
Mit viel Leidenschaft und Herz
Der Aufbruch in ein neues Fußball-Zeitalter. Altachs neuer Businessclub vor Einweihung.
Altach Die Erwartungen sind hoch – und sie werden noch übertroffen. Mehr als 200 SCRA-Mitglieder waren am Clubabend der Einladung gefolgt, sich von den neuen VIP-Räumlichkeiten der Altacher beeindrucken zu lassen. Vizepräsident Werner Gunz, Geschäftsführer Christoph Längle sowie Finanzchef Christoph Begle führten die Gruppen durch das neue Gebäude, in dem nach der Sommerpause auch die Arbeiten für den ersten Stock weitergehen. Denn schon mit dem Frühjahrsstart 2026 werden Geschäftsstelle, die Physioabteilung sowie die Spieltagskabinen im neuen Gebäude ihren Platz finden.
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Die VN durften vorab einen Blick in die neuen VIP-Räumlichkeiten des SCR Altach werfen – und waren überrascht. Denn bei der Begrüßung durch Architekt Konrad Hänsler wurde rasch klar, wie der Bludenzer seine Rolle im Auftrag des Vereins interpretiert. Zusammen mit seiner Frau Eva-Maria war er selbst noch am Werkeln, um sich danach Zeit zu nehmen, Details zu erklären.


“Ich hatte mehr Herzklopfen beim Auftaktspiel in Wolfsberg”, verriet Hänsler, auf die Frage, ob für ihn der Druck der Fertigstellung bis zum ersten Heimmatch am Samstag (17 Uhr) gegen die SV Ried eine Belastung darstellte. “Wir müssen unterscheiden”, wirft Gunz ein. “Es ist nicht die Fertigstellung des Gebäudes. Das wird im kommenden Jahr passieren und dann werden wir es auch feierlich einweihen. Es ist eine erste Etappe, aber eine wichtige.” Und der 64-Jährige liefert auch gleich die so wichtige Erklärung nach: “Dieser Businessclub ist die Lebensader für den SCR Altach, um den Bundesliga-Fußball auch für die Zukunft zu sichern – in finanzieller Hinsicht.”
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Entscheidungen der kurzen Wege
Dieser Bau, so erzählt Gunz, beinhalte so viel “Herzblut und Leidenschaft” und er basiere auf der Basis der kurzen Wege. Die vorgegebene Zielsetzung war, budgetär die Kosten von 14 Millionen Euro (Anm. d. Red.: 12 Millionen werden von Clubseite investiert) nicht zu überschreiten, in puncto Komfort jedoch den Zuschauern eine neue Dimension zu bieten.



“Wir sind auf jeden einzelnen Bauträger persönlich zugegangen”, erzählt Hänsler, der auch bei der Planung in vielen Fragen von seiner Frau unterstützt wurde. “Es haben sich immer wieder neue Möglichkeiten aufgetan”, erzählt Eva-Maria voller Stolz über das “Herzensprojekt” der Familie Hänsler. Zumal auch Sohn Claudius – aktuell schreibt er die Magisterarbeit in Architektur – sowie Tochter Caroline maßgeblich an der Umsetzung mitgewirkt haben.

“Wir haben geliefert, jetzt wünschen wir uns, dass auch die Mannschaft weiter liefert.”
Werner Gunz, Vizepräsident SCR Altach

Fünf Jahre bis zur Umsetzung
Vor fünf Jahren begann die Planung, gut zwei Jahre verschlang das Finanzierungsmodell, hinzu kamen die sportlich nervenaufreibenden Frühjahre. “Vor zwei Jahren haben wir gesagt: Wir bauen und eröffnen im Sommer 2025”, blickt Gunz zurück, und stellt klar: “Das, was hier passiert ist, hat der Verein umgesetzt. Das zeigt die Kraft, die dieser Verein hat. Wir waren nur die Dienstleister für den Verein.” Mit “Wir” meint er neben Konrad Hänsler auch Geschäftsführer Christoph Längle. “Unser Vorteil waren die kurzen Wege für Entscheidungen. Uns war immer bewusst, dass wir mit dem Geld des Vereins arbeiten. Deshalb war uns allen klar, dass wir die Menschen nicht enttäuschen dürfen. Das war der Druck, den wir uns auferlegt haben”, sagt Gunz.



Schon allein das Gebäude ist beeindruckend, doch der zweigeteilte Businessclub im zweiten Stock mit den Zugängen zu den VIP-Sitzplätzen im Stadion ist mehr als eindrucksvoll. Zum einen die Größe – 60 m lang, 30 m breit und knapp über fünf Meter hoch – und zum anderen die Intimität, die ob der Einteilung perfekt gelungen ist. Auffallend für alle Besucher ist beim Eintritt die SCRA-Bühne, die bei Spielen für Interviews genutzt wird, aber auch die Materialien, die verarbeitet wurden, sowie gewisse Details. So wurden zwei Speisetheken bewusst niedriger konzipiert, um auch für Kinder sowie Rollstuhlfahrer gut zugänglich zu gestalten.


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Letztendlich war es eine Herausforderung, wie Hänsler und Gunz bestätigen. Ersterer war seit Monaten praktisch täglich auf der Baustelle und begrüßte jeden Handwerker per Handschlag. Am Ende ist es der Zusammenarbeit aller Kräfte zu danken, dass “wir eine Punktlandung hinbekommen haben” (Hänsler). Besonders interessant: Das neue SCRA-Logo ist omnipräsent, wenngleich nicht aufdringlich – und doch: “Es ist von jeder Position aus zu sehen”, schmunzelt Hänsler vielsagend.


Eines betont Hänsler zudem: “Das Gebäude ist noch nicht fertiggestellt, doch wir haben beim Bau schon an die Zukunft gedacht.” Die Vision, so bestätigt er, sei eine große, die Umsetzung aber sei bereits angelaufen. Jetzt gelte es für das Erste, die neuen Räumlichkeiten mit Leben auszufüllen. Dieser Raum, so ist er überzeugt, nimmt die Leute in Empfang. Das Herzstück dazu sei der Fußballclub SCR Altach und die Menschen, die für ihn arbeiten. Die Verarbeitung edler Baustoffe, wie den Stein an den beiden Bars sowie die “Holzfliesen” beim Eingang, lassen laut Hänsler ein wenig erahnen, wie viel Leidenschaft in diesem Projekt stecke.