Die Gefahr ist vorüber

In den Außendämmen am Rhein schwindet langsam das Wasser.
Lustenau Die Nacht von Montag auf Dienstag war für die Hilfskräfte kräfteraubend. Innerhalb von 24 Stunden waren 800 Feuerwehrmänner und Frauen in Vorarlberg im Dienst. Insgesamt wurden bis zu 72 Einsätze vermerkt. Davon waren es am meisten Fälle von überfluteten Kellern, Gebäuden oder Garagen. Auch einige Bäche drohten überzulaufen.



Am Dienstagnachmittag hieß es fürs Land endlich aufatmen. Von 2500 Kubikmetern Abfluss pro Sekunde sind noch 1100 Kubikmeter zu vermerken. Dennoch sorgten einige Straßensperrungen für einen langsamen Verkehrsfluss und einige Staus in Vorarlberg. Unter anderem wurde die Senderstraße komplett gesperrt. Zudem hat sich an der Höchster Buch vom Hochwasser eine Decke aus Hölzern gebildet.

“Das Wetter beruhigt sich aber langsam. Die Pegel sind am Sinken”, sagt Rheinbauleiter Mathias Speckle. Das Regenwasser verschwindet und der Damm ist langsam zu sehen. “Aber an der Mittelhöhe rinnt das Wasser noch ins Vorderland.” Einzelne Äste sieht man immer noch vorbeitreiben.


Von den 40.000 Sandsäcken, die in der Lagerhalle der Rheinregulierung stehen, wurden nur einige benutzt. “Wir nehmen dazu auch befüllbare Wasserbehälter, da der Rhein oftmals unzugängliche Stellen hat. So können wir es an der gewünschten Stelle leichter hinbringen und einfach mit einem Wasserschlauch befüllen”, erklärt Speckle. “Das ist dasselbe Prinzip wie bei den Sandsäcken, es erzeugt ebenfalls Gegengewicht.”

Auch bei der Rheinregulierung wurden gleich zu Beginn des Starkregens Maßnahmen getroffen. Hinter dem Gebäude wurde in der Grube Kies hineingeschüttet. “Das lassen wir ziemlich früh veranlassen. So sind wir abgesichert, falls der Rhein wirklich überschwappt. Jetzt wird der Kies aber wieder abtransportiert, weil die Gefahr vorüber ist”, verdeutlicht Speckle. Die nächsten Tage sollen die Niederschläge laut Prognose abnehmen.

Am meisten ist das Mittelgewinde des Dammes vom Hochwasser betroffen. “Es schwappt dort immer als erste über und das punktuell. Wir wissen nicht, wie hoch die Schäden sind. Das wird uns die nächsten Wochen beschäftigen”, erklärt der Rheinbauleiter.