Leserbrief: “Das Einzige, was wir nicht haben, ist viel Zeit”

Leserbriefe / 06.07.2025 • 15:00 Uhr
Leserbrief: "Das Einzige, was wir nicht haben, ist viel Zeit"

Bei der Landtagssitzung am 6. Juli 2019 führte Landeshauptmann Wallner zur Klimakatastrophe aus: “Im Unterschied zu diesen Krisen (vorher angeführt: Wirtschaftskrisen, Finanzkrisen) gibt es nämlich einen Punkt, an dem es kein Zurück mehr gibt, und das ist ein großer Unterschied und sollte uns massiv aufrütteln! Und das Einzige, was wir dabei nicht haben, ist viel Zeit.” Damit hatte er recht, unser Landeshauptmann, im Juli 2019.
Wir erleben gerade einen Vorgeschmack der fortschreitenden Erderhitzung samt katastrophalen, teilweise tödlichen Folgen. Was hat die Vorarlberger Landesregierung nach diesen aufrüttelnden Worten zur Eindämmung der Klimakrise getan? Viel zu wenig und das Wenige viel zu langsam. Was aber die Landesregierung seit Jahren mit Vehemenz betreibt, ist der Ausbau von klimaschädlichen Megastraßenbau-Projekten. Der Bau der Monstertunnelspinne wird trotz extremer Schuldenlast, ausufernder Kosten und rechtlicher Problematiken wider jede Vernunft vorangetrieben. Zum Bau der S 18 werden Vorprojekte gemacht. Für Straßenbauprojekte wird Geld ausgegeben, das zuvor bei Kindern, Behinderten und in der Pflege eingespart wurde. Eine 8,5 km lange Autobahn durch ein klimaschützendes Torfgebiet zu planen, ist in Zeiten von schmelzenden Gletschern, Bergstürzen, schwindendem Permafrost und sich häufenden Extremwetterereignissen monströs. Was muss noch passieren, dass unsere verantwortlichen Politiker(innen) endlich massiv aufgerüttelt werden?

Alice Hagen-Canaval, Initiative Klimaschutz – Erspart uns die Tunnelspinne, Lustenau