
All You Need ist Speed oder Geschwindigkeit ist alles, was es braucht
Das Boot von Gloria Mang mit dem klingenden Namen „All You Need“ geht als Titelverteidiger in die Rund Um, mit Start am Freitag.
Lindau Die Langstrecken-Regatta “Rund Um” ist mehr als nur eine Herausforderung für Segler:innen und Boote, sie ist ein Event. Dementsprechend wird das Rennwochenende schon heute im Seglerhafen des LSC in Lindau eingeläutet. Am Freitag um 16 Uhr erfolgt dann der Startschuss, wobei die Schnellsten der Schnellen, die Katamarane und die Einrumpfboote, die Wettfahrt eröffnen werden. Dann beginnt auch die Stunde der Wahrheit für das Team auf der “All You Need by Gloria Mang”.
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Mit “All you need is love” haben die Beatles 1967 eine Single veröffentlicht, die sich nur in den USA mehr als eine Million Mal verkaufte. “All we need is speed”, sagt Dr. Gloria Mang, die in diesem Jahr nicht persönlich den Titel verteidigen kann. Die Tochter des Schönheitschirurgen Werner Mang hatte 2024 für großes Aufsehen gesorgt, als sie mit nach ihrer Kosmetikserie benanntem Katamaran in eine Männerdomäne vorstieß. Denn erstmals in der 73-jährigen Geschichte der “Rund Um” gewann eine Frau – in der Zeit von 3:53,28 Stunden das prestigeträchtige Rennen. Mit dabei an Bord auch die Vorarlberger Fritz, Max und Julius Trippolt (YCB). In diesem Jahr ist man Gegner, dafür wird Moritz Kleindienst, der schon im Vorjahr zusammen mit Gloria Mang das Steuer in der Hand hielt, die “All You Need” über den Bodensee peitschen.
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Das Boot wurde runderneuert
Über den Winter, so erzählt Mang, habe man das Boot generalüberholt. Neue Seile, neue Ruderanlage, die Hydraulik völlig erneuert, “einfach komplett auf Vordermann gebracht”. Zudem wurden Trapeze eingebaut, um das Boot noch mehr “aufrichten” zu können. So wundert es nicht, dass das Boot, seit es im Hafen von Lindau liegt, von den vielen Urlaubern auf der Insel bestaunt und fotografiert wird. Die Zielsetzung ist eine hohe, hat man doch die Rekordzeit von Fritz Trippolt (3:44,40 Stunden), aufgestellt mit demselben Katamaran – damals (2023) unter dem Namen “Skinfit” – ins Visier genommen. “Wir haben das Boot wirklich komplett neu aufgebaut”, erzählt Mang. Deshalb traut die 37-Jährige, die in den nächsten Wochen Mutterfreuden entgegensieht, ihrem Steuermann zu, für einen neuen Rekord zu sorgen. Die Wettervorhersagen sind jedenfalls gut, aktuell ist ein schwach windiger Frühsommertag bzw. -abend vorausgesagt. “Wir wollen auf jeden Fall im Ziel sein, bevor es dunkel wird”, erzählt Kleindienst. Der Lindauer ist seit dem vierten Lebensjahr vom Segelsport infiziert. Als “Optimist” begonnen, ist der 23-Jährige heute vor allem als Teamsportler auf dem Wasser unterwegs. Zuletzt auch vor Monaco, wo er zu einem neuen Speed-Rekord (97 km/h) flog.
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Bei der Rund Um kann der Teamplayer Kleindienst auf den im Vorjahr erprobten Michael Seifarth zurückgreifen. Ansonsten sind mit Fabien Gielen, Yannis Saje, Guillaume Rol, Nelson Mettraux, Laurane Mettraux und Andreas Schauer neue Namen mit an Bord. Als Steuermann strahlt er jedenfalls Optimismus aus, zumal er es gewohnt ist, schnelle, große Rennyachten (“Ja, es macht großen Spaß”) zu steuern. Und er hat das Vertrauen von Bootsbesitzerin Gloria Mang, die als “Zuseherin” wohl kaum eine ruhige Minute haben wird. “Ich bin hier in Lindau groß geworden und von klein auf immer auf einem Segelschiff gewesen.” Das, so darf man gewiss sein, wird sich auch nicht ändern. Und so ist die angepeilte Rekordfahrt bei der Rund Um 2025 wohl nur ein erster Schritt, bevor es für Mang dann im kommenden Jahr zurück auf das Boot geht.