Intensität forderte ihre Opfer

Sport / 24.08.2025 • 21:41 Uhr

Altach bleibt in der laufenden Saison weiter ungeschlagen. Demaku fällt nach GAK-Spiel (1:1) lange aus.

Altach Es war am 24. August 2017, als ein Treffer von Philipp Netzer die Tür zur Europa-League-Gruppenphase ganz weit öffnete. Doch in der hektischen Schlussphase im israelischen Netanya kam Maccabi Tel Aviv noch zum 2:2-Ausgleich und schnappte sich den Platz. Tränen, Enttäuschung, hängende Köpfe gab es damals nach dem Abpfiff.

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Sandro Ingolitsch kommt um den berühmten Schritt zu spät. gepa

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Auf den Tag genau acht Jahre später wirkte der heutige SCRA-Sportchef nach einem überaus intensiv geführten Spiel gegen den GAK weitaus weniger enttäuscht. Konnte der 39-Jährige mit dem 1:1 doch gut leben, weil “wir nicht die richtigen Lösungen fanden, weil es sicherlich nicht unsere beste Leistung war”.

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Bitteres Aus für Demaku

Für einen Altacher zog die Intensität auf dem Spielfeld dennoch eine schmerzhafte Enttäuschung nach sich. Denn für Vesel Demaku war die Partie nach 37 Minuten und einem beinharten Duell mit Beres Owusu zu Ende. Der 25-Jährige musste mit einem Schlüsselbeinbruch an der linken Schulter nicht nur vom Platz, sondern wurde zur Halbzeit ins Krankenhaus gebracht. Laut Teamarzt Dieter Moosmann wird Demaku noch diese Woche operiert und wird wohl für drei Monate fehlen – dem SCR Altach und dem kosovarischen Nationalteam.
Möglicherweise beeinflusst der Ausfall des Mittelfeldspielers, dem in der strategischen Ausrichtung von Cheftrainer Fabio Ingolitsch eine wichtige Rolle in der Defensive zugeteilt ist, auch die Transferbemühungen in den letzten Wochen des sommerlichen Transferfensters. “Das Wichtigste ist jetzt, Vesel alles Gute zu wünschen. Denn sein Ausfall tut richtig weh.”

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Patrick Greil bejubelt seinen zweiten Treffer im SCRA-Dress. gepa

So gesehen war es ein schmerzhafter “Abnützungskampf” (Ingolitsch), in dem “beide Mannschaften ihre Hausaufgaben im Spiel gegen den Ball sehr gut gemacht haben”. Die Erkenntnis nach dem 1:1 sei, dass man noch nicht am Limit sei, dass es noch Luft nach oben gebe und “dass wir noch viel zu arbeiten haben”.
Auch Torhüter Dejan Stojanovic wusste das Resultat schnell einzuordnen, wenngleich sein Rekord ohne Gegentreffer nach 496 Minuten endete. “Nicht vergessen, wir sind noch immer Altach. Es macht mich stolz, wie wir bisher alle wegverteidigt haben.” Heute jedoch sei es schwierig gewesen. “Der Ball”, so der 32-Jährige, “war nicht gerne bei uns.” So gesehen gehe das Ergebnis in Ordnung.

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Der Ball von Greil geht ins Tor. gepa

Admiral Bundesliga

4. Spieltag

SCR Altach vs Grazer AK 1902 1:1 (1:1)

Altach, Stadion Schnabelholz, 6572 Zuschauer, SR Walter Altmann (T)

Torfolge: 11. 1:0 Greil, 17. 1:1 Maderner

Gelbe Karten: 9. Harakate, 61. Satin (beide GAK/jeweils Foulspiel), 63. Feldhofer (GAK-Trainer/SR-Kritik), 66. Stojanovic (Altach/SR-Kritik)

SCR Altach (3-3-1-2) Stojanovic -Estrada, Zech, Koller – Sandro Ingolitsch, Demaku (40. Massombo), Bähre, Ouédraogo – Greil (81. Gorgon) – Mustapha (89. Yalcin), Diawara

Grazer AK 1902 (3-4-3) Meierhofer -Pines, Owusu, Vraa -Frieser, Koch, Santin (75. Schriebl), Italiano – Harakate (75. Hofleitner), Maderner, Cipot (84. Lichtenberger)

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Nicht alle Aktionen der GAK-Spieler, im Bild Beres Usuwu gegen Marlon Mustapha, wurde vom Unparteiischen als regelwidrig eingestuft. gepa

Einen Elfmeter vorenthalten

Das sah auch Mike Bähre ähnlich. Man habe sich vom sehr körperbetonten Spiel der Grazer anstecken lassen und “nicht unser Spiel durchgezogen”. “In der Vergangenheit”, so der Deutsche, “haben wir solche Spiele verloren. Jetzt sind wir nach vier Spieltagen noch ungeschlagen. Wer hätte das vor der Saison gedacht.” Der 30-Jährige war es auch, der mit einem öffnenden Pass auf Sandro Ingolitsch den herrlichen Spielzug zum 1:0 einleitete. Letzterer ließ einen Flankenball folgen, an dem erst Mustapha und dann Diawara vorbeirutschten, aber Patrick Greil das Leder im Tor unterbrachte (11.). Ein unglücklicher “Ping-Pong-Ball” von Pascal Estrada leitete den raschen Ausgleich durch Daniel Maderner ein (17.).

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Es gab immer wieder Erklärungsbedarf, von links: Athe Nuhiu, Fabio Ingolitsch und Daniel Pfister, Vierter Offizieller. gepa
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Einmal wurde SR Walter Altmann vom VAR zum Bildschirm gerufen. gepa

Danach ging es von beiden Seiten richtig zur Sache, wobei SR Walter Altmann in einigen Situationen in seinen Entscheidungen nicht immer sicher wirkte. Etwa beim Gerangel an der Strafraumgrenze zwischen Owusu und Diawara (50.), wo er “nur” auf Freistoß für Altach entschied – und vom VAR auch noch bestätigt wurde. Ein Elfmeter wäre wohl die richtige Entscheidung gewesen.