Jetzt hat Schörgenhofer einen Nachfolger in der Champions League

Sport / 06.11.2025 • 16:38 Uhr

Robert Schörgenhofer war Österreichs letzter Schiedsrichter in der Königsklasse, nun hat ihn Sebastian Gishamer beerbt.

Bregenz Es war der 1. November 2011 als Robert Schörgenhofer zum letzten Mal auf höchster europäischer Ebene in seine Pfeife in den Mund nahm und die Partie zwischen Viktoria Pilsen und dem FC Barcelona beendete. Beim 3:1-Sieg der Katalanen sprach der gebürtige Dornbirner einem gewissen Spieler mit dem Namen Lionel Messi einen Elfmeter zu, den der Argentinier sicher verwandelte.

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Eine Begegnung, die bei dem heute 52-Jährigen immer noch nachhallt. “Es kam schon vor, dass Kinder oder Jugendliche sich bei mir vorgestellt haben und meine Hand schütteln wollten, mit dem Zusatz, “Sie haben doch auch Messie die Hand geschüttelt”. Das sind schon sehr lustige Momente”, erinnert sich Schörgenhofer.

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Robert Schörgenhofer und Lionel Messi. gepa

Von 2009 bis 2017 war Schörgenhofer als FIFA-Referee im Einsatz, leitete insgesamt zehn Spiele in der Champions League. Zudem war der gebürtige Dornbirner 44 Mal in der Europa League Spielleiter, leitete 37 Länderspiele, war sechsmal Referee in der Schweizer Liga und agierte sogar einmal als Schiedsrichter in der ägyptischen Liga. Auf österreichischer Ebene kam Schörgenhofer auf 215 Bundesligaspiele, 121 Matches in der 2. Liga und 25x Partien im ÖFB-Cup.2020 legte er sein Amt als Schiedsrichter zurück und widmete sich wieder voll und ganz seinem Brotberuf als ÖBB-Angestellter.

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Gishamer beerbt Schörgenhofer

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Sebastian Gishamer leitete sein erstes Match in der Champions League. gepa

Schörgenhofer hinterließ nach seinem Abgang eine große Lücke in der Schiedsrichterriege Österreichs, denn eben seit 2011 war kein Österreicher mehr in der Champions League tätig. Bis eben am Mittwochabend Sebastian Gishamer die Partie zwischen Qarabağ Ağdam und dem FC Chelsea (2:2) leitete. Der Salzburger zeigte eine unauffällige Leistung, war beim Handspiel von Chelseas Marc Cucurella auf der Höhe und zeigte sofort auf den Elfmeterpunkt. “Ich habe mir die wichtigsten Szenen von seiner Partie angesehen und Sebastian hat dabei einen guten Job gemacht. Zudem hat es nur positive Rückmeldungen gegeben”, attestiert Schörgenhofer seinem Nachfolger eine gute Arbeit.

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Robert Schörgenhofer im Austausch mit Chelsea-Legende Didier Drogba. gepa

Dass es über 14 Jahre dauerte, bis wieder ein Österreicher in der Champions League pfeift, verwundert den 52-Jährigen selbst. “Damit habe ich auch nicht gerechnet, dass es so lange dauert. Harald Lechner war mal ein großes Thema für die Königsklasse, hat sich aber nicht ergeben”, so der ÖBB-Angestellte. Einen Grund dafür kann er nur erahnen, “denn ich traue es vielen unserer Schiedsrichter zu, in der Champions League ein Spiel zu leiten. Aber es spielen mittlerweile so viele Dinge mit hinein, um in der obersten Etage dabei zu sein. An den Leistungen alleine liegt es sicher nicht”, so Schörgenhofer, der anfügt, “dass Österreich in der Vergangenheit ja immer sehr gute Schiedsrichter hatte, die international tolle Leistungen zeigten”.