Eine Shortlist für Ingolitsch-Nachfolge

Ex-Altach-Coach unterschrieb bei Meister SK Sturm, Cotrainer Atdhe Nuhiu bleibt im Rheindorf.
Altach Das Schnabelholz erlebte bewegende Tage rund um Weihnachten. Denn kurz vor dem Christfest informierte Trainer Fabio Ingolitsch die SCRA-Verantwortlichen bezüglich einer möglichen Gesprächsaufnahme mit dem SK Sturm. Die Grazer selbst wurden dann in den Tagen nach Weihnachten aktuell. Dabei kristallisierte sich schnell heraus, dass der 33-Jährige die Chance, einen Vertrag beim Meister unterschreiben zu können, nutzen möchte. Am Montag nun machten beide Seiten den Deal auch offiziell perfekt. Bezüglich Ablösesumme hielten sich beide Klubs bedeckt, auch die Vertragslaufzeit von Ingolitsch wurde von Sturm nicht öffentlich kommuniziert.
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Fakt ist, dass Ingolitsch seine Arbeit in Graz am 2. Jänner aufnehmen und dann am 22. Jänner in der Ligaphase der Europa League sein Pflichtspieldebüt in Rotterdam geben wird. Vor dem Gastspiel in Altach im Rahmen des ÖFB-Cup-Viertelfinals (1. Februar/17.30 Uhr) wartet noch mit Brann Bergen ein weiterer EL-Gegner. “Die Gespräche mit Michael Parensen (Anm. d. Red.: Geschäftsführer Sport beim SK Sturm) haben mir ein hervorragendes Gefühl für diesen Klub, die Philosophie, für die der Verein steht, und die Schritte, die wir gemeinsam setzen wollen, gegeben – mit diesem Weg kann ich mich voll identifizieren”, sagte Ingolitsch nach der Unterschrift.

Und er vergaß nicht, einen dankbaren Blick zurück nach Altach: “Ich möchte mich beim SCR Altach bedanken, der mir als junger Trainer das Vertrauen geschenkt und mir die Möglichkeit gegeben hat, als Cheftrainer in der Bundesliga arbeiten zu können. Es war eine sehr schöne, intensive und lehrreiche Zeit, auf die ich immer gerne zurückblicken werde.”
Nur wenige Tage nach Sturm startet auch der SCR Altach in seine Vorbereitung. Nach den Leistungstests am 4./5. geht es am 7. Jänner erstmals auf den Platz. Bis dahin will Sportchef Philipp Netzer schon den Nachfolger präsentiert haben. Eine ambitionierte Aufgabe, wie der 40-Jährige zugibt, und dennoch auch eine lösbare. Weil er zusammen mit Sportkoordinator Eric Orie bereits den Trainermarkt sondiert hat und drei, vier Kandidaten schon jetzt in der engeren Wahl stehen.
Die Suche nach “Mr. X”
Die VN zählten schon in der Montagsausgabe mit Philipp Semlic (42/aktuell bei WSG Tirol), Patrick Enengl (31/SKU Amstetten), Gernot Messner (45/GC Zürich U 21) und Daniel Beichler (37/FC Liefering) mögliche Kandidaten auf. Einer, der stets gute Beziehungen zu Altach pflegte, ist auch Ex-WSG- und nunmehriger Admira-Coach Thomas Silberberger (52). Allerdings ist der Tiroler, dessen Vertrag in der Südstadt im Sommer auslaufen soll, aktuell auch als Sky-Experte im Einsatz. In Altach jedoch wollen sie derzeit nicht über Namen reden, zumal Netzer den VN bereits verraten hat, dass man vor allem darauf achten werde, die inzwischen verinnerlichte Spielphilosophie weitertragen zu wollen. Da könnten dann plötzlich eher unbekannte Namen, wie jener des jungen Tirolers Ognjen Zaric, ebenfalls ins Spiel kommen. Der 36-Jährige mit serbischen Wurzeln ist im Besitz der Uefa-Pro-Lizenz und war bis vor einem Jahr noch in der Schweiz beim Super-League-Klub FC Winterthur an der Linie.



An all diesen Spekulationen will sich Netzer naturgemäß nicht beteiligen. Wichtig für ihn sind die für die nächsten Tage vorgesehenen Vorgespräche mit möglichen Nachfolgern. Denn mit Ende der Woche will man sich seitens des SCR Altach mit den Topkandidaten in einem persönlichen Austausch treffen. Möglicherweise ist dann auch wieder Markus Schopp darunter. Der inzwischen 51-Jährige war schon 2022 in Altach ein Thema, als Schopp nach dem Aus seines Engagements beim FC Barnsley vereinslos war. Doch Altach einigte sich damals mit dem deutschen Weltmeister Miroslav Klose, und Schopp wechselte zum TSV Hartberg, erst als Sportdirektor und in späterer Folge auch noch in der Trainerrolle. Aktuell ist Schopp ohne Verein.

Nuhiu bleibt in Altach
In der Schlussphase der Verhandlungen zwischen Sturm und Altach war auch das Gerücht aufgetaucht, wonach Fabio Ingolitsch gerne seinen Cotrainer Atdhe Nuhiu mit nach Graz nehmen möchte. Diesem schob der 36-Jährige mit einem klaren Bekenntnis zu Altach selbst einen Riegel vor. Damit bleibt der bestehende Trainerstab nach dem Abgang von Ingolitsch weiter unverändert. Neben Nuhiu warten also auch Martin Kobras und Sebastian Brander als für die Torleute Verantwortliche sowie Louis-Clement Ngwat-Mahop als zweiter Cotrainer, Christoph Zellner (Athletiktrainer) und Maximilian Matten (Videoanalyst) auf den neuen Chef.
Vorbereitung steht
Zumindest die Eckdaten des Vorbereitungsprogramms sind “Mr. X” bereits vorgegeben, wobei aktuell nur zwei Testspiele bis zum Pflichtspiel-Auftakt am 1. Februar fixiert sind. Läuft alles wie geplant, dann werden die SCRA-Fans den neuen Trainer also erst mit dem Cup-Heimmatch zu Gesicht bekommen. Denn sowohl das Spiel gegen FC Luzern (10. Jänner) als auch der Test gegen den Floridsdorfer AC im Rahmen des Trainingslagers – vom 12. bis 17. Jänner in Aspern bei Wien im Teamhotel Dormero – sind auswärts geplant. Trainiert wird in dieser Zeit im neuen ÖFB-Campus.