Ösi-Wahn in Regensburg

Sport / 01.12.2025 • 20:29 Uhr

Leo Mätzler (23) und Felix Strauss (24) bilden beim deutschen Drittliga-Klub SSV Jahn Regensburg die Innenverteidigung.

Regensburg Fußballherz, was willst du mehr? 3. Liga in Deutschland – das ist Tradition, Leidenschaft und gelebte Fankultur. 11.302 frenetische Fans besuchten am Sonntag das Duell zwischen Jahn Regensburg und Hansa Rostock. Mittendrin statt nur dabei: der Bregenzerwälder Leo Mätzler und Ex-Altach-Fan-Liebling Felix Strauss.

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Das Duo war im Sommer 2025 in die bayerische Stadt gewechselt. Dort angekommen, unterzeichneten beide einen Vertrag bis 2027 und beide lieferten von Beginn weg.

Ösi-Wahn in Regensburg
Ein Bregenzerwälder, Leo Mätzler, und ein “Beute-Vorarlberger” bzw. ehemaliger Altach-Kicker, Felix Strauss (rechts). Feierle

Sowohl Mätzler als auch Strauss gehören unter Ex-Austria-Wien-Trainer Michael Wimmer (45) zur Startelf. Zwar ging die jüngste Partie des SSV gegen Aufstiegsaspirant Rostock mit 0:3 in die Hose, dennoch ist der Zweitliga-Absteiger nun endgültig in der Liga angekommen. „Wir hatten 14 neue Spieler – einen neuen Trainer, das braucht Zeit. Ich finde es gut, dass uns der Verein diese Zeit gab und am Trainer festgehalten hat. Jetzt befinden wir uns auf einem guten Weg“, schätzt Mätzler die aktuelle Situation ein. In der letzten Formtabelle finden sich die Regensburger sogar auf Tabellenrang fünf wieder. Nach 16 Runden belegen Mätzler und Co. aktuell den 15. Tabellenplatz. Es geht heiß her ,noch drei Spiele sind es bis zur Winterpause. „Viele Ligen behaupten von sich, es sei eng. Aber diese Liga ist es wirklich. Das ist verrückt, jeder kann jeden schlagen.“

Ösi-Wahn in Regensburg
Leo Mätzler beim Autogrammschreiben. Feierle

Von Lustenau nach Regensburg

Für Ländle-Export Mätzler, der schon für Altach, Dornbirn und zuletzt Lustenau kickte, ist Regensburg nach dem FC Wil (Schweiz) die zweite Auslandsstation. Sein Weg führt ihn nun in größere Stadien, er kann sich so auf einer größeren Plattform präsentieren. „Im Fußball geht es schnell“, weiß er. Das Angebot aus Deutschland kam jedenfalls zur richtigen Zeit. „Es war mein Glück, nachdem es in Österreich mit keinem weiteren Engagement geklappt hat.“ Gut zu wissen: Der 23-Jährige wäre im Sommer beinahe bei BL-Aufsteiger SV Ried gelandet. Da sich die Innviertler dann doch für einen anderen Kandidaten entschieden haben, landete Mätzler nur drei Tage später in der 180.000-Einwohner-Stadt. „Mehr als zufrieden“, ist Mätzler mit diesem Transfer.

Ösi-Wahn in Regensburg

Tor-Held nun Kapitän

Dass mit Kollege Strauss bereits ein bekanntes Gesicht in Regensburg wartete, erleichterte die Eingewöhnungszeit selbstredend. Strauss, der in der laufenden Saison bereits elfmal die Kapitänsbinde trug, findet: „Der Bayer ist sehr ähnlich zum Österreicher. Unser Dialekt kommt gut an. Wir fühlen uns pudelwohl.“
Den 24-jährigen Salzburger verschlug es nach einem turbulenten Abenteuer in die Studentenstadt. Nach seinem Aus in Altach (2024), zog es den Hobby-Musiker erst nach Lahti (FIN), anschließend zu Spartak Varna nach Bulgarien. Auch für ihn spielte die Plattform eine große Rolle. „Es geht im Fußball in beide Richtungen schnell. Es gibt genug Beispiele von Spielern, die eine sehr positive Entwicklung genommen haben.“

Ösi-Wahn in Regensburg

Das geballte Zuschauerinteresse lässt auch ihn nicht kalt. „Das ist einfach eine andere Bühne.“ Der Jahn gewann beispielsweise bei Alemannia Aachen vor 21 000 Zuschauern mit 2:0. „Das war Wahnsinn. Auch der Derbysieg gegen 1860 München (4:0) vor 15.000 Fans bleibt unvergessen“, lacht Strauss.

Ösi-Wahn in Regensburg
Lorenz Feierle (Mitte) mit Leo Mätzler (links) und Felix Strauss. VN

Bekannte Namen

Sein Kontakt zu Altach sei nie abgerissen. „Vor allem mit Atdhe Nuhiu telefoniere ich regelmäßig.“ Übrigens: Der einstige Goldtorschütze der Altacher ist bei der Spielerberatungsfirma Nordic Sky unter Vertrag. Sein Manager ist Ex-Altach-Sportdirektor Georg Festetics (41). Lorenz Feierle