Viel Leidenschaft, aber kein Happy End

Bregenz Handball zeigt gegen Schwaz eine starke Leistung – und muss sich erneut mit einem Remis begnügen.
Bregenz Nur vier Tage nach dem Remis beim amtierenden Meister Krems musste sich Bregenz Handball auch im Heimspiel gegen Cup- und Supercupsieger Schwaz Tirol mit einer Punkteteilung zufriedengeben. Zufriedengeben deshalb, weil die Festspielstädter über weite Strecken führten und erst fünf Sekunden vor Schluss den bitteren Ausgleich zum 35:35-Endstand hinnehmen mussten.

Die Gastgeber starteten hoch konzentriert in die Partie, zogen rasch auf 7:4 (8.) davon und bestimmten zunächst klar das Spielgeschehen. Erst nach einer defensiven Umstellung auf Tiroler Seite kamen die Gäste besser in Tritt, glichen zum 8:8 (15.) aus. Doch Bregenz fing sich rasch wieder, baute die Führung auf 18:13 (26.) aus und schien das Spiel zu kontrollieren. Allerdings verhinderten einige technische Fehler und Nachlässigkeiten in den letzten Minuten der ersten Halbzeit eine deutlichere Führung – zur Pause stand es lediglich 18:16.
Offener Schlagabtausch
Nach dem Seitenwechsel entwickelte sich ein intensiver Schlagabtausch auf Augenhöhe. Bregenz legte vor, Schwaz zog nach. Beim 30:30 (52.) gelang den Tirolern erstmals der Ausgleich, 35 Sekunden später markierten sie mit dem 31:30 sogar ihre einzige Führung des gesamten Spiels.

Die Hausherren antworteten stark und lagen nach dem Treffer von Srdjan Predragovic zum 35:33 exakt 75 Sekunden vor dem Abpfiff erneut auf Siegeskurs. Doch Schwaz nutzte die verbleibenden Sekunden eiskalt: Erst traf Tobias Grothues, dann verwertete Sebastian Spendier fünf Sekunden vor dem Ende zum 35:35-Endstand.

Beste Werfer aufseiten von Bregenz waren der überragende Litauer Mindaugas „Minde“ Dumcius mit elf Toren – bereits sein drittes Spiel mit zweistelliger Ausbeute in dieser Saison – sowie Predragovic mit acht und Spielmacher Louis Mönch mit sieben Treffern. Auch Goalie Berin Brkic zeigte erneut eine starke Leistung.
Schritt in richtige Richtung
„Im ersten Moment weiß ich nicht, ob ich mich über den gewonnenen Punkt freuen oder über den verlorenen ärgern soll“, sagte Bregenz-Coach Marko Tanaskovic unmittelbar nach Spielende. „Wenn du fast die ganze Spielzeit nie im Rückstand liegst und eine Minute vor Schluss mit zwei Toren vorn bist, ist das extrem bitter. Aber wie schon in Krems hat uns am Ende die nötige Routine gefehlt, um uns für eine starke Leistung zu belohnen. Trotzdem: Die letzten beiden Spiele waren ein Schritt in die richtige Richtung.“

In Graz und gegen Hollabrunn
Vor der Halbzeit des Grunddurchgangs und dem erstmals ausgetragenen Liga-Cup im Dezember warten noch zwei Aufgaben auf Bregenz: Am 22. November gastiert man in Graz, ehe am 29. November Aufsteiger Hollabrunn in der Handballarena Rieden empfängt wird.