In welchem Freibad bald die Arbeiter mit der Abrissbirne anrücken

18.08.2023 • 17:54 Uhr
Im Harder Strandbad endet die Saison an diesem Wochenende. <span class="copyright">VN/Steurer</span>
Im Harder Strandbad endet die Saison an diesem Wochenende. VN/Steurer

Aktuelle Hitzewelle lockt wieder Tausende Besucher in die Schwimmbäder.

Hard „Das ist einfach ein Naturjuwel hier und für mich jeden Tag eine Augenweide“, sagt Brigitte Achberger (67) und lässt den Blick über das Harder Binnenbecken vor ihr und überdie schattenspendenden Bäume auf dem Gelände schweifen. Sogleich erhält sie ein zustimmendes Nicken von ihrer Freundin Irmi Hermann (51), die es sich ebenso schon mit ihrem Liegestuhl in der Nähe des Kiosks, der Schwimmbecken und des Ufers bequem gemacht hat.

Irmi Hermann und Brigitte Achberger genießen den Sommer am liebsten im Harder Strandbad und freuen sich schon auf die Neueröffnung nächstes Jahr. <span class="copyright">VN/MEF</span>
Irmi Hermann und Brigitte Achberger genießen den Sommer am liebsten im Harder Strandbad und freuen sich schon auf die Neueröffnung nächstes Jahr. VN/MEF

Die beiden Frauen sind seit Jahren Stammgäste des Harder Strandbads und genießen nun das letzte Freibadwochenende der Saison. Denn schon bald werden Arbeiter mit der Abrissbirne anrücken. „Wir nehmen das jetzt einfach hin und freuen uns schon auf das neue Bad“, erklärt Brigitte Achberger, die es fast täglich bereits um 9 Uhr ins Freibad zieht, im Hinblick auf den früheren Saisonschluss. Dabei kommen bei den Harderinnen auch noch Erinnerungen an schöne Strandbadtage mit den Kindern auf.

Erich Lindner ist erleichtert, dass für die Erneuerung des Strandbads endlich grünes Licht gegeben wurde. <span class="copyright">VN/MEF</span>
Erich Lindner ist erleichtert, dass für die Erneuerung des Strandbads endlich grünes Licht gegeben wurde. VN/MEF

Mit Vorfreude blicken die Stammgäste dennoch bereits in Richtung Juni nächsten Jahres. Dann sollen nämlich die Pforten des rundum erneuerten Bads bereits wieder öffnen. Geplant sind unter anderem neue Becken, ein Schwimmsteg, Sprungtürme oder ein beheiztes Kinderbecken mit Sonnensegel (die VN berichteten). Investiert werden insgesamt rund 13 Millionen Euro.

Ein Blick in die Zukunft des neuen Strandbads: Die Eröffnung ist für Juni 2024 geplant. <span class="copyright">Gemeinde Hard</span>
Ein Blick in die Zukunft des neuen Strandbads: Die Eröffnung ist für Juni 2024 geplant. Gemeinde Hard

„Nächste Woche beginnen wir mit den Aufräumarbeiten, am 28. August starten die Abbrucharbeiten“, erläutert Geschäftsführer Erich Lindner (56) den Fahrplan für den Neubau und scheint nach jahrzehntelanger Diskussion rund um eine Renovierung des in die Jahre gekommenen Bads sichtlich erleichtert zu sein. Froh über die Erneuerung sind auch die Bademeister Jonas Blum (31) und Michael Gerster (41), die sich mit der kompletten Sanierung ebenso Erleichterung im Arbeitsalltag erwarten.

Bereits im Einsatz mit dem Bagger: Michael Gerster (vorne) und Jonas Blum sind froh, dass die Anlage nun saniert wird. <span class="copyright">VN/MEF</span>
Bereits im Einsatz mit dem Bagger: Michael Gerster (vorne) und Jonas Blum sind froh, dass die Anlage nun saniert wird. VN/MEF

Zum letzten Mal öffnen die Pforten des Bads am Sonntag mit einer Abrissparty. Da hochsommerliches Wetter angekündigt ist, dürfte es dabei noch einen versöhnlichen Saisonschluss für die Betreiber geben. „Es war Pech, dass heuer gerade während der Haupturlaubszeit drei Wochen regnerisch waren“, bedauert Geschäftsführer Lindner.

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Dass der Sommer nun noch einmal ordentlich Fahrt aufgenommen hat, darüber freuen sich naturgemäß auch die anderen Freibadbetreiber im Land. „Aus langjähriger Erfahrung ist meistens ein Monat verregnet“, erklärt Rheinauen-Chef und Bädersprecher Ewald Petritsch. Heuer verlief die Saison sehr durchwachsen. Fast 30 Regentage wurden in Hohenems bislang gezählt. „Mit fast drei Wochen schlechten Wetters Ende Juli bis Anfang August waren die Aussichten auf die Saison bedrückend. Zum Glück ging und geht es stark aufwärts.“

Ewald Petritsch rechnet inzwischen wieder mit einer guten Saison.<span class="copyright">. VN/Paulitsch</span>
Ewald Petritsch rechnet inzwischen wieder mit einer guten Saison.. VN/Paulitsch

Durchschnittlich werden im Rheinauen in Hohenems jährlich rund 110.000 Besucher gezählt. „Derzeit liegen wir bei 93.000“, zieht Petritsch Bilanz. Im Hinblick auf die aktuellen Wetterprognosen rechnet er heuer mit einer guten Saison. Positives kann Petritsch auch bezüglich Schwimmkurse berichten. „Diese waren sehr gut gebucht, und es konnte laut den Kursleitern wieder einiges aufgeholt werden.“

Auch Viktoria aus Feldkirch hat Abkühlung im Freibad gesucht. <span class="copyright">VN/Steurer</span>
Auch Viktoria aus Feldkirch hat Abkühlung im Freibad gesucht. VN/Steurer

Auch im Waldbad in Feldkirch hatten es Betriebsleiter Wolfgang Melk und sein Team mit einer sehr durchwachsenen Saison zu tun. „Zu Saisonbeginn im Mai spielte das Wetter nicht mit, und somit konnten wir nur wenige Besucher zählen.“ Auf einen angenehmen Juni und eine starke erste Julihälfte folgte die kühle und regnerische Phase. „Zudem ging in dieser Schlechtwetterperiode die Wassertemperatur von rund 26 Grad trotz Beheizung auf 20 Grad zurück. Auch die Schwimmkurse fielen dadurch sprichwörtlich ins Wasser“, berichtet Melk. Inzwischen seien die Besucherzahlen dank der Wetterbesserung wieder auf hohem Niveau.

Im Durchschnitt

Sowohl in Hohenems als auch in Feldkirch läuft die Freibadsaison noch bis 10. September. Im Walgaubad in Nenzing bleiben die Türen bei entsprechenden Temperaturen noch bis Ende September geöffnet. Sowohl was die Einnahmen als auch die Zahl der Badegäste betrifft, liegt man im Walgaubad momentan zwar 15 Prozent unter dem Ergebnis des Rekordsommers 2023. „Aber immer noch im Jahresdurchschnitt. Wenn es jetzt wettertechnisch so weitergeht, ist bis Ende September aber durchaus noch einiges einzuholen, und abgerechnet wird zum Schluss“, teilt Chef Oliver Tschabrun mit.