Ingolitsch-Wechsel zu Sturm vor Abschluss

Sport / 28.12.2025 • 18:12 Uhr
Ingolitsch-Wechsel zu Sturm vor Abschluss
Vor 446 Tagen erfolgte die Vorstellung von Fabio Ingolitsch als Cheftrainer beim SCR Altach.VN-Stiplovsek

Einigung mit Sturm spießt sich noch etwas, weil Fabio Ingolitsch Cotrainer Atdhe Nuhiu mitnehmen möchte.

Altach Es sind diese Geschichten, die nur der Fußball schreibt. Und es zeigt einmal mehr, dass Kontinuität für Clubs wie den SCR Altach stets eine neue Herausforderung darstellt. Dreht man die Uhr im Rheindorf um 15 Monate zurück, so sorgte die Trainerdebatte für großes Kopfzerbrechen, ehe die Fixierung von Fabio Ingolitsch unter Dach und Fach war. Vom FC Zürich wurde der U-21-Coach zum Cheftrainer in Altach gemacht. Eine Ablöse war für den damals 32-Jährigen zu zahlen – und nun spült der überraschend schnelle Abgang des Salzburgers wohl Geld in die Kasse des Clubs.

Ingolitsch-Wechsel zu Sturm vor Abschluss
Welchen Plan verfolgen nun Philipp Netzer (l.) und Eric Orie? Steurer

Die Entwicklungen der letzten Stunden lassen jedenfalls keinen Zweifel daran, dass Fabio Ingolitsch Nachfolger von Jürgen Säumel bei Meister SK Sturm wird. Es ist zum einen die Red-Bull-Ausbildung, die die Steirer überzeugte, zum anderen hat sich die SV Ried mit der horrend hohen Ablösesumme – rund 1,1 Millionen Euro standen im Raum – für das Trainergespann rund um Maximilian Senft (36) verpokert. Der Aufstiegscoach bleibt im Innviertel. Zudem ist die Summe für Ingolitsch wohl bedeutend niedriger. Wie hoch genau, lässt sich nur erahnen, denn von offizieller Stelle gilt dazu ein absolutes Stillschweigen. Es darf jedoch davon ausgegangen werden, dass Altachs Forderung bei einer Summe von knapp um die 500.000 Euro – plus/minus – liegt. Oder höher, wenn auch Cotrainer Atdhe Nuhiu den SCRA verlssen sollte.

Fabio Ingolitsch, Trainer SCR Altach
Roland Kirchler (l.) holte Fabio Ingolitsch 2024 nach Altach. Selina Meier

Nüchterne Einschätzung

Der Trainer selbst will sich bis zur Vertragsunterschrift öffentlich nicht äußern, in Altach hingegen beschäftigt sich die sportliche Führung um Sportchef Philipp Netzer und Koordinator Eric Orie (57) schon länger mit einem möglichen Abgangsszenario. Wichtig ist Netzer diesbezüglich vor allem, dass die inzwischen implantierte Spielphilosophie weitergelebt wird. “Natürlich”, so der 40-Jährige, “werden wir den Trainer nicht eins zu eins ersetzen können, doch wir möchten unseren Weg weitergehen.”

Fabio Ingolitsch, Trainer SCR Altach
Verlässt den SCR Altach: Fabio Ingolitsch. Selina Meier

Die schnelle Entwicklung in der Trainerfrage ist für Netzer inzwischen “part of the game” im Fußball. Deshalb schätzt der Lochauer die Situation, knapp vor dem Trainingsstart (4. Jänner/Testungen), professionell und nüchtern ein. “Es zeigt mir, dass es im Sommer der richtige Schritt war, auf Kontinuität zu setzen und Fabio das Vertrauen auszusprechen. Er ist ein sehr ambitionierter Trainer, mit viel Ehrgeiz, einer, der Ziele verfolgt. Jetzt kann er den nächsten Schritt machen. Dazu kann ich ihm gratulieren, auch wenn es zum jetzigen Zeitpunkt doch ein wenig überraschend ist.” Eigentlich sollte der Winter eine Verlängerung des im Sommer auslaufenden Vertrags bringen. Nun, so scheint es, gibt es pikanterweise am 1. Februar ein “Wiedersehen der besonderen Art”. Dann nämlich gastiert der SK Sturm, möglicherweise mit Ingolitsch an der Linie, im Cup-Viertelfinale in Altach – ein volles Haus wäre somit vorprogrammiert.

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Ziel ist eine rasche Lösung

Für die Rheindörfler bringt der schnelle Abgang von Fabio Ingolitsch nun einen doch etwas hektischeren Jahreswechsel. Denn laut Netzer ist das Ziel, zum offiziellen Trainingsstart auch den neuen Chef präsentieren zu können. Was zugleich heißt, dass man in den vergangenen Wochen durchaus schon aktiv den Trainermarkt beobachtet hat. Denn Ingolitsch und Netzer waren stets im Austausch, und der Sportchef wusste von den Ambitionen seines Trainers. “Es zeigt aber auch, dass Altach eine gute Plattform für Trainer ist”, so Netzer. Zusammen mit Orie hat er auch eine kleine, aber feine Kandidatenliste mit drei, vier Namen erstellt. Einen Blick darauf lässt er nicht zu, nur eines gibt er preis: “Sollte der Wechsel von Ingolitsch zu Sturm über die Bühne gehen, dann werden wir zu Beginn des Jahres mit möglichen Nachfolgern im direkten, persönlichen Austausch sein.”

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Philipp Semlic. gepa
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Patrick Enengl. gepa
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Daniel Beichler. gepa

Nuhiu folgt wohl seinem Chef

Bezüglich möglicher Kandidaten ist vieles Spekulation. Fix ist nur, dass intern in Gesprächen mit Atdhe Nihiu (36) klar kommuniziert wurde, dass der ehemalige Altach-Stürmer weiter als Cotrainer arbeiten soll. Doch nun ist plötzlich auch Bewegung in die Personalie Nuhiu gekommen. Denn der 36-Jährige soll seinem Chef nach Graz folgen.

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Fabio Ingolitsch möchte seinen Cotrainer Atdhe Nuhiu mit nach Graz nehmen. gepa

Was Netzers Suche nach “Mr. X” betrifft, so hüllt er sich in Stillschweigen. Dennoch darf davon ausgegangen werden, dass Namen wie Philipp Semlic (42/aktuell bei WSG Tirol), Patrick Enengl (31/SKU Amstetten), Gernot Messner (45/GC Zürich U 21), Daniel Beichler (37/FC Liefering) auch für ihn interessant sein könnten. Ob auch der Name Zoran Barisic (55), der in der Vergangenheit oft mit Altach in Verbindung gebracht wurde, eine Rolle spielt, darf zumindest angezweifelt werden. Ein Trainer, der aktuell ohne Verein dasteht, ist auch Ex-Sturm-Coach Jürgen Säumel (41). Das wäre dann wohl die Rochade des Jahres.

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Gernot Messner. gepa
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Jürgen Säumel. gepa