrer Ed Hugus (USA) ranken sich Legenden.
Der Ersatzmann schien in keinem Protokoll auf, dürfte aber einige Zeit anstelle des schlafenden Rindt und des unpässlichen Gregory den Ferrari gesteuert haben. Da Gregory danach nicht mehr hätte fahren dürfen, hätte das Team disqualifiziert werden müssen. Doch Hugus schien nirgendwo auf und kam – aus welchen Gründen immer – auch nicht zur Siegerehrung.
Aufgrund Ihrer Datenschutzeinstellungen wird an dieser Stelle kein Inhalt von Youtube angezeigt.
Der Erfolg des 250 LM mit Rindt/Gregory war der neunte und letzte Ferrari-Sieg bis 2023, als im 100-Jahr-Jubiläum der 499P von Giovinazzi/Calado/Pier-Guidi die Durststrecke der Italiener im 24-Stunden-Klassiker beendete.
Nicht nur für Rindt war Le Mans der große Durchbruch – genauso für weitere Österreicher. So etwa Helmut Marko nach der Rekordfahrt über 5335 Kilometern 1971 (mit Gijs van Lennep/Porsche 917) und den damals erst 22-jährigen Alex Wurz 1996 (mit Manuel Reuter und Davy Jones im TWR-Porsche von Joest). Wurz feierte als einziger Österreicher zudem einen zweiten Gesamtsieg: 2009 im Peugeot 908 HDi FAP mit David Brabham und Marc Gene. GK