Paukenschlag beim SV Ludesch: Müslüm Atav tritt als Cheftrainer überraschend zurück

Der Erfolgscoach nimmt nach zweieinhalb Jahren seinen Hut. Abschiedsspiel beim Exklub.
Ludesch LUDESCH. Der SV Ludesch verliert seinen Cheftrainer: Müslüm Atav, Garant des jüngsten sportlichen Höhenflugs, gibt überraschend seinen Rücktritt bekannt. Der 44-Jährige wird am kommenden Spieltag beim Auswärtsspiel in Göfis – seinen Stammklub – zum letzten Mal an der Seitenlinie stehen.
Die Bilanz des Trainers kann sich sehen lassen: In 57 Meisterschaftsspielen unter seiner Leitung feierte Ludesch 22 Siege, 13 Remis und 22 Niederlagen. Vor allem gelang Atav in der Saison 2023/24 der Aufstieg in die Eliteliga – der bislang größte Erfolg in der Vereinsgeschichte. Im Vorjahr überraschte Ludesch mit Platz zehn. Auch heuer liegt das Team nach fünf Runden erneut auf Rang zehn.

„Es war eine super Zeit in den zweieinhalb Jahren, kann ich schon sagen. Es war echt mega und gut, dass wir die Jungen brutal entwickelt haben. Ich glaube schon, dass ich einen guten Job gemacht habe”, so Atav. Offen sprach er auch über die Beweggründe seines Rückzugs: „Jetzt bin ich amtsmüde, weil meine Eltern gestorben sind. Das hat mich in den letzten Monaten extrem viel belastet und jetzt will ich kurz eine Auszeit. Aber ich kann schon sagen, dass ich nach dem Winter wieder Energie sammeln kann und auf eine neue Herausforderung brenne.“

Besonderen Dank richtet Atav an seinen Co-Trainer Johannes Sturn: „Er war meine rechte Hand, wir waren uns immer einig im Fußball. Er hat alles sauber organisiert, neue Ausrüstungen geholt, die Mannschaft vorbereitet – und wenn ich nicht da war, hat er die Punkte geholt. Er ist ein ganz wichtiger Standpunkt für den Verein.“

Sturn selbst zeigt sich bereit, in der Übergangszeit Verantwortung zu übernehmen: „Wichtig ist es jetzt, die Mannschaft auf diesem Weg weiterzuführen und auch einen Trainer zu holen, der diesen eingeschlagenen, perfekten Weg mit mir so akribisch weiterführt“, sagt er. In Abwesenheit von Atav hat Sturn die Mannschaft bereits ungeschlagen vertreten. Sollte die Entscheidung über einen neuen Trainer noch auf sich warten lassen, sei das kein Problem: „Sie können auf mich zählen.“

Zunächst wolle man Müslüm Atav aber einen würdigen Abschied bereiten – möglichst mit drei Punkten im Nachbarschaftsduell gegen Göfis. Ein Nachfolger wird bald präsentiert.VN-TK